Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)
Beatrix von Carcassonne, Burgundia von Lusignan, Johanna Plantagenet, sowie (1202) Eleonore von Aragón.
Als Dichter und Mann der Kultur hasst Raymond den Krieg; gewährt nicht nur in Toulouse kommunale Freiheiten. Heftige Auseinandersetzung mit dem päpstlichen Legaten, Peter von Castelnau, dessen Ermordung man ihm zur Last legt; mehrfach exkommuniziert. - Nach Raymonds Tod (1222) Streit der Johanniter/Hospitaliter und der Pfarrei St. Sernin um die Leiche. Raymond bleibt unbestattet im Haus der Hospitaliter liegen, obwohl sein Sohn alles daran setzt, dass der Vater seinen Seelenfrieden findet. Vergebens stellt im Jahr 1247 Papst Innozenz IV. anhand einer ausgiebigen Zeugenbefragung (120 Personen) fest, "dass Raymond der frömmste und barmherzigste der Männer und der gehorsamste Diener der Kirche gewesen sei". Raymonds Überreste bleiben anderthalb Jahrhunderte liegen, und als ein Stück nach dem andern davon verschwindet (Ratten!) wird zuletzt sein Schädel als Sehenswürdigkeit aufbewahrt, zumindest bis zum 17. Jahrhundert. (Aus Lea, Henri Charles, Geschichte der Inquisition, S. 211)
Raymond VII. - (1197–1249), im Roman Roç genannt , ab 1222 Graf von Toulouse (vorher teilw. Mitregent), Herzog von Narbonne, Markgraf von Provençe, einziger Sohn Raymonds VI. und Johanna Plantagenets, der Schwester Richard Löwenherz`; 1211 Heirat mit Sancha von Aragón; 1 gemeinsame Tochter (Johanna von Toulouse, Marquise der Provençe. Raymond VII. erreicht durch geschicktes Taktieren eine teilweise Aufhebung der Inquisition in den Jahren 1237-1241. Obwohl der größte Teil der Ländereien verloren ist, überträgt er auf einem glänzenden Hoffest (Weihnachten 1244) noch einmal zweihundert Adligen die Würde der Ritterschaft.
Auf Anraten seines Neffen Jakob I. von Aragón Trennung von Sancha, 1230 Scheidung. In Planung Eheschließung mit einer Tochter Montforts (Vorschlag des römischen Legaten Konrad von Urach, um die zwei verfeindeten Lager zu versöhnen). In der Chronik des Wilhelms von Tudéle heißt es dazu: Unter dem Schutz des Waffenstillstands ritt der Graf von Toulouse nach Carcassonne und verbrachte dort eine Nacht beim Grafen Amalrich (Anmerk. Sohn und Erbe Montforts). Da Raymond manchmal zu Scherzen aufgelegt war, rief er seinen Gefährten zu, die außerhalb der Burg kampierten, Amalrich habe ihn gefangen genommen. Überwältigt vor Schrecken und Angst, suchten sie ihr Heil in der Flucht, bis sie gewahr wurden, dass es nur ein Scherz war. Die beiden Grafen aber hatten ihren Spaß. (aus Oberste Jürg, Der Kreuzzug gegen die Albigenser, S. 161) Die geplante Eheschließung zerschlägt sich.
Raymond und Sanchas einziges Kind Johanna wird an am französischen Hof erzogen und 1241 mit dem Bruder des Königs von Frankreich, Alphonse von Poitiers, vermählt. Raymonds Hoffnung auf einen männlichen Erben für seine verbliebenen Domänen erfüllt sich auch nach seiner Eheschließung (1243) mit Margarete von Lusignan nicht. Die kinderlose Ehe wird 1245 wieder geschieden.
1247 legt man Raymond VII. nahe, am Kreuzzug Ludwigs des Heiligen nach Damiette teilzunehmen; er verzögert die Abreise, stirbt während seiner Vorbereitung (am 27. September 1249) an einer "tödlichen Krankheit". Seine endgültige Aussöhnung mit der Kirche war jedoch bereits gesichert, nachdem er im Frühjahr 1249, in der Nähe von Agen, achtzig Personen, die an die Lehren der Ketzer glaubten und ihre "Irrtümer" in seiner Gegenwart eingestanden hatten, kaltblütig verbrennen ließ; Beisetzung Raymonds VII. im Kloster Fonfroide, neben seiner Mutter, Johanna von England.
Sancha von Toulouse - (1186-1241), Tochter von Alfonso II., König von Aragón (+1196), verheiratet (1211) mit Raymond VII. von Toulouse, Scheidung (1230), 1 Tochter Johanna.
D ass Sancha hinter der tapferen Tolosanerin steckt, die Montfort getötet hat, ist Fiktion - wie auch ihre Liebschaft zu Miraval. Belegt ist, dass Sancha nach Montforts Tod die Verbindung zum westlichen Nachbarreich hielt und dass sie für einige Zeit in bestimmte "diplomatische Spiele" einbezogen war. So reiste sie nach Nîmes, wo Montfort vor seinem Tod große Unterstützung gefunden hatte, und bestätigte im Namen des Hauses Toulouse den Konsuln die städtischen Freiheiten. Die Trennung mit dem viel jüngeren Raymond VII. war nicht aufzuhalten.
Eleonore von Toulouse – (1175-1226), im Roman Leonora genannt , Tochter von Alfonso II., König von Aragón; verheiratet (1202) mit Raymond VI. von Toulouse.
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