Yoga für Ruecken, Schulter und Nacken
Yoga und der Rücken
Yoga ist ein ganzheitlicher Übungsweg. Er zeigt, wie wir uns körperlich und geistig-seelisch zentrieren und um unsere Körperachse herum mühelos aufrichten können.
Sich aufrichten und entspannen
Unser Körper wird vor allem durch die Art geformt, wie wir ihn gebrauchen. Wenn wir uns jahre- oder gar jahrzehntelang wenig bewegt haben und viel sitzen mussten, wird er einige typische Verkürzungen in der Muskulatur und vor allem im Bindegewebe aufweisen. Außerdem wird er einen allgemeinen Mangel an Kraft und Haltung zeigen. Doch schon die Menschen der Frühzeit litten unter Abnutzungserscheinungen und Verformungen der Wirbelsäule, wie man am Beispiel von »Ötzis« Skelett sehen kann.
Übungen für ein uraltes Problem
Unsere Wirbelsäule kennt also keine »gute alte Zeit« – wir dürfen annehmen, dass das Thema Rückenschmerzen seit Jahrtausenden aktuell ist. So ist es nicht verwunderlich, dass die Meister des Yoga im Laufe der Jahrhunderte eine Fülle von Übungen und Haltungen entwickelten, um die Wirbelsäule beweglich zu erhalten, sie ins Lot zu bringen und die sie bewegende Muskulatur zu stärken. Da Yogaübungen vor allem auf der Grundlage von Beobachtung und Erfahrung entstanden sind – und immer noch weiterentwickelt werden –, sind sie sehr gut erprobt und haben sich vielfach in der Praxis bewährt.
Ein Weg für Körper, Geist und Seele
Wenn wir Yoga für den Rücken üben, werden wir immer zu erkennen versuchen, welches Verhalten und welche innere Einstellung im Alltag dazu geführt haben, dass Rücken, Nacken und Schultern mit Anspannung und Schmerz reagieren. Wir werden unseren Atem bewusst einsetzen, um Blockierungen zu erspüren und zu lösen.
So spricht der Yoga verschiedene Ebenen an – ein Ansatz, der sich auch in der modernen Rückenschule durchzusetzen beginnt, wo man immer mehr die psychosozialen Aspekte des Menschen mit einbezieht, also sein Lebensumfeld sowie dessen Einfluss auf das allgemeine Befinden.
Auch die alten Weisen des Yoga betrachteten es niemals als ihr vorrangiges Ziel, Symptome zu kurieren, vielmehr wollten sie helfen, die Ursachen zu erkennen. Yoga für den Rücken ist deshalb immer Yoga für den ganzen Menschen – für seinen gesamten Körper, seine Atmung, seinen Geist und seine Seele. Es geht nicht nur darum, eine Therapie bei Muskelverspannungen oder Gelenkverschleiß anzubieten, sondern uns von innen her wieder aufzurichten, indem auch die Seele und der Geist von Spannungen und Druck befreit werden.
Yoga für den Rücken ist heutzutage eine Kombination aus östlicher Geistes- und Körperschulung sowie westlichen Erkenntnissen aus Sportmedizin und der modernen Rückenschule.
Körperhaltung und Gemüt
Unsere seelische Verfassung wird spürbar besser und unser Geist wird klarer, wenn unsere Rückenmuskeln so stark sind, dass wir uns mühelos (und damit gerne) aufrichten können! Gerade dann, wenn Sie viel geistig arbeiten müssen und kreativ sein wollen, lohnt es sich sehr, regelmäßig die Kraft und Geschmeidigkeit des Rückens zu trainieren.
Wirbelsäule und Energiefluss
Unser Körper wird gestützt und aufgerichtet durch die Wirbelsäule. Als Kanal für die Rückenmarksnerven schafft sie eine unverzichtbare Verbindung zwischen Gehirn und Körper. Jede Störung im Verlauf der Wirbelsäule strahlt in die Umgebung aus: in den Kopf, die Arme, die Beine, aber auch in die Organe – zum Beispiel ins Herz.
Der Yoga lehrt, dass der Körper mit einem Netz von Leitbahnen (Nadis) durchzogen ist, in denen die Lebensenergie Prana fließt. Die Yogis beobachteten, dass Abweichungen der Wirbelsäule (Hohlkreuz, Rundrücken oder Skoliose, die seitliche Abweichung), aber auch Verspannungen der Rückenmuskulatur diesen Energiefluss blockieren und damit unsere Vitalität mindern.
Hatha-Yoga ist Energie-Yoga
Die vielen Haltungen, Bewegungsabläufe und Atemübungen des Hatha-Yoga haben das Ziel, unsere Lebensenergie für uns erfahrbar zu machen, sie zu bündeln und zu lenken. Da die Wirbelsäule als Hauptleitbahn der Energie angesehen wird, muss sie ebenso wie der gesamte Körper dafür durchlässig sein. Unser Körper ist überall dort durchlässig, wo die Muskulatur weder zu viel noch zu wenig Spannung (Tonus) aufweist. Dort, wo der Körper verspannt ist oder die Spannkraft fehlt, stockt und staut sich die Energie.
Yogaübungen sollen die Muskeln gleichermaßen entspannen und kräftigen, die die Wirbelsäule umgeben, stützen und bewegen. Die
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