Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schach Mit Einem Vampir

Schach Mit Einem Vampir

Titel: Schach Mit Einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Krüger
Vom Netzwerk:
sich etwas eingehender über den Schachspieler zu informieren. Im Moment haben wir keinen laufenden Fall. Und wenn es eine legale Möglichkeit gibt, in der Sache zu ermitteln, dann sollten wir die Chance beim Schopfe packen. Stell dir doch nur einmal vor, was das für eine Werbung für uns wäre: Phelps & Fraizer fangen den lange gesuchten Schachspieler. Ihnen gelang das, was Polizei und FBI seit Jahren vergeblich versuchten. Hört sich das nicht gut an?“ Phelps schaute skeptisch drein.
    „Wenn ich es nicht besser wissen müsste, würde ich sagen, dir gefällt die Kleine und du willst deshalb für sie arbeiten. Ist ja auch ein hübscher Käfer. Aber da du ja glücklich verheiratet bist, kann es das nicht sein. Also empfindest du tatsächlich Mitleid mit ihr? Und ich will dir ein Geheimnis verraten, mir geht es ja ebenso. Nun sag schon, verdammt noch mal, was wollen wir in der Sache unternehmen?“
    „Lass uns zu Anfang nur ein paar Erkundigungen einholen. Du nutzt deine Quelle beim New York Police Department. Du weißt schon, deine Denise. Vielleicht kann sie uns ein paar Kopien der Akten des Serienkillers zuspielen, bevor das FBI den Fall ganz an sich reißt und auch die Unterlagen der Polizei einsammelt. Und ich werde unterdessen meinen alten Freund Dr. Lewis Goldstein aufsuchen. Der kann mir am ehesten wichtige Details zum Mord an Meyers verraten. Und schließlich können wir von ihm erfahren, wie ernst es das FBI mit dem Fall nimmt. Das alles kann der gute Doc uns mitteilen. Um neunzehn Uhr treffen wir uns hier im Büro wieder. Dann entscheiden wir gemeinsam, ob wir den Fall annehmen oder ablehnen werden. Vielleicht finden wir noch eine andere Lösung, etwas für Miss Meyers zu bewegen, ohne uns mit den Behörden anlegen zu müssen.“ Phelps war mit Fraizers Vorschlag einverstanden, aber er hatte bei der ganzen Aktion ein ungutes Gefühl. Oder war es eher eine dunkle Vorahnung, die ihn beschlich? Aber schließlich verdrängte er diese Gedanken und rief sich die Trauernde wieder in sein Gedächtnis. Auch er war ein Mann, der unter seiner harten Schale ein großes Herz und Mitgefühl besaß. Ja, er hing an seinem Job und er liebte die Zusammenarbeit mit seinem Partner. Das alles konnte das FBI ihm nehmen. Doch musste man im Leben nicht auch Risiken eingehen, um ein Ergebnis zu erzielen? Und gerade weil er Hilfe suchenden Menschen Unterstützung zukommen lassen wollte, hatte er doch den Beruf als Detektiv gewählt. Durch eine ablehnende Haltung gegenüber seinem Partner hätte er diese Einstellung infrage gestellt und sich selbst damit betrogen.
    Die beiden Detektive verließen das klimatisierte Büro, verschlossen die Eingangstür zur Detektei und begaben sich hinaus in das hitzegeschwängerte Manhattan. Noch ahnte keiner der Männer, in welch eine unglaubliche Geschichte sie mit ihren Nachforschungen hineinrutschen sollten.
    ***
    Es war kurz nach neunzehn Uhr, als Ray Phelps als Erster wieder die Detektei betrat. Er hatte ein Kuvert in seiner Hand, war gestresst und von der Hitze verschwitzt. Er legte den Umschlag auf den Schreibtisch im Empfangsraum ab, zog sich das durchschwitzte Hemd vom Leib und wusch sich das Gesicht an dem kleinen Waschbecken, direkt gegenüber dem Arbeitsplatz von Lisa Ellis. Als er sich vor dem Waschbecken wieder aufrichtete, um sich das Gesicht mit einem Handtuch abzutrocknen, sah er sein Abbild im Spiegel, der über dem Becken hing. Etwas erschrocken nahm er die aschfahle Farbe darin war. Das, was er über den Fall des Schachspielers erfahren hatte, war unglaublich und Furcht einflößend. Er war gespannt, was sein Partner Fraizer zu dem sagen würde, was er über den Serienmörder herausgefunden hatte. Ray Phelps begab sich in das Hauptbüro und nahm aus einem kleinen Schrank, der sich in der Ecke des Raums befand, ein frisches Hemd und zog es sich über, ohne es zuzuknöpfen.
    „Verdammte Hitze!“, fluchte er und drehte die Klimaanlage auf die höchste Stufe. Sofort strömte ein angenehm kühler Luftzug durch den Raum. In diesem Moment hörte er die Eingangstür der Detektei und kurz darauf betrat Fraizer das Büro.
    „Tut mir leid, Ray. Ich habe mich etwas verspätet“, entschuldigte sich der Ankömmling bei seinem Partner.
    „Kein Problem, Steve. Ich bin auch gerade erst angekommen. Ich hole mir einen Drink. Wie steht es mit dir, Kumpel, möchtest du auch einen?“ Steve Fraizer schaute seinen Partner erstaunt an. Denn der trank sonst kaum Alkohol. Und wenn, dann immer nur,

Weitere Kostenlose Bücher