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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Körper und das entstellte Gesicht gleiten und empfand verständlicherweise Mitleid. Ihre Schwester Lilah hätte es bestimmt nicht so weit kommen lassen.
    Mein Gedanke löste diese Worte aus: »Du hast Lilah nicht gut behandelt, Fahia.«
    Sie zuckte zusammen. Ihre Macht als Königin war absolut.
    »Yetch! Du redest krasses Zeug wie immer! Jetzt soll es dir leid tun...«
    »Ich glaube, das tust du bereits, dicke Frau - du tust mir leid.«
    Das war grausam und unfreundlich von mir, aber bei Zair...!
    »Du wirst keines leichten Todes sterben, Jak das Schwert. Ich weiß noch, du hast dir einst den Namen Dray Prescot zugeschrieben - und eine Vielzahl anderer lächerlicher Bezeichnungen. Wir haben von diesem Dray Prescot inzwischen gehört. Er ist Herrscher von Vallia. Damit bist du widerlegt. Ich glaube nicht, daß man den Herrscher von Vallia als Kämpfer in meinem Jikhorkdun antrifft.«
    Wenn man mich nicht bald herausließ, würde ich mich nie schnell genug bewegen können...
    »Denk doch, was du willst! Ich habe dir nichts Übles gewollt. Doch hast du verspielt, was ich an Freundschaft hätte empfinden können...«
    »Du warst mir nie ein wahrer Freund! Einst war ich davon überzeugt. Aber dann flohst du mit der heruntergekommenen Sklavin...«
    »Laß sie anfangen, Mutter!« Der Junge, der gegen mich gekämpft hatte, sprach drängend und schmollend und schaute mich nicht an. »Ich will ihn schreien und zucken sehen! Er soll um Gnade winseln - der Tod soll ihn nicht schnell erlösen...«
    »Gleich, Babb. Gleich.«
    Babb, der Sohn der Königin, trug Kleidung, die mich eigentlich ebenfalls mit Mitleid hätte erfüllen müssen. Was aus ihm geworden war, daran trug er nur bedingt die Schuld, wenn man seine Herkunft und Erziehung bedachte, die man sich leicht ausmalen konnte. Vielleicht hätte er eine Chance gehabt, wenn er auch nur einen Anflug der Charakterstärke Prinz Tyfars besessen hätte.
    Die wenigen Edelleute und der Zauberer kamen näher, um mich in Augenschein zu nehmen. Der Zauberer stank. Die Königin behandelte ihn mit spürbarem Respekt. Ich wußte nichts von der Macht, die der Magier ausübte, doch entging mir der Abscheu nicht, mit der Babb ihn musterte.
    Das Gespräch hatte etwas Irreales, doch zeigte sich Fahia an den Umständen meiner Flucht interessiert. Ich verriet ihr nichts, sondern beleidigte sie noch mehrmals. Meine Arme und Beine waren leblos wie verfaultes Holz. Mir drohte die Folter. Schließlich hatte sie von meiner Frechheit genug und sagte: »Du wirst leiden, wie es nur Lern sich ausmalen kann, Drak das Schwert!« Dann watschelte sie zu ihrem Thron.
    Die Männer in Schwarz versammelten sich um meinen engen Käfig und ließen die Schlösser aufschnappen. Die Gitterseite fiel herab.
    Doch ehe jemand nach mir greifen konnte, war ich bereits losgerollt. Ich kugelte mich wie ein Wäschehaufen über den Steinboden. Schon machte sich das Blut schmerzhaft kribbelnd bemerkbar und schien mich in jedem Gelenk, in jedem Muskel mit glühenden Nadeln zu traktieren und heiße Feuerstrahlen durch alle Adern zu schicken. Aber ich mußte weiterrollen. Ich prallte gegen das kochende öl. Der Topf neigte sich und kippte um. Kochendes öl schäumte in breitem Strom davon. Ein nützlicher Nebeneffekt. Das plötzliche Kreischen zeigte mir aber an, daß es noch nicht reichte. Immer weiter ließ ich mich rollen, am ganzen Leib zitternd, mit dem Gefühl, auf der Streckbank in die Länge gezerrt und in dem schrecklichen Apparat von innen nach außen gestülpt zu werden. Ich näherte mich den Feuergestellen.
    Ein schwarzgekleideter Folterer sprang mir in den Weg und versuchte mich zu packen. Ich versetzte ihm einen Tritt in die Knie, und er torkelte seitlich in ein Feuergestell. Schrill ertönte sein Schrei. Brennende Kohlebrocken wirbelten herum. Das nächste Feuergestell vermochte ich mit einem Fuß umzustürzen, der nichts empfand - obwohl ich eine Verbrennung erlitt, die etwa drei Deldys groß war. Schon hielt ich den Holzgriff eines glühenden Eisens in der Hand. Diese Waffe schwang ich wie ein Schwert und spürte bereits, wie ich Verkrampfungen und Enge überwand und das Blut mir freier durch die Adern pulsierte. Ein umfassender scharlachroter Strom des Schmerzes durchströmte mich, doch war ich nun beinahe wieder aktionsbereit. Das glühende Eisenstück verschaffte mir Raum.
    Hallender Lärm erfüllte das Verlies. Einen Folterer erwischte das glühende Eisen mit einem energischen Schlag ins Gesicht. Andere liefen

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