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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Stirnrunzelnd nahm sie ihn beim Arm und drängte ihn aufs Bett zurück. „Würdest du dich bitte hinsetzen und mich das tun lassen? Auch ohne aufpassen zu müssen, dass du nicht auf die Nase fällst, habe ich genug Sorgen.“
    „Ich falle nicht auf die Nase“, gab er ärgerlich zurück und schüttelte ihre Hand ab. „Und ich bin dein Ehemann! Du hast mir nichts zu befehlen.“
    „Was du nicht sagst. Da hätte ich Neuigkeiten für dich, Radcliffe: Du bist keineswegs mein Ehemann.“
    „Bin ich doch!“
    „Bist du nicht. Du hast Beth geheiratet.“
    „Sie mag dich vertreten haben, doch es ist dein Name, welcher im Register steht.“
    „Aber nicht meine Unterschrift! Wir sind nicht miteinander verheiratet.“
    „Nun, dann werden wir die Situation bereinigen. Sobald wir hier heraus sind, werde ich für eine rechtmäßige Trauung sorgen.“
    „Sehr gut. Lade mich dazu ein. Ich will sehen, ob ich daran nicht als Trauzeuge teilnehmen kann.“
    Er schaute sie verwirrt an und überlegte, ob ihm die Kopfverletzung womöglich doch einen größeren Schaden als angenommen zugefügt hatte. „Was ist eigentlich los? Bevor ich niedergeschlagen wurde, gestanden wir einander unsere Liebe, soweit ich mich entsinne, und trotzdem deutest du jetzt an, dass du mich nicht heiraten willst. Ist mir hier vielleicht etwas entgangen?“
    Müde strich sich Charlie mit den Händen übers Gesicht, schüttelte den Kopf und trat wieder ans Fenster. „Dir ist nichts entgangen, Radcliffe, vielmehr ist mir etwas entgangen. Ich liebe dich, jedoch will ich nicht den Rest meines Lebens mit einem Mann verbringen, der mich wie eine Untergebene behandelt.“
    „Das würde ich doch niemals tun.“
    „Nun, jedenfalls behandelst du mich nicht mehr wie eine Gleichgestellte.“
    „Das ist doch Unsinn!“
    „Ist es nicht. Seitdem du merktest, dass ich gar nicht Charles war, behandelst du mich so, als hätte ich keine eigenen Gedanken.“
    „Das stimmt doch überhaupt nicht!“ bestritt er heftigst.
    „Ach nein? Wann hast du denn zuletzt mit mir Geschäftliches besprochen?“
    „Es ist nicht höflich, in gemischter Gesellschaft über geschäftliche Dinge zu reden. Außerdem verstehen Frauen auch nichts von …“ Er sprach nicht weiter und errötete schuldbewusst, als er merkte, was er da sagte.
    „Seltsam, dass ich als Charles davon genug verstand, doch als Charlotte bin ich nicht einmal so gut, dass man sich mit mir darüber unterhalten könnte.“
    „Mir war nicht klar …“, begann er schwach und ließ sich aufs Bett fallen.
    „Was? Dass du Frauen immer für leicht schwachsinnig hieltest? Dass du mich wie einen lustigen Rappelkopf behandeltest?“ Sie nahm einen schweren Kerzenständer auf und stellte sich damit neben die Tür.
    Noch ehe Radcliffe fragen konnte, was sie vorhatte, stieß sie einen Schrei aus, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ, und hob den Kerzenständer hoch, als der Schlüssel im Türschloss klapperte. Die Tür flog auf, Klein Willy kam mit weit aufgerissenen Augen herein, und sie schlug ihm den Kerzenständer mit so viel Schwung über den Kopf, dass Radcliffe vermutete, sie ließe einen Teil ihres Ärgers an dem Schädel des armen Menschen aus.
    Als der Riesenkerl auf dem Boden zusammengesunken war, warf sie den Kerzenständer zur Seite, riss dem Riesen die Schlüssel aus der erschlafften Hand, richtete sich auf und blickte Radcliffe ungeduldig an.
    „Nun? Kommst du, oder hast du vor, hier noch bis Mitternacht zu warten?“
    Radcliffe fasste sich wieder, kam rasch auf die Beine und stolperte vorwärts. Sobald er durch die Tür getreten war, zog Charlie sie zu und verschloss sie. Dann steckte sie sich die Schlüssel ein und eilte zur Treppe.
    Die beiden waren schon halb unten, als Norwich an der untersten Treppenstufe erschien. Sehr zu Radcliffes Verblüffung lief Charlie weiter, obgleich Norwich einen Schritt zurücktrat, seine Pistole hob und so auf die Herunterkommenden wartete. Unten angekommen, stellte sich Radcliffe sofort beschützend vor seine nicht ganz rechtmäßig Angetraute und blickte dem Mann entgegen.
    Norwich zielte ärgerlich mit seiner erhobenen Waffe. „Ich habe keine Ahnung, was mit euch beiden eigentlich los ist. Weshalb könnt ihr nicht den Anweisungen folgen? Dann wäre doch alles wesentlich einfacher.“
    „Oh ja, das wäre nett, nicht wahr?“ spöttelte Charlie über Radcliffes Schulter hinweg. „Dann könnten Sie uns hübsche Befehle erteilen, und wir würden Ihnen vor die

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