Sanchas Hofnarr (German Edition)
heute.
Tonbüste Dominique Friedrich, Foto Michael Meurer
VIII.
Historisch verbürgte Figuren (in den Kurzgeschichten)
Raymond VII. - (1197–1249), im Roman Ro ç genannt , ab 1222 Graf von Toulouse, Herzog von Narbonne, Markgraf von Proven ç e, einziger Sohn Raymonds VI. und Johanna Plantagenets, der Schwester Richard Löwenherz`; 1211 Heirat mit Sancha, Prinzessin von Aragòn; 1 gemeinsame Tochter; 1216 erhält Raymond VII. vom Papst die zu Toulouse gehörige Markgrafschaft Proven ç e zugesprochen (jedoch nur unter kirchlicher Verwaltung); - erreicht durch geschicktes Taktieren eine teilweise Aufhebung der Inquisition in den Jahren 1237-1241. Obwohl der größte Teil der Ländereien verloren ist, überträgt Raymond VII. auf einem glänzenden Hoffest (Weihnachten 1244), noch zweihundert Adligen die Würde der Ritterschaft.
Sancha von Toulouse – (1186-1241), vorm. Prinzessin von Aragón, Tochter von Alfonso II, König von Aragón (+1196), verheiratet (1211) mit Raymond VII. von Toulouse, Scheidung (1230), 1 Tochter Johanna.
Belegt ist, dass sie als Schwester König Peters von Aragón nach Montforts Tod die Verbindung zum westlichen Nachbarreich hielt und dass sie für einige Zeit in bestimmte "diplomatische Spiele" einbezogen wurde. So reiste sie nach Nimes, wo Montfort vor seinem Tod große Unterstützung gefunden hatte, und bestätigte im Namen des Hauses Toulouse den Konsuln die städtischen Freiheiten. Die Trennung mit dem viel jüngeren Raymond VII. war nicht aufzuhalten.
Peter II. – (18.1. 1174 - 12.9.1213), im Roman Pedro genannt , Sohn Alfonsos II., König von Aragón, Beinahme El Catholico (nach der Schlacht von Las Navas); stattliche Erscheinung (über zwei Meter groß), kriegerisch, hitzköpfig und tapfer, aber auch verschwenderisch und prachtliebend; Frauenheld; gönnerhaft gegenüber Kirche und Troubadouren.
Olivier von Termes - (um 1200-1274), einer der berühmtesten Ritter des 13. Jh, Faidit und Kreuzfahrer, Sohn von Raimund III. von Termes und Ermesende von Corsavy; zwei Stiefbrüder. Jean de Joinville berichtet in seiner Vita (über Ludwig den Heiligen) von Olivier und anderen Hauptleuten aus dem Languedoc. - Jakob I. von Aragon bezeichnet in seiner Chronik Llibre des faites den Baron Olivier de Termes nicht nur vertraulich mit seinem Vornamen, er nennt ihn "En Oliver". (Okzitanisch En = Herr). Oliviers väterliches Erbe ging 1213 an den Kreuzfahrer Alain de Roucy; - verheiratet war er mit einer Adeligen namens Thérès, 1 Sohn Raimund.
Damian von Rocaberti - Dalmau de Rocaberti - Sohn von Alix (Ermensinda) von Montpellier und Jofre II. von Rocaberti; Primärquelle unsicher; gründete vermutlich einen neuen Zweig im Stammbaum der Herren von Cabren ç. Damian wird als guterzogener, frommer junger Mann geschildert.
Simon von Montfort – (um 1164–1218), Graf aus der Ile-de-France, später Vizegraf von Béziers und Carcassonne, Herzog von Narbonne und Graf von Toulouse; Sohn des Grafen von Montfort d`Amaury und der Gräfin von Leicester; Teilnehmer des IV. Kreuzzugs (1202-1204); Teilnehmer des Albigenserkreuzzugs; verfolgte unbarmherzig die Katharer Okzitaniens und brachte mit Feuer und Schwert das Land in seine Gewalt. Erhält Carcassonne als päpstliches Lehen und errichtet dort sein Hauptquartier; 1218 Tod während der Belagerung von Toulouse. Bestattet in der Kathedrale St. Nazaire, Carcassonne; 3 Söhne, 2 Töchter.
(Quellen, Zitate, Anregungen aus: „H.L. Köppel, „Sancha – Das Tor der Myrrhe“, Spiewok, Wolfgang, Freidanks Bescheidenheit, Leipzig 1985.; Deutsches Leben 14./15. Jh, Wien, Prag, Leipzig 1892; weitere Quellenangaben + Literaturliste s. Anhang des Romans „Sancha – Das Tor der Myrrhe“.)
IX.
Historische Einführung
zum Roman „Sancha – Das Tor der Myrrhe“
Tötet sie alle, Gott wird die Seinen schon erkennen! Nach der Ermordung des päpstlichen Legaten Pierre de Castelnau marschiert im Jahr 1209 ein großes Kreuzfahrerheer in den bis dahin unabhängigen Süden Frankreichs (Okzitanien), um die „Erstgeborenen des Satans“, wie Rom die Katharer bezeichnet, auszurotten. Zum ersten Mal kämpfen Christen gegen Christen - wobei ein Teil der Kreuzfahrer aus Deutschland kommt. Innerhalb weniger Wochen werden die befestigten Städte Béziers und Carcassonne mit kaum vorstellbarer Brutalität erobert, das Umland verwüstet.
Zwei Jahre später hat der Kreuzzug gegen die Katharer schon mehr als 20 000 Tote gekostet und es geht nicht mehr
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