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Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Titel: Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Arenz
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ihr gemeldet. Warum hätte sie das tun sollen, wenn sie nicht mit ihm reden wollte?«
    »Zerstreutheit?« Eva schüttelte leicht den Kopf. »Vielleicht hat sie es sich auch anders überlegt und wollte uns das nicht erzählen. Jedenfalls ist sie nicht auf diesem Garagendach herumgeklettert und hat einen Schuhabdruck Größe 43 dort hinterlassen.«
    Dann setzte sie den anderen Anwesenden auseinander, was sie am Vortag über Heinrich Weiher, seine Tochter und Kronauers Anruf herausbekommen hatten. »Ich möchte mehr über diesen alten Fall erfahren – warum Heinrich Weiher unter Verdacht geraten und wie die Sache ausgegangen ist. Womöglich ist er sogar verurteilt worden; dass Kronauer keinen weiteren Artikel geschickt hat, muss nichts heißen, vielleicht gab es keine weitere Berichterstattung.«
    »Das ist aber sehr unwahrscheinlich«, wandte Rainer ein. »Und würde Elisabeth nicht gewusst haben, wenn ihr Vater mal gesessen hat?«
    »Nicht unbedingt. Das war vor ihrer Zeit«, erwiderte Eva. »Und ich hab nicht gesagt, dass es wahrscheinlich ist, nur möglich. Also, darüber müssen wir jedenfalls mehr wissen. Und für alle Fälle schauen wir uns diesen Kahlert von der Surfschule an – ob es der gleiche ist wie der Nachbar der Hofmann.«
    »Wenn wir eh zu ihr fahren, können wir das selbst herausfinden.« Rainer gähnte schon wieder und warf trübe Blicke auf die Reste seines Kaffees, der ihn nicht munterer gemacht hatte. »Sollen wir wegen Heinrich Weiher nicht irgendetwas tun? Falls er wirklich Kronauer umgebracht hat, lassen wir ihn einfach so weitermachen? Vielleicht fällt ihm noch jemand ein, den er loswerden möchte.«
    »Wir haben noch nicht viel gegen ihn vorliegen«, meinte Eva mit zusammengezogenen Brauen. »Und kann der Mann echt auf den Garagendächern herumgeturnt sein? Außerdem, wenn er es tatsächlich war, möchte ich ihn nicht warnen, eh wir genügend Beweise haben, um zuzugreifen.« Aber auch ihr setzte der Gedanke zu, dass noch etwas passieren könnte, wenn sie jetzt einen Fehler machten. »Haben wir genügend Kapazitäten, dass wir ihn beobachten lassen können? Es wäre schon gut zu wissen, was er macht.«
    Friedolin verzog sein Gesicht. »Wir können versuchen, was auf die Beine zu stellen.«
    »Jemanden«, warf Rainer leise ein. »Is aber doof, wenn der nicht mal selbst stehen kann.«
    Erwartungsgemäß fand das niemand komisch, und Friedolin fuhr fort: »Wir finden schon jemanden, der sich bei dem alten Mann umschaut. Es wird aber bestimmt ne Stunde dauern. Wir sind nicht gerade königlich gut besetzt hier, und dann hat der Gerd auch noch die Grippe.«
    Den Weg nach Ellingen legten sie in Evas Auto fast schweigend zurück. Sie passierten das Deutschherrenschloss, an dem sie noch vor wenigen Tagen Kronauers Wagen untersucht hatten, und fuhren ein zweites Mal in die Siedlung hinauf. Als Eva den Motor abstellte, blieben beide noch einen Augenblick sitzen. »Gar nicht so leicht, da reinzugehen und die alte Dame zu befragen«, murmelte Rainer. Seine Kollegin nickte, straffte aber die Schultern. »Los geht’s.«
    Bevor sie bei Margarete Hofmann klingelten, versuchten sie es einen Stock höher. Ein beleibter Mittvierziger öffnete die Tür. Aus der Wohnung drangen laute Volksmusikklänge. Von dem Mann erfuhren sie, dass Margarete Hofmann, wie schon vermutet, das Haus nur selten verließ. Eva fragte ihn nach den Nachbarn unter ihm. »Kahlerts«, bestätigte ihr Gesprächspartner. »Die Tochter ist schon aus dem Haus, die kommt nur noch gelegentlich vorbei.« Das Ehepaar sei meistens den ganzen Tag über weg.
    »Wissen Sie zufällig, was die beiden arbeiten?« Als der Mann antwortete, dass Herr Kahlert am Brombachsee eine Surf- oder Segelschule hatte, warf Eva Rainer einen halb triumphierenden, halb ratlosen Blick zu. Über den Dienstagabend konnte er ihnen allerdings gar nichts sagen, und als sie es an der Wohnung gegenüber versuchten, ging zu ihrer Enttäuschung niemand an die Tür. »Na ja«, meinte Rainer leise, als sie die Treppe wieder hinunterstiegen. »Sowieso nicht gerade eine heiße Sache, das mit dem Kahlert.«
    »Kronauer hat mit ihm telefoniert«, erinnerte Eva ihren Kollegen und blieb auf der Treppe stehen. »Und als ich mit dem Kahlert gesprochen und ihm ein Bild des Toten gezeigt habe, hat er das nicht erwähnt.«
    »Ja, aber vielleicht war ihm nicht klar, dass der Ermordete derselbe war, der ihn am Tag zuvor angerufen hatte. Wenn Kronauer sich bloß nach einem Surfkurs erkundigt

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