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Satans Eulen

Satans Eulen

Titel: Satans Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eltern hatten Sonja verboten, dort spielen zu gehen. Es war zu gefährlich, sie hätte zu leicht von den Klippen in das Wasser fallen können.
    Er lief schnell. Es sah beinahe nach einer Flucht aus, und er spürte das Pochen der kleinen Wunde im Gesicht. Es erinnerte ihn wieder an die Eule. Innerlich betete er, daß Sonja nicht diesem unheimlichen Vogel begegnet war.
    Eulen oder Uhus nannte man auch Totenvögel…
    Diesmal lief Lars den Weg entlang. Er führte vom Haus weg und mündete auf einen Pfad, der so breit war, daß auch die langen Wagen der Holzfäller ihn befahren konnten. Der Pfad führte unter anderem zum Fjord und traf in entgegengesetzter Richtung auf die Straße, wo zwanzig Kilometer weiter der kleine Hafenort Levka lag. Dort versorgten sich die Strindbergs mit Lebensmitteln und allem, was sie sonst noch benötigten. Einmal in der Woche fuhren sie mit ihrem Volvo-Kombi los. Allerdings wollte er nicht glauben, daß Sonja so weit gelaufen war. In dieser Richtung verirrte sie sich nie, sie blieb immer in Nähe des Hauses, denn sie wußte um die Gefahren.
    Als Lars weit genug vom Haus entfernt war, riskierte er es und rief den Namen seiner Tochter.
    Seine Stimme hallte durch den Wald. Wenn sich Sonja in der Nähe aufhielt, dann mußte sie ihn hören und sich melden. Es tat sich nichts.
    Nur seine eigene Stimme hallte durch den Wald. Sonja gab keine Antwort. Der Maler erreichte den Holzfällerweg und blieb dort schweratmend stehen. Abermals rief er den Namen seiner Tochter, und er er bekam auch Antwort. Allerdings nicht von seiner Tochter, sondern von diesem Vogelmonster, dessen schauriges Heulen ihm eine Gänsehaut über den Rücken trieb.
    Sein Gesicht verzerrte sich. »Der Totenvogel!« hauchte er. »Der Totenvogel ruft. Verdammt, Sonja! Sonjaaaa!« brüllte er, und seine Hände schlossen sich zu Fäusten. Ungehört verhallte sein Rufen.
    »Nein!« hauchte er. »Nein, bitte, Gott im Himmel, gib, daß ihr nichts passiert ist. Sie… sie ist doch noch so jung… ein Kind, ein kleines Mädchen…«
    Klatschender Flügelschlag störte ihn und ließ ihn herumfahren. Da war der Vogel wieder.
    Nein, schon zwei!
    Sie flogen dicht nebeneinander, hatten sich noch einmal Schwung gegeben und die Flügel jetzt ausgebreitet, so daß sie sich vom Wind tragen ließen und lautlos durch die Luft segelten.
    Weiß schimmerten die Schädel. Sie leuchteten in der Dunkelheit, und der Maler hatte das Gefühl, als wären sie mit einer phosphoriszierenden Masse bestrichen. Dabei sah es so aus, als würden nur zwei Totenschädel durch die Luft segeln, denn von den Körpern der Eulen konnte der Maler nichts erkennen.
    Auch hielten sie gemeinsam etwas zwischen ihren Mäulern, denn Schnäbel waren nicht vorhanden. Da sie dicht nebeneinander flogen, war genau zu erkennen, was sie festhielten.
    Ein Tier.
    Sie waren so nahe, daß Lars zurücksprang, um von ihnen nicht gestreift zu werden. Und er konnte die Beute der Horror-Vögel identifizieren. Es war ein Fuchs!
    Ein ziemlich großes Tier, aber die beiden Vögel hatten es gerissen. Grausam…
    Sofort dachte er wieder an Sonja. Wenn sie diesen Eulen begegnet war, sah es böse aus, dann hatte sie keine Chance, sich zu wehren. Diese Mutationen waren zu stark. Vor lauter Angst drang ein verzweifeltes Stöhnen über seine Lippen, und der Maler schüttelte sich, als hätte jemand kaltes Wasser über ihn gegossen.
    Dann waren die Eulen vorbei. Um ihn hatten sie sich nicht gekümmert. Sie waren mit Beute versorgt. Sekundenlang schloß er die Augen und versuchte sich zu erinnern, was die kleine Sonja getragen hatte, als er sie vor einigen Stunden zum letztenmal sah.
    Dunkle Kleidung war es nicht. Er dachte an den hellroten Anorak und den weißen Schal. Der mußte einfach zu sehen sein, auch in der Dunkelheit.
    Wenn sie jetzt irgendwo lag, verletzt oder noch schlimmer… Daran durfte der Mann gar nicht erst denken, er wäre sonst durchgedreht. Noch einmal rief er den Namen.
    Wieder bekam er keine Antwort. Nur der Abendwind fuhr durch den Wald und spielte mit den Gräsern. Der Maler machte sich Vorwürfe, keine Taschenlampe mitgenommen zu haben, jetzt mußte er im Dunkeln suchen. Mit zwei Sprüngen setzte er über den Weg und verschwand im Dickicht, wobei er weiterhin den Namen seiner Tochter rief. Und dann sah er etwas.
    Sein Herzschlag stockte für einen schrecklich langen Augenblick. Nicht weit vor ihm flatterte eine helle Fahne. Eine Fahne war es nicht, sondern ein Schal. Sonjas Schal!
    In

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