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Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Titel: Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Luise Köppel
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leuchten?“
    Damian strahlte ihn an. „Behalt auch das für dich. Graf Roç will mir eine Gunst erweisen und den Fall meiner Mutter vor den Heiligen Stuhl bringen.“
    „Oha!“, Olivier zog ein Gesicht. „Schlau eingefädelt. Und mein Vater, der Graf von Termes? Er zählt wohl nicht mehr?“
    „Aber ...“
    „Was aber?“
    „Himmel!", raunte Damian, "dein Vater ist Katharer! Sag mir einen Grund, weshalb sich der Papst für ihn einsetzen sollte?“
    Betont langsam streute Olivier Sand auf die Klinge seines Breitschwertes. "So denkst du also über die frérèche! "
    „Das bedeutet gar nichts“, beeilte sich Damian zu sagen. Er hob die Hand. „Hoch und heilig, Olivier! Kein Jota unseres Planes fällt unter den Tisch. Wir warten die Schwertleite ab, heben den Schatz, finanzieren den Widerstand und kämpfen nach der Befreiung unserer Anverwandten gegen die Franzosen. Als Faidits!“
    „Als Faidits?“, stieß Olivier verächtlich hervor, ohne die Arbeit am Schwert zu unterbrechen. „Schon vergessen? Nach Montforts neuem Gesetz reiten wir dann zu zweit auf einem Esel und führen als einzige Waffe einen lumpigen Sporn mit uns. Noch in Jerusalem wird man sich vor Lachen über uns die Bäuche halten!“
    „Du Schwarzmaler! Warte ab, was beim Laterankonzil herauskommt. Ich freue mich jedenfalls, die Gräfinnen wiederzusehen. Vielleicht reisen sie ja mit uns gemeinsam nach Rom.“
    „Vielleicht reisen sie ja mit uns gemeinsam nach Rom“, äffte Olivier Damian nach. „Wohl Sehnsucht nach Galas Sommersprossen?“
    „ Gelüste, Hoffart, Missgunst, Zorn, die sind uns leider angebor`n ... “, zischte Damian, „vor allem dir!“
    Olivier machte eine wegwerfende Handbewegung. „Alemannische Flatterworte! Im Ernst, hör mir bloß mit dem Narren auf. Der faule Strick macht sich mit den Gräfinnen einen schönen Sommer am Meer, während wir hier ...“
    „Schon vergessen? Ohne seine Heilkunst wärst du ...“
    „ … mausetot, ja. Das Feuergefunkel vor dem Paradiestor hab ich bereits gesehen. Ein Hort der Glückseligkeit. Hätte mich Hagelstein nur nicht zurückgeholt. Vielleicht steckte ich heute in der Haut eines angehenden Kaisers und alles gehorchte mir.“
    Damian lachte spöttisch auf. „Ein Katharer in Purpur?“
    „Je nun, nachdem ich ja an deiner Stelle gestorben wäre, stünde mir als Märtyrer ein hohes Amt zu. Zur Tilgung deiner Schuld müsstest du mir natürlich täglich die Füße küssen.“
    Damian rümpfte die Nase und warf einen skeptischen Blick auf die nackten Zehen des Freundes. „Dass ihr Katharer so eisern an die Wiedergeburt glaubt, finde ich noch verrückter als das Gebaren des Narren, ständig zu reimen.“ Er bekreuzigte sich. „Für mich wäre beides nichts.“
    Olivier kniff die Augen zu und blies den Sand fort. Knurrend verkroch sich der Hund unter die Bank.
    „Das war endlich einmal ehrlich!“, sagte Olivier. „Lass mich ebenso offen sein. Du bist weder zum Ketzer noch zum Ritter geboren. Hättest gut daran getan, in die Fußstapfen deines Vaters zu treten oder beim Narren in die Lehre zu gehen.“ Er spuckte aufs Tuch und wienerte einmal mehr über die Parierstange, obwohl diese bereits wie der Mond glänzte.
    Damian wurde blass. „Was ist bloß los mit dir, dass du mich derart beleidigst? Und was hat dir Hagelstein getan, außer dass er Euch, Majestät“ - er verbeugte sich übertrieben und verzog dabei höhnisch den Mund - „die kaiserliche Zukunft vereitelt hat?“
    „Nichts.“ Olivier erhob sich, begutachtete die Waffe von allen Seiten. Dann drehte er sich um und hielt Damian unvermittelt die Schwertspitze unters Kinn. „Schreib dir eines hinter die Löffel, Kleiner“, sagte er leise, „niemand legt ohne triftigen Grund das Tuch des Schweigens über seine Vergangenheit. Falk von Hagelstein hat einen solchen, so wahr ich Termes heiße. Würde er sich sonst seit Jahren unter den Röcken seiner Herrin verstecken? Und was dich betrifft, so bist du ihm ähnlicher als du denkst!“

    An einem kalten, windigen Oktobermorgen trafen Raymond von Toulouse und die Grafen von Foix und Comminges, nebst Gefolgschaft – jedoch ohne Gemahlinnen - in Rom aufeinander, um sich vor der Eröffnung des Konzils zu beraten. Dabei ging es heiß her, denn Okzitanien leckte noch immer seine Wunden. Viel zu blauäugig sei man in die Schlacht von Muret gegangen, hieß es und dass sie unüberlegt organisiert gewesen sei.
    „Ich verpfände mein Wort, dass der König aus purer Ruhmsucht Fehler

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