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Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Titel: Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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andauernden Generalstreiks hätten bis zu einhundertfünfzigtausend Menschen ihre Arbeit niedergelegt. Der Russisch-Japanische Krieg, der seit 1904 wütete, bürdete den Arbeitern immer weitere Belastungen auf – was nicht ohne Wirkung geblieben war.
    Leonard hatte als Angehöriger einer deutschen Minderheit und angesehener Student am Polytechnischen Institut der Universität von Sankt Petersburg kaum etwas mit den Arbeiteraufständen zu tun, dennoch war er Katja in der schützenden Dunkelheit zu einer heimlichen Versammlung der Bolschewiki in dieses verlauste Kellerloch gefolgt.
    Ihr Aussehen trug Schuld daran, dass er allem Anschein nach seinen Verstand verloren hatte, als er ihr vor Monaten zum ersten Mal begegnet war. Bei einer der üblichen, unangekündigten Passkontrollen vor dem Gostinnyj Dwor, dem größten Handelskontor von Sankt Petersburg, hatte sie sich vergeblich gegenüber einem finster dreinblickenden Polizisten auszuweisen versucht. Als feststand, dass sie ohne Papiere unterwegs war, hatte Leonard sie kurzerhand als seine Ehefrau ausgegeben, bevor der Uniformierte sie zur Personenfeststellung ins nächstbeste Reviergefängnis schleppen konnte. Seitdem hatte Katja ihn als ihren Schutzengel engagiert, und das schien auch nötig, sympathisierte sie doch mit einem Verein revolutionierender Bolschewiki, deren Anführer, ihr ältester Bruder Alexej Alexejewitsch Davydov, vor keiner Provokation zurückschreckte. Im Gegensatz zu seiner zierlichen Schwester war er ein Mann von grobem Wuchs, der seine mitunter gewalttätige Abneigung gegen das Zarenreich bei jeder sich bietenden Gelegenheit kundtat, etwas, das ihn nicht nur seine Freiheit kosten konnte. Schließlich weilten seine eigentlichen Vorbilder nicht ohne Grund im sicheren Schweizer Exil.
    Leonards Angst, dass seiner zarten Freundin im Gemenge all jener aufbrausenden Männer etwas zustoßen könne, war fortan zu groß, als |11| dass er sie allein umherlaufen ließ. Zumal ihr stets betrunkener Bruder und seine nicht weniger fragwürdigen Kumpane keinen guten Einfluss auf sie ausübten.
    Kaum jemand aus Leonards Kollegenkreis wusste von dieser Liaison, geschweige denn seine Eltern in Königsberg, die ihm nach wie vor nicht nur das Studium, sondern auch den Lebensunterhalt finanzierten und ihn selbstverständlich auf dem Pfad der Tugend wähnten.
    Ein leiser Seufzer und eine zarte Regung unter der verschlissenen Daunendecke riefen ihm ins Bewusstsein, dass ihm das Bett an diesem Morgen nicht allein gehörte.
    Langsam wie eine Schlange bahnte sich Katjas kleine, geschickte Hand einen Weg zu seinem besten Stück und erweckte den in sich zurückgezogenen Geist zu neuem Leben. Ein helles Kichern folgte, und das blühende, mit Sommersprossen übersäte Gesicht einer kaum zwanzigjährigen Schönheit mit großen dunklen Augen und langem, tizianrotem Haar streckte sich ihm fordernd aus einem Wust von Kissen entgegen.
    »Küss mich, Leonard Michailowitsch Schenkendorff!« Ihr rosiger Mund wirkte unschuldig, während sie gleichzeitig sein anschwellendes Glied wie einen kampfbereiten Kosakensäbel umfasste. »Mir ist kalt, wärme mich«, bettelte sie mit ihrer weichen einschmeichelnden Stimme. Dabei schmiegte sie sich nackt, wie sie war, so fest an seinen harten Körper, dass ihm der Atem wegblieb. Für einen Moment zog er sie mit einem Arm zu sich heran und liebkoste mit der anderen Hand ihre festen Brüste, die ihn in Größe und Form an reife Zitronen erinnerten. Genüsslich neigte er seinen Kopf zu ihnen hinab und saugte an den aufragenden Spitzen. Bereitwillig spreizte sie ihre Schenkel und gab ihm damit zu verstehen, dass sie längst noch nicht genug von ihm hatte. Ein schneller Blick zur Kommode versicherte ihm, dass die dort liegende Schachtel mit den Zigaretten halb voll, die mit den teuren französischen Kondomen dagegen längst aufgebraucht war. Ihre Augen waren seinem Blick gefolgt, und ohne Kommentar zog sie ihn noch näher zu sich hin, bis sein Glied ihre Scham berührte.
    »Wenn du mich schwängerst, wirst du mich endlich heiraten«, säuselte sie. »Dann werde ich später einmal eine Frau Doktor sein. Glaubst du, meine Mutter wäre stolz auf mich?« Seine Antwort wartete sie nicht |12| ab. Ihr Mund nahm von seinem Besitz, und ihre kleine Zunge schob sich zielsicher zwischen seine Lippen. Sie küsste ihn so lange und genüsslich, bis sie endlich Luft holen musste. »Wenn sie wüsste, was für ein Schwiegersohn auf sie wartet …«, hauchte sie, und

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