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Schach Mit Einem Vampir

Schach Mit Einem Vampir

Titel: Schach Mit Einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Krüger
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Es handelte sich um Blut. Er drehte ihren Kopf leicht zur Seite, um besser sehen zu können, woher das Blut kam, strich ihr das seidigweiche Haar zur Seite. Erschrocken blickte er daraufhin auf die Wunde an ihrer Halsschlagader. Es handelte sich um genau solch eine Verletzung, wie er sie schon bei Ben Black in Harlem gesehen hatte. Aber hier war etwas anders im Vergleich zu dem Bild in Harlem, das er noch in seinem Gedächtnis trug. Die Wunde der Frau blutete noch immer leicht, während bei Ben Black nicht ein einziger Tropfen Blut mehr aus ihr hervorquoll. Sofort kontrollierte Fraizer den Puls Miss Meyers, ihre Atmung. Konnte man sie noch retten? Aber schnell erkannte er, dass hier jede Hilfe zu spät kam. Die junge Frau war tot. Er putzte sich ihr Blut gedankenverloren am Hosenbein ab. Wie unter einer Zentnerlast niedergedrückt erhob sich der Detektiv, ohne seinen Blick von der schönen Toten abzulassen. Wie sie dort lag, vom flackernden Kerzenlicht beschienen ... Wie ein trauriger Engel. Der unruhige Schein ließ ihre aschfahlen Gesichtszüge zu einem unheimlichen neuen Leben erwachen. Nun war auch sie ein Opfer des Wahnsinnigen geworden, realisierte der Detektiv niedergeschlagen. Aber wieso lebte er noch immer? Wieso hatte der Schachspieler ihn nicht auch schon längst umgebracht? Er hatte die Möglichkeit dazu gehabt. Er riss sich von dem Anblick der in ihrem eigenen Blut liegenden Klara Meyers los und rannte zu dem Durchbruch in der Wand. Er wollte raus aus diesem bedrückenden Ambiente. Jedoch dort angekommen musste er resigniert feststellen, dass es kein Weiterkommen für ihn gab. Hinter dem Loch befand sich nur eine schmale Nische, in der eine mannshohe Kiste auf einem Haufen übel riechender Erde stand. Ein Sarg! Zwei fette Ratten schienen die makabere Kiste zu bewachen. Die Nager hoben drohend ihre gelben Nagezähne und ließen einen hohen Warnruf folgen. Fraizer zog sich angewidert zurück. Sein Blick ging nach oben. Also war der einzige Ausweg aus diesem Gefängnis dort an der Decke zu finden? Doch das Loch war zu hoch, um es mit einem Sprung erreichen zu können. Auch wenn er den Tisch darunter schob und noch versuchte, die beiden Stühle die sich im Raum befanden darauf zu stapeln, so schien es dennoch ein unmögliches Unterfangen, hinaufzukommen. Wie jedoch kamen die Ratten in den Raum? Waren sie von dort oben hinuntergefallen? Oder gab es noch einen weiteren Zugang? Fraizer wandte sich dem roten Vorhang zu. Verbarg sich dahinter eine Fluchtmöglichkeit? Er hob den schweren Samtstoff an und spähte vorsichtig dahinter. Tatsächlich fand er etwas. Eine Röhre, die in die Dunkelheit führte, etwa einen Meter im Durchmesser. Diese war aber mit einem starken Eisengitter davor gesichert worden. Man konnte es auf keinen Fall mit den bloßen Händen entfernen und Werkzeug stand dem Detektiv nicht zur Verfügung. Enttäuscht ließ Fraizer den festen Stoff wieder sinken. Er musste es für den Moment akzeptieren, ein Gefangener zu sein. Doch der Mörder würde wiederkommen. Und auch er konnte nicht fliegen. Also musste er, nach Fraizers Überlegungen, eine Strickleiter oder ein Seil zum Hoch- und Hinunterklettern benutzen. Das wäre dann seine Chance, von hier zu entkommen. Noch einmal würde er dem Schachspieler nicht die Gelegenheit bieten, ihn zu überwältigen. Gerade wollte sich Fraizer wieder der Frau zuwenden, um die hässliche Halswunde noch einmal genauer zu untersuchen, als er wieder ein Rascheln von aneinanderreibendem Stoff hinter sich vernahm. Er wirbelte herum. Wie aus dem Boden gewachsen stand mit einem Mal die kräftige Gestalt des Mannes vor ihm, der ihn zuvor im Tunnel überwältigt hatte.
    Der Schachspieler , blitzte die Erkenntnis in ihm auf. Reflexartig griff Fraizer zu seiner Hosentasche, in der er seine Waffe wähnte. Doch im selben Moment erkannte er seine Torheit. Natürlich hatte sie ihm der Serienkiller nicht gelassen. Und noch etwas erkannte der Detektiv mit Schrecken: Es gab weder eine Leiter noch ein Seil, mit deren Hilfe der Unheimliche in das Verließ gekommen war. Die Stimme des Mörders zerfetzte die erdrückende Stille.
    „Bitte setzen Sie sich doch, Mr. Fraizer. Gönnen Sie mir die Freude und spielen Sie eine Partie Schach mit mir in diesen Räumlichkeiten der ewigen Ruhe.“ Hatte dieser Irre denn jeglichen Verstand verloren, überlegte Fraizer. Dort lag eine junge Frau am Boden. Ermordet. Ihr Blut floss über den schmutzigen Boden und bildete eine Pfütze. Und dieser

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