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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Füße fallen.“
    Norwich blickte finster drein. „Ganz schön frech, die Kleine, nicht?“ fragte er Radcliffe.
    „Ich ziehe es vor, sie als »leidenschaftlich* zu bezeichnen.“
    „Tatsächlich? Nun, ich kann es kaum erwarten, ihre ganze Leidenschaft kennen zu lernen.“
    „Doch nicht mehr in diesem Leben, Norwich!“
    „Er hat völlig Recht“, bekräftigte Charlie gelassen, als der Mann über diese Drohung leise lachte. „Ich fürchte, das Spiel ist aus. Ohnehin hätte Ihr Plan nicht funktioniert. Radcliffe und ich sind nämlich nicht wirklich vermählt. Vielmehr ist Beth diejenige, mit der er in Gretna Green getraut wurde.“
    „Ihre Schwester hat Mowbray geheiratet!“
    „Stimmt. Vier Tage vor unserer Ankunft in Gretna Green wurde sie mit Mowbray getraut. Und an dem Morgen, als Ihre Leute mit uns nach Gretna fuhren, hatte sie sich als Charles verkleidet und Radcliffe geheiratet. Das war keine legale Trauung. Falls Sie nun Radcliffe umbringen, werden Sie von mir nur ein paar armselige Schmuckstücke bekommen. Alle anderen sind bereits verkauft, und der Erlös daraus wurde angelegt.“
    Norwich glaubte das offenbar nicht und schüttelte den Kopf. Charlie zuckte nur die Schultern. „Fragen Sie doch meine Schwester. Sie steht direkt hinter Ihnen.“
    Norwich lachte auf. „Wenn Sie mich damit hereinlegen wollen, dann …“ Seine Stimme erstarb, als sich etwas Hartes in seinen Rücken bohrte.
    „Guten Tag, Lord Norwich. Dass ich Sie hier wieder sehe!“ flötete Beth frohgemut und drückte ihm die Waffe ein wenig kräftiger in die Rippen. „Sie übergeben Ihre Pistole doch jetzt an Lord Radcliffe, nicht wahr?“
    Radcliffe nahm die Pistole, die plötzlich schlaff in der Hand seines Gegenübers hing. Beth wartete, bis er die Waffe auf den Schurken gerichtet hatte. Dann lief sie zu ihrer Schwester und schloss sie in die Arme.
    „Ich hab’s geschafft, Charlie! Ich habe dich gerettet. Ich -dich! Und das mit nur einer Kerze!“ Halb lachte sie, halb keuchte sie und trat zurück, um ihre „Waffe“ hochzuhalten. „Oh, das war herrlich – welch ein Gefühl! Ich habe mich noch niemals so gefürchtet und mich auch noch niemals so lebendig gefühlt. Weißt du was? Ich glaube nicht, dass ich mich jemals wieder vor jemandem fürchten werde“, erklärte sie lachend und umarmte ihre Zwillingsschwester aufs Neue. „Ich habe es geschafft!“
    „So ist es.“ Charlie lächelte ihr strahlend zu. „Wo sind eigentlich die anderen?“
    „Hier, Mylady“, sagte Stokes und schob die gefesselte und geknebelte Aggie durch den Flur zu ihnen hin. Bessie und Mrs. Hartshair folgten ihm.
    „Woher wusstest du denn, dass sie alle hier waren?“ fragte Beth Charlie verwundert.
    „Aus dem Fenster dort oben sah ich euch alle aus der Kutsche steigen und dann durch das Fenster im Erdgeschoss klettern. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich noch nicht entschlossen, ob ich lieber die Tür verrammeln, das Fenster einschlagen und hinaussteigen oder besser Klein Willy ins Zimmer locken, ihn niederschlagen und anschließend den Weg über die Treppe nehmen sollte. Als ich euch kommen sah, entschied ich mich für die Treppe. Ich hoffte, ihr würdet rechtzeitig erscheinen, um mir bei Norwich zu helfen.“
    „Und ich hab’s geschafft!“ Beth strahlte vor Stolz, und Charlie musste laut lachen.
    „Ja, das stimmt, du hast es geschafft. Du warst einfach großartig!“
    „Ja, nicht?“ Beth bewunderte sich selbst.
    „Genau. Und ich will nie wieder von dir hören, du seist ein Feigling. Es bedurfte viel Muts, den Mann mit nur einer Kerze zur Strecke zu bringen. Du hättest dabei ums Leben kommen können. Norwich hätte ja nur einen Blick über die Schulter zu werfen brauchen und … Beth?“ Charlie streckte rasch die Hände aus und hielt ihre Zwillingsschwester fest, während diese langsam in tiefer Ohnmacht zu Boden glitt.

22. KAPITEL
     
    „Wie spät ist es?“
    „Das hast du mich jetzt schon zwanzig Mal gefragt, Radcliffe.“ Leicht gereizt schaute Tomas wieder auf seine Uhr. „Es ist fünf Minuten nach.“
    „Sie verspäten sich.“
    „Frauen verspäten sich grundsätzlich. Ich weiß gar nicht, weshalb du dir ständig Sorgen machst. Ich jedenfalls mache mir keine.“
    Radcliffe verzog das Gesicht. „Du bist ja auch schon verheiratet, und du wirst auch mit Beth verheiratet bleiben, ob du nun heute die Zeremonie noch einmal über dich ergehen lässt oder nicht. Bei Charlie und mir liegen die Dinge dagegen ganz anders.“
    „Das

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