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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Jaidur.
    Seg bewegte sich mit der Geschwindigkeit eines Bogenschützen aus Loh. Er blieb vor Jaidur stehen, halb vorgebeugt, als spräche er mit ihm, und gab Lildra ein Zeichen. Ein geschicktes Manöver. Der törichte König konnte sich mit Kov Segs Kehrseite unterhalten, Lildra lächelte ihn an, und Jaidur war nicht mehr zu sehen – während er zweifellos eine strenge Zurechtweisung seines Onkels Seg zu hören bekam. Wäre es zu einem Duell gekommen, hätte Jaidur als Krozair von Zy bestimmt gesiegt; aber der Zwischenfall hätte sich für Hyrklana und Vallia nur nachteilig auswirken können. Kytun Kholin Dorn kannte sich in solchen Dingen aus, eilte zum König aus der Morgendämmerung, faßte ihn beruhigend am Ellbogen, zog ihn fort und sagte: »Ich kann dir einen Jholaix vorsetzen, von dem dir Hören und Sehen vergeht. Aus unserer Kriegsbeute.«
    Die Friedenskonferenz überlebte solche Zusammenstöße; niemand aber vermochte zu beurteilen, wie lange das noch so weitergehen mochte.
    Bei allen Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten machte sich niemand Gedanken darüber, was die Hamalier zu dem Thema zu sagen hatten. Sie waren besiegt. Folglich mußten sie büßen und tun, was man ihnen sagte, und allen Göttern danken, daß sie noch lebten. Ich würde allerdings am Kern vorbeireden, wenn ich behauptete, daß niemand an die Hamalier dachte. Vielmehr scheute jeder vor dem entscheidenden Punkt, der Kernfrage zurück, vor dem Problem, das alle anderen – einschließlich der Bemessung von Reparationszahlungen und Bestrafungen – weit in den Schatten stellte.
    Die Delegierten der Friedenskonferenz wußten nur zu gut, daß sie auch an die Hamalier denken mußten. Und immer wieder stellten sie das zentrale Thema zurück.
    Wer sollte Hamal lenken, nachdem Herrscherin Thyllis tot und begraben war?
    »Laßt doch das elende Reich zerfallen!« hörte man immer wieder.
    »Teilt es in Kovnate und Vadvarate und Stromnate auf, verhindert, daß ein einzelnes Königreich groß wird. Teilt und herrscht!« Viele neigten dieser Lösung zu. Die Herrscher aus den Ländern der Morgendämmerung hätten sich viel wohler fühlen können, wenn sich nördlich des Os-Flusses nicht eine einzige riesige Nation erstreckte, sondern ein Gewirr kleiner Länder, die ein Spiegelbild ihrer eigenen Situation ergäben.
    Drak legte natürlich sofort den Finger in die Wunde. »Und dann gäbe es ständig Krieg zwischen den kleinen Ländern – wie bei euch!«
    Bei Vox! Man siegt in einer Schlacht, erobert eine Stadt und hält eine Friedenskonferenz ab – und merkt dann erst, wo die Probleme wirklich liegen!
    »Klein ist schön«, sagte Seg. »Groß aber auch. Groß ist schwerfällig, und Klein ist selbstmörderisch. Wir müßten einen Weg der Mitte finden.«
    Da die Invasion Vallias die Insel Pandahem ausgespart und sich direkt gegen Hamal gewendet hatte, war die Zukunft dort ebenfalls mit Fragezeichen versehen. Drak redete nicht darum herum: »Nachdem die pandahemischen Nationen Phu-Si-Yantong los sind, den teuflischen Zauberer aus Loh, werden sie sich bald auch der hamalischen Besatzungsmacht entledigen. Bestimmt wollen sie über das Schicksal Hamals ein Wörtchen mitreden.«
    Einer der Herrscher aus den Ländern der Morgendämmerung, König Nafun aus Hambascett (er hatte mit der Anhebung der Gold-Deldy-Abgabe begonnen), schnaubte angewidert durch die Nase. Er stand auf und blickte sich finster um; sein Gesicht sah aus, als schmölze eine wächserne Todesmaske ab. »Pandeham? Pandahem? Haben wir von dort Truppen gehabt? Hat man uns von dort geholfen? Nein! Diese Leute haben kein Recht, sich an den Tisch zu setzen, an dem über das Schicksal Hamals entschieden wird! Wir, die wir gekämpft haben, wir ...«
    Sein Nachbar, König Harmburr aus Ezionn, konnte sich nicht mehr bezwingen. »Gekämpft?« bellte er. »Gekämpft? Als wir gegen die hamalischen Söldner im Feld standen, habe ich keine Truppen aus dem verräterischen Hambascett gesehen ...!«
    »Und als ich die schwere hamalische Kavallerie zurückdrängte, war kein Swod aus dem dekadenten Ezionn in Sicht ...!«
    »Beim Verschleierten Froyvil!« rief Seg und ließ ein Seufzen vom Stapel, das sich wie ein Stentorsignal eines Swifterschiffes anhörte. »Könnt ihr beide euch nicht in Ruhe lassen oder die Sache auskämpfen?«
    Es kommt wirklich selten vor, daß ein Kov mit zwei Königen so umspringen darf.
    Drak beugte sich nervös vor, und Jaidur warf Seg einen besorgten Blick zu. Drak und

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