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Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
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mir, dass Hap Judd in einem Batman-Film mitgespielt hat und es mit Leichen treibt?«
    »Warum sollte Hap Judd Tante Kay eine solche Bombe schicken?«
    »Vielleicht weil der perverse Dreckskerl Hannah auf dem Gewissen hat? Möglicherweise hängt es auch mit Toni Darien zusammen, denn er war Gast im High Roller Lanes und ist ihr sicher zumindest begegnet. Doc Scarpetta hat Toni obduziert und könnte auch Hannahs Fall auf den Tisch bekommen.«
    »Und indem Hap Judd Tante Kay eine Bombe schickt, verhindert er, dass man ihm auf die Schliche kommt, falls Hannahs Leiche entdeckt wird? Hast du das gemeint?« Lucy redete, als wäre Scarpetta nicht mehr im Labor anwesend. »Damit will ich nicht behaupten, dass dieses Arschloch Hannah nicht umgebracht hat oder dass er nicht weiß, wo sie ist.«
    »Ja, dieser Typ und sein Verhältnis zu Leichen«, erwiderte Marino. »Besonders interessant wird es, da wir mittlerweile herausgefunden haben, dass sie erst einige Tage nach ihrem Tod abgelegt wurde. Ich frage mich, wo sie in der Zwischenzeit war und wer sich mit ihr vergnügt hat. Bestimmt hat er das tote Mädchen in der Krankenhaus-Kühlkammer gevögelt. Was sonst hätte er eine Viertelstunde da drin machen sollen? Außerdem hatte er beim Rauskommen nur noch einen Handschuh an.«
    »Aber ich glaube nicht, dass er Tante Kay eine Bombe hat bringen lassen, um sie einzuschüchtern, damit sie die Finger von diesem oder irgendeinem anderen Fall lässt. Das wäre doch Schwachsinn«, widersprach Lucy. »Und die Gotham-Schrift hat sicher nichts mit Batman zu tun.«
    »Möglicherweise doch, wenn der Betreffende Spaß an perversen Spielchen hat«, protestierte Marino.
    Der Odem von Feuer und Schwefel. Die Bombe wollte Scarpetta nicht mehr aus dem Kopf. Eine Stinkbombe. Eine neue Art von schmutziger Bombe. Eine Bombe, um die Seele zu verletzen. Fest stand, dass der Urheber Scarpetta und Benton kannte und mit ihrer Vergangenheit beinahe so gut vertraut war wie sie selbst. Spielchen , dachte sie. Perverse Spielchen .
    Lucy drückte auf die »Zurück«-Taste. Das Wort CALIGULA verschwand und wurde von einem Text ersetzt:
     
    Willkommen, Toni
     
    Dann:
     
    Möchten Sie Daten aktualisieren? Ja/Nein
     
    Lucy antwortete mit Ja. Die nächste Botschaft lautete:
     
Toni, Ihre Daten sind drei Tage überfällig. Möchten Sie die Fragen jetzt beantworten? Ja/Nein
     
    Wieder klickte Lucy auf Ja. Der Text auf dem Bildschirm verblasste und wurde von einem anderen abgelöst:
     
Bitte bewerten Sie, wie treffend die folgenden Adjektive Ihre heutigen Gefühle beschreiben.
     
    Darauf folgten Auswahlmöglichkeiten wie euphorisch, verwirrt, zufrieden, glücklich, ärgerlich, begeistert und unternehmungslustig . Jede Frage wurde von einer Fünf-Punkte-Skala begleitet, die von 1 für »trifft kaum zu« bis 5 für »trifft stark zu« reichte.
    »Wären die Daten nicht auf Tonis Laptop, wenn sie täglich solche Fragen beantwortet hat?«, gab Marino zu bedenken. »Vielleicht ist der Laptop ja deshalb verschwunden.«
    »Nein, auf dem Laptop wären sie nicht. Was du hier siehst, existiert nur auf dem Server dieser Website«, sagte Lucy.
    »Aber sie hat die Uhr doch mit dem Laptop verbunden«, wandte Marino ein.
    »Ja, um neue Informationen zu speichern und sie aufzuladen«, entgegnete Lucy. »Die Daten, die dieses uhrenähnliche Gerät gesammelt hat, waren nicht für sie bestimmt und befanden sich deshalb sicher nicht auf ihrem Laptop. Sie hätte nicht nur keine Verwendung dafür gehabt, sondern besaß auch nicht die Software, um sie sinnvoll auszuwerten.«
    Lucy wurde am Bildschirm mit weiteren Fragen überhäuft und beantwortete sie, weil sie sehen wollte, was als Nächstes passieren würde. Ihre Stimmungslage bewertete sie stets mit »trifft kaum oder gar nicht zu«. Scarpetta hätte an ihrer Stelle vermutlich »trifft stark zu« angeklickt.
    »Ich weiß nicht so recht«, ergriff Marino wieder das Wort. »Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass dieses Caligula-Projekt die Erklärung dafür ist, warum jemand in ihrer Wohnung war und Laptop, Telefon und womöglich noch andere Gegenstände mitgenommen hat.« Durch seine Schutzbrille betrachtete er Scarpetta. »Aus den Aufnahmen der Überwachungskamera geht nicht eindeutig hervor, dass es Toni selbst war, da hast du absolut recht. Es war eine Person, die einen ähnlichen Mantel trug, wie sie einen hatte. Das ist nicht weiter schwer, wenn man etwa die gleiche Größe hat und ähnliche Turnschuhe anzieht. Toni war

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