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Satans Bruder

Satans Bruder

Titel: Satans Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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angeblich ein Ungeheuer gesehen hat und dann an Herzschlag gestorben ist. Carl sagt, sie hätten den Mann für verrückt erklärt, anstatt ihm die richtigen Medikamente zu geben.«
    »Das ist nicht wahr. Seine Arterien waren schon vorher verstopft - Arteriosklerose im letzten Stadium ...«
    »Mich müssen Sie nicht überzeugen, Doktor.« Sie schnitt Sleet von dem Stuhl los, zog ihn hoch und stellte ihn mit dem Gesicht zur Wand. Dann zog sie Creedman herum und brachte ihn in die gleiche Position.
    »Hat Sleet auch zugegeben, dass er Ben zu dem Park gerufen hat?«, fragte ich.
    »Nein.«
    Ich legte ihr kurz Bens Geschichte dar.
    »Ich bin sicher, Carl wird mit der Sprache herausrücken, sobald man ihn des mehrfachen Mordes anklagt«, sagte sie.
    Creedman zuckte und sie warnte ihn: »Pass ja auf, Bürschchen.« Dann wieder zu mir: »Ich nehme an, die eine oder andere der fünf Kugeln hat Haygood erwischt -«
    »Alle fünf«, sagte ich matt.
    »Ist er tot oder haben Sie ihn einfach in seinem Blut liegen lassen?«
    »Tot.«
    »Es gibt nichts Schlimmeres als kriminelle Polizeibeamte. Schon vor der Maryland-Sache hatte er im Verdacht gestanden, an Einbrüchen beteiligt gewesen zu sein. Er und Mr. Creedman haben schon seit geraumer Zeit mit sehr, sehr üblen Sachen zu tun.«
    »Und wer hat sie dafür bezahlt? Stasher-Layman?«
    »Sie werden die Namen auf keinem Scheck finden. Es war alles in bar. Mr. Creedman hier war für das Finanzielle zuständig. Haygood ist wirklich tot?«
    Ein unprofessionelles Lächeln huschte über ihr Gesicht. War es etwas Persönliches? Weil Haygood an dem Flugzeug herumgespielt hatte?
    »Ihr Mann -«, begann ich.
    »Er war nicht mein Mann. Wir hatten aber ... eine Beziehung.«
    »War er auch -«
    »Er war Botaniker, wie er gesagt hat. Er hat mir nur Gesellschaft geleistet«, erklärte sie, während sie Creedman filzte. »Ich konnte ihm einfach nicht ausreden, sich in diesen Schrotthaufen zu setzen. Ich habe es versucht. Es war nicht einfach für ihn - als mein Anhängsel ... Führt dieser Tunnel in den Wald, Dr. Moreland?«
    »Ja.«
    »Und was machen Sie da unten?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete ich für Moreland. »Eine sehr lange Geschichte.«
    Wir brachten Sleet und Creedman ins Haus und sperrten sie in zwei getrennte Vorratsräume. Moreland legten wir auf ein Sofa im großen Wohnzimmer.
    Gladys kam aus der Küche gelaufen, sah den blutigen Ärmel und hielt sich die Hand vor den Mund.
    »Es ist nichts Ernstes«, erklärte Jo. »Würden Sie bitte Pam Bescheid sagen?«
    Gladys eilte die Treppe hinauf und Sekunden später erschien Pam mit ihrer Arzttasche.
    »Hallo, mein Kätzchen«, winkte ihr Moreland zu. Sie kniete sich neben ihn und öffnete ihre Tasche. »Oh, Daddy.«
    »Keine Sorge, es geht mir gut, Kätzchen.«
    Sie nahm eine Schere aus der Tasche und schnitt den Hemdsärmel auf.
    Jo winkte Robin und mich zu sich und wir gingen zur Tür. Während wir den Raum verließen, rief Moreland meinen Namen und ich drehte mich noch einmal um.
    »Danke, Alex.« Sein Blick war noch immer flehend.
    Wir gingen in das andere Wohnzimmer, wo Jo sich in einen Sessel unter Barbara Morelands schönes, trauriges Gesicht setzte.
    »Erzählen Sie mir, was Sie da unten gesehen haben«, forderte sie uns auf und wir erzählten es ihr.
    Sie versuchte, die Fassung zu bewahren, doch mit jeder Enthüllung fiel ihr das schwerer. Als wir fertig waren, sagte sie mit zitternder Stimme: »Unglaublich - sechs Opfer? Seit dreißig Jahren da unten?«
    »Aber nur zu ihrem Schutz«, stellte Robin noch einmal klar. »Unfassbar. Glauben Sie, er ist verrückt? Ich meine: Was würden Sie sagen, als Fachmann?«
    »Nein, nicht verrückt. Vielleicht leidet er unter Zwangsvorstellungen, aber er ist auch eine Art Held. Sie dürfen nicht vergessen, dass alle anderen Opfer in diesem Flugzeug waren ...«
    »Ein Flugzeug ... Die Bande scheint es mit Flugzeugabstürzen zu haben, nicht wahr? Sie müssen irgendwie spitzgekriegt haben, dass das Ministerium jemanden herschicken wollte, und dann dachten sie, es wäre Ly. Dabei wollte er sich nur die Bäume anschauen und ein paar Fotos für seine Kollegen machen. Sie dachten, er wäre der Agent und ich das Anhängsel - die sexistischen Schweine.«
    Sie lachte bitter.
    »Sechs davon - Wahnsinn. Sind sie ... Meinen Sie, ich begebe mich in Gefahr, wenn ich da runtergehe?«
    »Nein. Sie sind harmlos - aber sehr, sehr krank.« Robin beschrieb ihr einige der Entstellungen und Gebrechen,

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