Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
ergründen zu wollen war sicher wenig aussichtsreich. Rhodan gewann den Eindruck, im Innern einer unsichtbaren Säule zu stehen, die weit aus dieser grauen Substanz aufragte. Er begriff, dass er diesen Platz nicht isoliert sehen durfte und dass die Obelisken zu einem viel größeren, unüberschaubaren System gehörten. Vielleicht waren sie Teil einer EDEN II umspannenden Transportanlage.
    Wenn diese Vermutung richtig war – was wurde dann hier transportiert?
    Urplötzlich hörte er Gelächter, als hätte jemand seine Spekulationen erfasst und machte sich darüber lustig. Rhodan fuhr herum, aber niemand war zu sehen. Das typische Gelächter von ES war ihm bekannt, doch hier hatte ein anderer gelacht.
    Rhodan trat aus dem Zentrum der Anlage und hatte dabei das Gefühl, in sich zusammenzusacken. Er fragte sich, was mit ihm geschehen wäre, wenn er sich länger in der Röhre aufgehalten hätte.
    Die Substanz rings um die Obelisken gab den Blick auf einen kleinen Mann frei, der langsam näher kam.
    Rhodan blickte ihm entgegen. »Tako?«, rief er ungläubig. »Tako Kakuta!«
    Der Ankömmling lachte – es war das gleiche Lachen, das Rhodan kurz zuvor irritiert hatte.
    »Bei allen Planeten, du bist es wirklich!«, brachte Rhodan fassungslos hervor. »Es ist dein Körper, wie ist das möglich?«
    »Es handelt sich lediglich um eine Projektion meines Körpers«, antwortete der Mutant, der während der Second-Genesis-Krise zusammen mit sieben Freunden aus dem Mutantenkorps körperlich verschwunden und später als Bewusstsein wiederaufgetaucht war. In der Galaxis Erranternohre waren die acht Altmutanten, wie man sie nannte, schließlich in ES aufgegangen.
    Trotz seiner inneren Anspannung lachte Rhodan. »Du hängst also weiterhin an deinem Körper?«, fragte er.
    »Hältst du mich deshalb für konservativ?« Der Japaner lächelte. »Willkommen auf EDEN II, Perry. Wir hatten dich schon früher erwartet.« Er zögerte sekundenlang und fügte leiser hinzu: »Und in anderer Form.«
    Rhodan versteifte sich; er wusste nur zu genau, was Kakuta meinte. »Dies ist ein zeitlich begrenzter Besuch«, sagte er schroffer als beabsichtigt. »Teilt ES deine Erwartung?«
    »Nein«, gestand Kakuta. »Es handelt sich mehr um eine Hoffnung deiner alten Freunde.«
    »Wollt ihr mich ... animieren, in das Bewusstseinskollektiv einzutreten?« Beinahe hätte Rhodan gefragt, ob sie ihn dazu zwingen würden.
    »Nein«, versicherte der Teleporter. »ES überlässt dir die Entscheidung. Ich glaube sogar, dass ES daran gelegen ist, dich zurückzuschicken.«
    Trotzdem wollte sich für ihn keine Erleichterung einstellen. Im Gegenteil, Rhodan war sogar ein wenig enttäuscht. Er machte eine alles umfassende Bewegung. »Was stellt das hier dar? Einen Transmitter?«
    »Es ist eine Art Transformator«, erklärte Kakuta. »Er wurde in jüngster Zeit ausgebaut und erstreckt sich über weite Gebiete des halben Planeten. Wir benötigen enorme Energien und beschaffen sie uns auf diese Weise von überall her.«
    »Wozu?«, fragte Rhodan spontan.
    Kakuta senkte den Kopf. »ES muss entscheiden, was du erfährst. Wir befinden uns in einer kritischen Situation, Perry.«
    Der Mutant hatte mit Nachdruck gesprochen. Perry Rhodan spürte, wie besorgt dieser Mann war, den er seit den ersten Tagen der Dritten Macht kannte. Die Erinnerung stimmte Rhodan wehmütig. Damals hatte sich seine Welt noch als überschaubar dargestellt – ein Trugschluss allerdings, der mehr und mehr einer realen Einschätzung der Gegebenheiten Platz gemacht hatte.
    »Wann werde ich ES sehen?«, erkundigte er sich.
    »Nach einer gewissen Vorbereitung. Nicht nur diese Welt hat sich verändert, sondern auch ES.«
    Die Kakuta-Projektion entfernte sich langsam, Rhodan folgte ihr.
    Weiter entfernt von den Obelisken löste sich die graue Substanz in der Luft auf. Rhodan erblickte einige dicht an den Boden geduckte Gebäude. Neben diesen buckelähnlichen Erhebungen ragten drei schlanke stählerne Türme auf. Von ihnen näherten sich weitere Altmutanten und ehemalige Freunde, die die BASIS in Erranternohre verlassen hatten. Die Projektionen zogen in einer stummen Prozession an Rhodan und Kakuta vorbei.
    »Sie wollten dich unter allen Umständen begrüßen«, sagte Kakuta.
    Der Vorbeimarsch erschien Perry Rhodan jedoch eher wie eine Demonstration denn eine Begrüßung. Vielleicht wollten ihm die Bewusstseinsinhalte nur ein Gefühl der Vertrautheit vermitteln.
    »Wann immer du mit einem von uns sprechen möchtest,

Weitere Kostenlose Bücher