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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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sie auch nächstes Jahr anfangen kann?“
    „Sehr witzig“, konterte Christian. „Was ist eigentlich los mit dir, Bruderherz? Bist du etwa neidisch auf mich? Na ja, ich kann es dir nicht verdenken. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht, all die Frauen kennen zu lernen. Bis später.“ Dann legte Christian auf.
    Abbey war am Boden zerstört. Sie hatte den Job nicht bekommen, denn wenn Christian O’Halloran sie eingestellt hätte, hätte er sich längst bei ihr gemeldet.
    Auch Scott und Susan stocherten lustlos in ihrem Essen herum. Keiner von ihnen schien großen Appetit zu haben.
    „Es sieht nicht so aus, als würde ich den Job in Alaska bekommen“, erklärte Abbey, um ihnen keine falschen Hoffnungen zu machen. „Mr. O’Halloran, mit dem ich das Gespräch geführt habe, hätte mich sonst längst angerufen.“
    Scott lächelte tapfer. „Du findest bestimmt etwas anderes, Mom.“
    „Ich wollte so gern nach Alaska ziehen.“ Susan war den Tränen nahe. „Ich hab’ allen in meiner Klasse erzählt, dass wir Weggehen.“
    „Das tun wir auch“, versuchte Abbey, sie zu trösten. „Doch wir werden nicht nach Alaska ziehen.“
    „Können wir irgendwann mal hinfahren?“ fragte Scott. „Ich hab’ in den Büchern gelesen, die du mitgebracht hast. Es muss ganz toll dort sein.“
    „Irgendwann“, versprach sie.
    Als im nächsten Moment das Telefon klingelte, das an der Küchenwand hing, drehten die Kinder sich erwartungsvoll um.
    „Der Anrufbeantworter ist eingeschaltet.“ Abbey duldete grundsätzlich nicht, dass sie beim Abendessen gestört wurden.
    Als der Signalton nach der Ansage ertönte, lauschten alle drei angespannt.
    „Hier ist Christian O’Halloran.“
    „Mom!“ rief Scott aufgeregt.
    Abbey sprang auf, lief zum Telefon und riss den Hörer von der Gabel. „Hallo, Mr. O’Halloran“, meldete sie sich ganz außer Atem. „Hallo“, erwiderte Christian. „Gut, dass ich Sie erreiche.“
    „Das freut mich auch. Haben Sie sich entschieden?“
    „Sie haben den Job, wenn Sie ihn immer noch wollen.“
    „O ja.“ Abbey gab ihren Kindern ein Zeichen, indem sie den Daumen hochstreckte.
    „Wann können Sie anfangen?“
    Abbey war sicher, dass sie kurzfristig kündigen konnte. „Wann es Ihnen passt.“
    „Wie wär’s gleich nächste Woche?“ schlug Christian vor. „Ich komme zwar erst später von meiner Geschäftsreise zurück, aber mein Bruder Sawyer kann Sie in Fairbanks abholen.“
    „Nächste Woche?“
    „Benötigen Sie noch mehr Zeit?“
    „Nein, nein“, beeilte sie sich zu sagen, aus Angst, er könnte seine Meinung ändern. Sie konnte die Kinder etwas früher aus der Schule nehmen, und zum Packen würde sie auch nicht lange brauchen.
    „Prima. Wir sehen uns dann in Hard Luck.“
    „Danke, Mr. O’Halloran. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie ich mich freue. Ach, und noch etwas …“ Abbey wollte ihm nicht verschweigen, dass sie Scott und Susan mitbrachte, denn von Kindern hatte nichts in der Anzeige gestanden.
    „Ich komme gleich, Allison“, sagte Christian leise.
    „Wie bitte?“
    „Ich bin zum Essen verabredet“, erklärte er. „Also, mein Bruder wird Sie in Fairbanks abholen. Ich setze mich mit dem Reisebüro in Verbindung, damit man Sie wegen des Flugtickets anruft.“
    „Bezahlen Sie das Ticket?“
    „Natürlich. Und Sie brauchen keine Wintersachen mitzunehmen. Sie können hier alles kaufen.“
    „Aber …“
    „Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit, Ihre Fragen zu beantworten“, unterbrach er sie, „aber Sawyer wird Sie über die Einzelheiten informieren.“
    „Mr. O’Halloran …“
    „Viel Glück in Hard Luck, Abbey.“
    „Danke.“ Abbey gab es auf. Er würde von Scotts und Susans Existenz erfahren, wenn er zurückkehrte. Die Stadt würde jedenfalls eine sehr gute Bibliothekarin bekommen – und eine Zugabe!
    „Soll ich heute Nachmittag wirklich nicht nach Fairbanks fliegen und die neue Bibliothekarin abholen?“ John Henderson setzte sich rittlings auf den Stuhl Sawyer gegenüber. Johns Haar war ordentlich gekämmt, und es sah aus, als würde er ein neues Hemd tragen.
    „Nur zu!“ So wie die Leute in Hard Luck sich benahmen, hätte man meinen können, eine First Lady hätte ihren Besuch angekündigt. Duke war an diesem Morgen frisch rasiert und geschniegelt in Bens Restaurant aufgetaucht und hatte durchdringend nach Aftershave gerochen. Sawyer musste sich ein Grinsen verkneifen. Die nächste Frau würde in wenigen Tagen eintreffen, und er fragte sich, wann die

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