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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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willkürlich.
    Jynker Rook war ein gepanzerter Koloss, ein bulliger Nachkomme der für den Einsatz auf Welten mit hoher Gravitation genetisch manipulierten Druisen. Er war Kommandant, weil es außer ihm keine regulären Besatzungsmitglieder mehr gab; bei voller Besatzungsstärke hätte er bestenfalls bis zum Hangarleiter aufsteigen können.
    Rook versiegelte das Schleusentor von innen und prüfte alle Instrumente, bevor er seinen Schutzanzug öffnete und sich herausschälte. Ein sensiblerer Druise als er hätte vermutlich längst aufgegeben und den Freitod gewählt.
    Er genoss die seltenen Augenblicke körperlicher Freiheit. Feuchte Dämpfe umspülten ihn, während der Anzug in einer Wirbelanlage gereinigt wurde. Die Radioaktivität war keine seiner Verteidigungsanstrengungen, sondern Zeugnis des letzten entscheidenden Kampfes einer Handvoll Druisen gegen die Faadenwarner. Die Raumfahrer unter der Führung von Zaagyn Toor hatten damals versucht, einen Durchbruch von der Zentrale zum Bordobservatorium zu schaffen. Sie waren gescheitert und getötet worden. Die Faadenwarner mussten es verstanden haben, weite Teile der KORKOOR-AAR von der Strahlung abzuschirmen, anders waren ihre geringen Verluste kaum zu erklären. Jynker Rook war seinerzeit als Bewacher der Zentrale zurückgeblieben und hatte als einziger Druise diesen Kampf überlebt.
    Wenn er zurückdachte, erschien es ihm weiterhin unvorstellbar, dass die Faadenwarner die Auseinandersetzung gewonnen hatten. Sehr lange hatte der Gegner es verstanden, seine erlangte Intelligenz vor der Besatzung zu verbergen. Die Druisen hatten die explosionsartige Vermehrung der Faadenwarner zunächst begrüßt, denn jedes neugeborene Wesen war ein willkommener Spielgefährte für die von Langeweile geplagten Raumfahrer gewesen.
    In einer Schlafperiode der Druisen hatten die Faadenwarner dann zugeschlagen. Es war nur einem Zufall zu verdanken gewesen, dass die in der Zentrale befindlichen Besatzungsmitglieder nicht von diesem Überfall überrascht und wie ihre Artgenossen überall im Schiff getötet worden waren.
    Rooks breiter Schuppenschwanz zuckte unruhig. Ein Grollen voller Zorn und Hass drang aus seinem mächtigen Brustkorb. In solchen Augenblicken musste er an sich halten, nicht aus der Zentrale auszubrechen und sich auf den ersten Faadenwarner zu stürzen, den er sah. Vermutlich hätte er bei einer solchen Aktion den einen oder anderen Gegner töten können, aber danach hätte er keine Chance mehr gehabt, sich wieder in die Zentrale zurückzuziehen.
    Dass er in seiner Situation nicht zum letzten Mittel griff und mit der Selbstvernichtungsanlage der KORKOOR-AAR das Schiff, die Faadenwarner und sich selbst auslöschte, hing mit dem einstigen Auftrag der Besatzung zusammen, der Suche nach einem bestimmten Wesen, das vielleicht in diesem Raum und in dieser Zeit lebte. Wenn Rook wegen seiner misslichen Lage auch kaum mehr Zeit hatte, über diesen Auftrag nachzudenken, so war er doch weiterhin von dessen großer Bedeutung überzeugt. Vielleicht deshalb, weil er genau wusste, dass die KORKOOR-AAR nur eines in einem Schwarm der unterschiedlichsten Suchschiffe und er nur einer in einer unvorstellbar großen Armee Suchender war.
    In der Dusche leistete Rook sich den Luxus, über solche Dinge zu sinnieren.
    Diesmal nahm er sich mehr Zeit. Müdigkeit machte sich in ihm breit, obwohl ihn die wohltuende Wärme hätte beleben sollen.
    Da war ein Geräusch. Rook richtete sich in der typischen Alarmstellung auf, um zu lauschen.
    Die Faadenwarner!, schoss es ihm durch den Sinn, und Panik ergriff von ihm Besitz. Sie haben die Gunst der Stunde genutzt und sind in einer neu konstruierten Schutzvorrichtung in die Zentrale eingedrungen.
    In Gedanken hatte er eine derartige Situation vielleicht tausendmal durchgespielt und war dabei nur zu dem Ergebnis gekommen, dass sie die Niederlage und seinen Tod bedeuten würde.
    Mit einem Griff riss er die Wirbelanlage auf und zog den tropfnassen Schutzanzug heraus. Vielleicht, dachte er mit aufkeimender Hoffnung, hatte er noch eine Chance, falls die Faadenwarner nur mit einem kleinen Stoßtrupp vorgestoßen waren. Dann konnte er sie zurückwerfen und versuchen, das Leck in seiner Abwehr wieder zu schließen.
    Hastig legte er den Schutzanzug an. Die Strahlendusche besaß keine optische Verbindung nach draußen, er konnte nicht sehen, was in der Zentrale vorging.
    Rook ergriff den schweren Mörser, den er auf einer Bank abgelegt hatte. Es war eine seiner

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