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Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Titel: Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Luise Köppel
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Heinrich von Toulouse, der ihnen in der Armutsbewegung und der Kritik am Klerus ein Vorbild war: „ ... was in den Kirchen an den Altären verrichtet wird, ist ein leeres, nichtiges Schauspiel.“
    Was also steckte hinter der rätselhaften Einladung? War die Katharer-Seite vielleicht in den Besitz eines Gegenstandes gekommen, der Jesus abbildete? Ging es dabei um einen Austausch von hochrangigen Gefangenen? Wenn ja, musste es sich um eine kostbare Reliquie gehandelt haben.
    Bei meinen Nachforschungen stieß ich auf das sog. Soudarion, das während des 4. Kreuzzugs (1202-1204) bei der Einnahme von Konstantinopel spurlos verschwand. Es soll im Gegensatz zum Turiner Grabtuch „nur“ Jesu Kopf bedeckt haben (allerdings gibt es auch hier widersprüchliche Aussagen). In einem Brief aus dem Jahr 1205 schrieb Theodor Angelos, der Bruder des Despoten von Epirus, an Papst Innozenz III.: Die Venezianer bemächtigten sich der Gold-, Silber- und Elfenbeinschätze, die Franzosen der Reliquien, wobei sie auch die heiligste aller Reliquien nahmen, das Tuch, in welches unser Herr Jesus nach Seinem Tode und vor Seiner Auferstehung gehüllt war. Zwei Augenzeugen - der Abt Nikolaus von Otranto und der päpstliche Legat Benedikt von Susanna - wollen das Soudarion kurze Zeit später in Athen gesehen haben. Dort weilten im Jahr 1204 nachweislich Tempelritter, die von Jerusalem gekommen waren. Übergab Othon de la Roch, der damalige Herrscher von Athen (ein Franzose!) ihnen das Tuch mit dem Auftrag, es nach Frankreich zu bringen?
    Ein Stoff aus alter Zeit - wie für einen Roman gemacht!

    Die Legende der drei Tore ist sogar noch älter. Sie geht auf die Plünderung des Jerusalemer Tempelschatzes durch die Römer am Ende des Jüdischen Krieges (66-70 n. Chr.) zurück. Nach der Eroberung Roms durch die Westgoten (410) wurde - nach Prokopius von Caesarea - ein Teil dieses Schatzes in die Gegend von Carcassonne gebracht. Örtliche Traditionen sprechen von drei Toren, hinter denen die Schätze liegen sollen.
    Das Mittelalter war durchdrungen vom Geist der Apokalypse. Zur Einbindung der Offenbarung des Johannes in den Roman hat mich die Handschrift des Beat de Liébana angeregt, aber vor allem der im Roman beschriebene Balken. Er ist in der Kirche von Saint-Polycarpe (Taschenlampe nicht vergessen!), und auf meiner Autorenhomepage einzusehen.
    Die Darstellung des Engels von Montpellier geht hingegen auf das Gemälde "Gelegenheit und Reue" von Girolama da Carpi zurück.

    Meinen (fiktiven) Narren Falk von Hagelstein entdeckte ich kurz nach dem „Schöpfungsakt“ zufällig auf einem Foto: Ein Narr aus Ton - im Gesicht pure Eitelkeit. Ich wusste sofort: Das war Falk von Hagelstein! Der Künstler Dominique Friedrich ( [email protected] ) hat mir erlaubt, ihn auf meiner Autoren-Homepage vorzustellen. Ich danke Michael Meurer für die Überlassung des Fotos und die Kontaktherstellung!
    Als Pendant zur südfranzösischen Troubadourlyrik habe ich dem Narren den deutschen Dichter Freidank (Aphorismen und Lebensweisheiten) zur Seite gestellt. Freidank lebte ebenfalls im 13. Jahrhundert.

    Ein weiteres Dankeschön geht an meine Freundin und Autorenkollegin Sabina Marineo, die das Miraval-Lied über die „Liebe“ für mich übersetzt hat. Merci beaucoup auch meinen langjährigen Pommes-bleues-Freunden für ihre hilfreichen Hinweise! Für Lektorat und Korrektorat bedanke ich mich besonders herzlich bei Dr. W. Z., dem ich auch auf diesem Weg nochmals baldige Genesung wünsche. Ein ganz dickes Dankeschön geht zum Schluss an alle Stellen in Frankreich (Toulouse, Carcassonne, Bugarach, Saint-Polycarpe, Collioure usw.), die mir bei der Recherche behilflich waren - und an meinen Sohn Stefan-René, der nicht nur das E-book-Cover kreiert (Toulouser Kreuz), sondern auch meinen Schreibprozess kritisch-konstruktiv begleitet und geduldig meine „gefühlten“ tausend Fragen zu den Kampfszenen beantwortet hat.

    Helene Köppel

    Die o.g. Fotos (Balken, Narr) finden Sie auf meiner Autoren-Homepage www.koeppel-sw.de

Zeittafel zur Geschichte der Häresie in Westeuropa Jahr 1000 - 1209

    1000 Häretische Gemeinschaften entstehen quer durch Europa.
    1022 Erster Scheiterhaufen der Geschichte: Zwölf Domherren brennen in Orleans.
    1025 Weitere Scheiterhaufen in Turin, Toulouse und in Aquitanien.
    1119 Papst Calixtus II. klagt in Toulouse die Ketzer an und exkommuniziert sie.
    1135 Scheiterhaufen in Liége. Erste Erwähnung katharischer Gemeinschaften mit einer

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