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Schandweib

Schandweib

Titel: Schandweib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Weiss
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laut, rülpsten die Kohlensäure des Bieres aus ihren Bäuchen und schoben Bunk zur Straße hinaus um die nächste dunkle Ecke. Hier wartete Madame Emilie auf sie und ließ sich die drei Gulden bezahlen. Dann führte siedie vier Männer durch mehrere enge dunkle Gassen, bis sie schließlich vor einem direkt an einer kleinen Gracht gelegenen windschiefen Holzhaus stehen blieb. Die Hurenwirtin schloss einen gewaltigen Riegel auf und leitete die Gruppe in die dunkle kalte Diele. Im Nu hatten die Mädchen drinnen ein paar Öllampen entzündet und erleuchteten die kleine Diele, von der eine Stiege nach oben zu den Kammern führte. Kichernd und glucksend griffen sie eine nach der anderen nach den drei kräftigen Friesen und führten sie über die Stiege nach oben in ihre Kammern.
    Bunk schwitzte.
    Madame Emilie deutete mit einem lüsternen Grinsen auf den Lippen auf eine Tür am Ende der Diele. »Hier ist mein Reich. Folg mir, mein Herz.«
    »Versteht mich nicht falsch, Madame, aber ich habe wirklich kein Interesse an  und außerdem muss ich pissen.«
    »Seine Interessen muss man erst einmal kennenlernen, bevor man über sie urteilen kann. Einen Pisspott hab ich selbstverständlich bei mir.« Damit schob sie Bunk mit festem Griff durch die Tür in einen kleinen, dunkel verhängten Raum mit einem riesigen Bett voller Kissen, einem zierlichen Schminktischchen in der einen und einem mit chinesischer Malerei verzierten Paravent in der anderen Ecke.
    »Hinter dem Paravent findest du den Pisspott. Entspann dich. Niemand wird dich stören.«
    Bunk wollte am liebsten auf der Stelle das Haus verlassen, aber ihre Blase drohte zu platzen. So ging sie in die abgeschirmte Ecke und fand dort einen Schemel mit eingelassenem Nachtgeschirr, sodass man sich zum Entleeren hinsetzen konnte. Sie zögerte keinen Augenblick, ihn zu benutzen. Madame Emilie summte derweil eine schmachtende Melodie und bürstete sichdas Haar. Erleichtert trat Bunk hinter der Verkleidung hervor, spannte den Körper und ging mit festem Schritt auf die Tür zu.
    »Wenn du jetzt gehst, meine Kleine, verpasst du vielleicht die wichtigste Lektion deines Lebens.«
    Erstarrt blieb Bunk stehen und wandte den Blick gebannt auf die dicke Rothaarige.
    Die lächelte warm und hielt Bunk einladend ihre Hand entgegen. »In meinem Gewerbe ist man vieles gewohnt, und einen Mann rieche ich drei Meilen gegen den Wind. Du hingegen duftest nach Unschuld und süßer Scham. Keine Sorge, ich werde dich nicht verraten. Vielmehr will ich dir helfen, dein kleines Geheimnis noch besser zu wahren und glücklicher mit ihm zu leben.« Sie ging auf die wie angewurzelt erstarrte Bunk zu, legte ihr mit sanftem, aber festem Griff die Hand um die Taille und schob sie in Richtung Bett.
    »Lasst das. Ich will hier raus!«
    »Du hast noch viel zu lernen, Kleine. Und ich helfe dir gern.«
    Sie drückte Bunk auf das weiche Bett und ließ sich neben ihr nieder. Bunk wollte sogleich wieder aufspringen, spürte aber in sich eine plötzliche Sehnsucht nach diesem weichen, fülligen und warmen Körper neben sich, sodass sie sich nicht regen konnte. Noch nie in ihrem Leben war ihr ein Mensch körperlich so nahe gekommen, ohne dass sie sich bedroht und ihre Ehre in Gefahr sah. Neben dieser ältlichen Hurenwirtin aber fühlte sie sich trotz all ihrer Furcht und Wachsamkeit ungewohnt geborgen.
    »Das Leben ist hart für uns Frauen. Du hast eine gute Wahl getroffen, die Seite zu wechseln. Das Leben als Mann ist häufig leichter. Aber dir fehlen noch ein paar Dinge, um sicherer durch die Welt zu kommen. Lass dir von mir helfen und vertrau mir. Ich will dir nichts Böses.«
    Mit sanftem Druck massierte Madame Emilie Bunks Beckenknochen und glitt mit ihrer Hand dabei immer tiefer in die Hose. Bunk wurde schwindelig. Ein ungezähmtes Kribbeln breitete sich in ihrem Unterleib aus. Ihr Atem ging heftiger, der Speichel versiegte. Die füllige Frau schmiegte sanft ihre enormen Brüste an Bunks Schulter, bis sie beinahe ihre Wangen berührten. Ein warmer süßer Duft stieg ihr in die Nase und steigerte das Kribbeln zwischen ihren Schenkeln. Für einen Moment schloss sie die Augen, um zu sich zu finden. Schon drückte die weiche Brust über ihr sie sanft nach unten, und sie spürte die Finger der Rothaarigen ihren Nacken kraulen.
    »Lass es geschehen, mein Kind, nimm es als Geschenk.«
    In Bunks Kopf begann es sich zu drehen. Emilies gewaltige Brüste hatten sich aus dem Dekolleté gelöst und überfluteten Bunk mit ihrem

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