Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
Aufenthalt auf der Marsstation der Ktoor hätte niemals ausgereicht, um einen derartigen Effekt zu erzielen.
Vielleicht hing das alles mit den Apparaten zusammen, die die Krakenähnlichen ihm eingepflanzt hatten. Genau wie seine Fähigkeit, die Rille in den Wänden lesen zu können - so fern dies überhaupt der passende Ausdruck dafür war. Ihre Gedankenessenz aufnehmen. Das traf es vielleicht etwas besser.
Plötzlich sah Logan ein Symbol an der Wand. Es leuchtete matt, verschwamm dann und verwackelte etwas.
Im nächsten Augenblick war es weg.
Logan trat an die entsprechende Stelle und berührte mit der Hand den kalten, marmorartigen Stein.
Er schluckte.
Der Puls schlug ihm bis zum Hals.
Was konnte das gewesen sein?
Eine Haluzination oder ebenfalls eine Gedankenbotschaft, wie sie durch den Anblick der geheimnisvollen Rillen in den Mauern offenbar übertragen wurden.
Logan trat ein paar Schritte zurück, versuchte sich noch einmal auf dieselbe Stelle zu konzentrieren.
Das Symbol erschien wieder.
Logan wußte instiktiv, was er tun mußte.
Er berührte das Symbol mit der Hand.
Spalten im Stein.
Schnurgerade Linien.
Sekunden später öffnete sich eine Tür, die zuvor nicht erkennbar gewesen war.
Grelles Licht schien herein.
Logan trat ins Freie.
Es war tatsächlich Sonnenlicht, was er da sah, auch wenn diese Sonne einen sehr fernen Eindruck machte.
Logan ging über einen rötlichen staubigen Untergrund, der durchsetzt von größeren und kleineren Steinbrocken war.
Er ließ den Blick schweifen.
Das Gebäude, in dem er sich befunden hatte, war kuppelförmig. Ganz in der Nähe waren noch Bauten in Form eines Quaders und einer Pyramide, aber sie waren kleiner als die Kuppel.
In der Mitte des Geländes war ein Landefeld für Gleiter oder Raumschiffe, wie Logan annahm.
Nur, daß dieser Ort einen ziemlich verlassenen Eindruck machte und nichts von der vollautomatisierten Geschäftigkeit hatte, die dort vermutlich sonst zu herrschen pflegte.
Das Landefeld war teilweise mit rotem Sand bedeckt.
Ein diskusförmiges Fahrzeug stand dort. Es wirkte wie zurückgelassen. Logan fragte sich, ob es sich um einen Gleiter oder ein Raumschiff handelte.
Ein Art Schirm wölbte sich über das Gelände, auf dem die drei Gebäude und das Landefeld zu finden waren. Dieser Schirm war durchsichtig und konnte an manchen Stellen gar nicht wahrgenommen werden. Aber die Verzerrungen des Sonnenlichts, die er verursachte, machten ihn sichtbar.
Wie eine Käseglocke aus sehr dünnem Glas, ging es Ray Logan durch den Kopf.
Dahinter war dieselbe steinige Marslandschaft, die er während des Überflugs gesehen hatte.
Wie eine Aura umgab dieser Schirm die Station oder was immer diese Gebäude auch gewesen sein mochten. Zumindest die Endstation einer Transmitterstrecke, rief Logan sich ins Bewußtsein. Einer Transmitterstrecke, die vielleicht nur ein Versuch gewesen war. Eines der vielen Experimente, die die Ktoor begonnen haben und irgendwann ad acta legten, wenn nicht die gewünschten Resultate zu erreichen waren.
Was die Transmitterstraße betraf, die offenbar Valan und den Mars miteinander verband, hatte sich gezeigt, daß die Ktoor nicht in der Lage waren, dieses Transportmittel selbst zu benutzen. Die Nebenwirkungen waren zu groß. Der Metabolismus der Krakenähnlichen unterschied sich erheblich von dem eines Menschen und sorgte offenbar dafür, daß die Körper der Krakenähnlichen sehr empfindlich auf eine Entmaterialisierung reagierten.
Aus welchen Gründen auch immer.
Logan machte ein paar Schritte voran. Er wirbelte roten Staub auf. Der Atmosphärendruck entsprach dem auf der Erde oder Valan üblichen Niveau. Die Temperatur schätzte Logan auf etwa 15 Grad Celsius. Das galt sowohl für das Innere des Kuppelbaus als auch für den Bereich, der von der transparenten Glocke überspannt wurde.
In den Science Fiction-Geschichten der Pulp-Magazine hatte er oft genug von Energieschirmen gelesen, die nicht nur in der Lage waren, eine Atmosphäre zu halten, sondern auch gegen den Aufprall von Meteoriten oder den Angriff mit Strahlwaffen schützen.
Das waren die Phantasien schlecht bezahlter Autoren, die nach der Zahl der Wörter bezahlt wurden und selten genug eine fundierte naturwissenschaftliche Ausbildung genossen hatten.
Aber vielleicht war das in dem Fall auch weit weniger wichtig als die Kraft der puren Phantasie. Eine Kraft, die sich zunächstmal durch kleinliche wissenschaftliche Einwände schon deswegen nicht
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