Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares
Oder möchtest du lieber die Djangs führen? Es liegt an dir, jedenfalls kann ich nicht beides leiten, denn den Plänen zufolge ...«
»Ich weiß! Ja, ja! Also, wenn es dir egal ist, soll es mir eine Ehre sein, die Vallianer zu befehligen. Beim Verschleierten Froyvil, mein alter Dom, das ist wirklich eine Ehre!«
»Gut.«
»Aber der Gedanke, deine vierarmigen Djangs in den Kampf stürmen zu sehen, hat auch etwas Schönes; das wäre eine echte Versuchung ...«
»Jetzt hast du dich aber schon entschieden, die Vallianer zu führen, für das andere ist es zu spät. Ich übernehme die Djangs. Und wir werden sehen, wer von uns zuerst die Große Standarte des Feindes erreicht.«
»Du meinst das schwebende Fischgebilde? Das würde ich am liebsten verbrennen.«
»Es bedeutet diesen Kerlen soviel wie uns die vallianische Flagge ...«
»Aber nicht soviel wie deine persönliche Standarte, deine Alte Kampfflagge!«
Diese scharlachrote Fahne, das gelbe Kreuz auf rotem Untergrund, meine Kampfflagge, die überall bekannt war! Nun ja, heute sollte Cleitar die Standarte dafür zuständig sein.
Dies brachte mich auf den Gedanken: »Allerdings würde ich gern die diensthabende Schwadron der 1SWH behalten, wenn du nichts dagegen hast.«
Seg ist nun wirklich ein ahnungsvoller, kühner, rücksichtsloser Bursche; außerdem ist er schlau und praktisch veranlagt, um nicht zu sagen raffiniert. Mit dem Kommando über die Vallianer überließ ich ihm zugleich die Führung der Garde, da sie als Teil der Armee geführt wurde. Er sagte: »Wenn du mir für jeden Mann, den du aus der 1SWH behältst, einen deiner besten Djangs gibst, bin ich einverstanden.«
»Undankbarer Kerl!«
»Entweder – oder!«
»Na quidang, Seg. Mann gegen Mann, die besten!«
Trompeten schmetterten ihre schrillen Töne in den hellen Himmel, denn die Sonnen waren nicht stehengeblieben, während wir uns in Position brachten und unter den Bannern versammelten und redeten und herumbrüllten, fluchten und beteten und die in uns wogende Angst zu ignorieren versuchten. Flutduinpatrouillen strömten in unsere Richtung zurück, Mirvols und Fluttrells landeten bei den Hamaliern. Die Hyrklaner sollten heute mit uns kämpfen.
»Sie rücken vor! Sie rücken vor!«
Es ging los.
Ich überlegte mir, daß es ja sehr zahm begann, und Seg zog sein Tier herum und verschwand nicht wie üblich nach hinten, sondern übernahm das Kommando über die Einheiten des stolzen Vallias.
Meine Djangs stimmten einen Höllenlärm an, als ich vor ihnen erschien. Wenn man mit Krach Schlachten entscheiden könnte, hätten wir schon gesiegt.
Da ich mit die Verteilung der Kommandogewalt vorausgesehen hatte, trug ich bereits ein weites orangegraues Halstuch in den Farben Djanduins. Ein durch Los bestimmter Jiktar hatte die Ehre, das heilige Banner Djanduins im Kampf hochzuhalten. Ich schaute über die schimmernden orangeroten und grauen Abzeichen und die Stickereien und goldenen Verzierungen, Quasten und Kordeln, die das Auge blendeten. Dabei fiel mein Blick auf Ortyg den Tresh, der die Flagge der vallianischen Union führte. Ich schaute fort. Ich brachte es nicht über mich, ihn zu Seg zu schicken – außerdem knatterten genügend vallianische Flaggen über den Formationen der Armee und den Reihen der Phalanx.
So reagierten wir schließlich auf die sich entwickelnde Situation und rückten ebenfalls vor.
Der Anblick brachte das Blut und die Gefühle in Wallung. Jeder Bewohner Paz' – mit Ausnahme jener wenigen irregeleiteten Verräter, deren Existenz wir ausgemacht hatten – verabscheute, haßte, fürchtete die Shanks. Allerdings erwiesen sich die Fischköpfe als mutige, schlaue, findige Wesen, die von ihrer unbekannten Heimat ausschwärmten und damit Impulsen folgten, wie wir sie ähnlich auch bei nomadischen Klansleuten oder ruhmessüchtigen Kriegern beobachtet hatten. So sehr sie gegen uns standen, waren die Shanks, die Fischköpfe, gleichwohl als Menschen anzusehen. Pundhri der Erhabene hatte zu diesem Thema gepredigt und dazu die Gebote zu Rate gezogen, die von einem längst verstorbenen Pachak aufgestellt worden waren. Diese unerwünschten Vorstellungen von einer rationalen Welt, in der die Menschen nicht kämpften und andere Menschen töteten, störte die Entschlossenheit, die an diesem Tage so entscheidend war.
»Wir müssen unser Herz hart machen und unsere Sehnen kräftig wirken lassen«, sagte ich zu N. Strathyn Dammer, einem alten Freund, der als gnomgesichtiger zweiarmiger
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