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Shotokan Karate - Kata 1

Shotokan Karate - Kata 1

Titel: Shotokan Karate - Kata 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Grupp
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Vorwort
    Karate erfreut sich seit seiner Einführung in Deutschland in den 50er Jahren zunehmender Beliebtheit. In Deutschland üben ca. 140.000 Menschen den Kampfsport Karate aus, davon etwa 120.000 den Shotokanstil. Darunter befinden sich viele, die Karate zum Zweck der Selbstverteidigung betreiben. Hier liefert die Kata ein reichhaltiges Angebot von Techniken, die zur Anwendung gegen Angreifer gedacht sind. Ihr Können erfordert allerdings viel Geduld und eine jahrelange Übung.
    Was heißt Kata und welches Anliegen verfolgt dieses Buch? Kata, eine traditionsreiche, überlieferte, festgelegte Form von Techniken gegen mehrere Angreifer bildet die Essenz des Karate. Vor der Einführung des Kumite, den partnerbezogenen Übungen, wurde fast ausschließlich Kata geübt. Alle heutigen Bestandteile des Karate sind aus den Katas entstanden. Die Faszination der Kata erschließt sich jedem, der die notwendige Geduld hat, ihre Techniken und Abläufe lange zu üben und sich ständig in der Ausführung zu verbessern. Dieses Buch soll dazu beitragen, diesen Gedanken zu unterstützen und den Karateka helfen, sich in der Kata zu vervollkommnen, sei es für die Prüfung, das tägliche Training, die Arbeit an sich selbst, am Karate-Do oder für den Wettkampf. Dabei gibt das vorliegende Buch nur eine Hilfestellung. Es kann das Training im Dojo oder Verein nur ergänzen, jedoch nicht ersetzen. Die richtige Atmung, Spannung und Entspannung, das Wechselspiel von schnellen und langsamen Bewegungen, das Timing und viele weitere Aspekte können nur durch intensives Üben erlernt werden.
    Kata ist eine der drei Säulen des Karate. Neben Kihon und Kumite ist das Training der Katas wesentlicher Bestandteil der heutigen Karatepraxis. Ohne ihr kontinuierliches Üben ist Karate-Do nicht denkbar. Sie beinhalten eine Vielzahl von Techniken, die im Kumite und in der Grundschule selten oder überhaupt nicht geübt werden: Techniken aus sehr kurzer Distanz, Griffe und Ansätze zu Wurftechniken, Abwehren gegen Waffen, Angriffe gegen empfindliche Körperstellen, die beim Partnertraining nicht gefahrlos möglich wären – der Fundus der in den Katas enthaltenen Techniken ist nahezu unerschöpflich.
    Ein weiterer Aspekt soll nicht unerwähnt bleiben: die Ästhetik. Es macht einfach Spaß, Katas zu üben oder einen Katavortrag zu beobachten. Mehr vielleicht als andere Seiten des Karate übt die Kata auf den Betrachter eine Faszination besonderer Art aus. Der Ästhetik einer exzellent vorgetragenen Kata im Training oder im Wettkampf kann man sich einfach nicht entziehen. Es ist förmlich zu spüren, welche Energie in dieser Form des Kampfs gegen mehrere imaginäre Gegner zum Ausdruck kommt. Spannung, Schnelligkeit, Präzision, Dynamik, Kraft und Explosivität der Techniken – ein guter Katavortrag bringt die gesamte Vielfalt des Karate zum Ausdruck.
    In der Kata spiegeln sich zudem die Besonderheiten einer Stilrichtung wider. Im Shotokan Karate ist eine große Bandbreite unterschiedlicher Katas vertreten. Der Schwerpunkt der Katas unserer Stilrichtung liegt zwar insgesamt mehr auf dynamischen, schnellen und explosiven Bewegungen, dennoch lassen sich die 26 Shotokan Katas in zwei unterschiedliche Kategorien einteilen: die eher schnellen und explosiven Katas der Shorintradition und die eher atem- und kraftbetonten der Shoreitradition. Zur Shoringruppe gehören die Heian-Katas, Empi, Bassai-Dai, Kanku-Dai, Nijushiho und die Gojushiho-Katas. Sie enthalten ebenfalls atembetonte, eher langsame Passagen, doch ihr Grundtempo ist schnell und dynamisch. Zur kraftbetonten Shorei-Katagruppe gehören z. B. Jion und Hangetsu sowie Sochin und Jitte.
    Dieses Buch enthält die Grundkatas bis Tekki 1, Tekki 2 und Tekki 3, die ersten Meisterkatas Bassai-Dai, Empi, Jion, Hangetsu und Kanku-Dai.
    Beim Training der Katas darf ein Grundsatz nicht aus dem Blickfeld geraten: Das Training einer bestimmten Kata sollte dem technischen Reifegrad des Übenden entsprechen. Eine niedrige Kata gut zu beherrschen, ist der schlechten Ausführung einer höheren Kata in jedem Fall vorzuziehen. Deshalb sollten zuerst die Heian-Katas sehr intensiv trainiert werden, bevor man mit dem Erlernen der nächsten Katagruppe beginnt. Dabei dauert die Lern- und Übungsphase der einzelnen Katas nicht nur entsprechend lange, sondern man sollte auch nicht versäumen, Katas, die man zu können

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