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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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einen Moment, bis er die Benommenheit abgeschüttelt hatte, die mit seinem Schock einherging. Er wünschte sich, er hätte das Ganze als »Glückstreffer« abtun können, aber er erkannte Vorsatz, wenn er ihn sah. Sie hatte vorgehabt, ihn auf seinen Hintern zu befördern, und genau das hatte sie auch getan. Eine winzige Wolfshündin hatte geschafft, wofür andere Typen jahrelang erfolglos trainierten.
    Bo hatte Angst, dass sie sich bei ihrer Aktion ernsthaft verletzt hatte. Er ließ den leeren Becher los, den er immer noch festhielt, und packte Blayne an den Schultern.
    »Blayne? Blayne, kannst du mich hören?«
    Als sie stöhnte, stieß er ein erleichtertes Seufzen aus. Sie stützte die Hände auf seine Brust und richtete sich langsam auf. Was ihn jedoch am meisten verstörte und beunruhigte, waren die knackenden Geräusche, die sie dabei von sich gab.
    Blayne biss die Zähne zusammen, solange das Knacken andauerte, und atmete langsam aus, als es aufhörte. Sie schüttelte den Kopf und sah sich um.
    »Blayne?« Große braune Augen fokussierten ihn. »Ist alles okay?«
    »Mhm.« Ihr Kopf kippte zur Seite. »Warum sitzt du auf dem Boden?«
    »Weil du mich da hinbefördert hast.«
    »Ich dich …« Sie schüttelte erneut den Kopf. »Was?«
    »Du hast mich im wahrsten Sinne des Wortes total umgehauen.«
    »Ich? Ich … ich war das?«
    »Ja.«
    »Meinst du das ernst? Oder willst du nur nett sein?«
    »Nett?«, fragte er zurück. »Ist das ein richtiges Wort oder hast du das gerade erfunden? Mir ist dieses Wort jedenfalls nicht bekannt … nett. Ist das französisch?«
    Sie setzte sich aufrecht hin und legte die Hände auf ihren Mund. »Oh, mein … oh, mein Gott!«
    Sie krabbelte von ihm herunter, stand auf und raste mit hoch in die Luft gestreckten Armen über die Bahn. Wenig überraschend – immerhin stammte sie aus Philly – dass sie auch noch begann, die Titelmelodie von »Rocky« zu singen. Allerdings kannte sie den Text nicht, und ihre Version bestand hauptsächlich aus »Tralala, tralala now! Getting tralala, tralala now!«
    Er hätte vor Wut kochen oder sich zumindest zu Tode schämen müssen, aber das tat er nicht. Er konnte sich nicht erinnern, schon jemals jemanden so glücklich gemacht zu haben, und es war wahrscheinlich die angenehmste Erfahrung, die er seit Langem gemacht hatte.
    Bo setzte sich auf und sah ihr zu. »Blayne?«
    »Tralala high now!«
    »Blayne, pass auf die …«
    »Autsch!«
    »… Stange auf.«

Kapitel 7
    »Das war toll«, sagte Blayne und rollte vor Bo hin und her. »Ich hab so viel gelernt.«
    Bo lehnte sich entspannt gegen das Geländer und beobachtete Blayne. Gott, sie ist wirklich hübsch. »Gut«, murmelte er, obwohl er selbst nicht genau wusste, worauf er eigentlich antwortete, aber es war ihm auch egal.
    »Also, dann wiederholen wir das Ganze morgen?«
    »Mhm.«
    »Spitze! Dann sehen wir uns um sieben hier.«
    »Warte … was?« Womit hatte er sich da gerade einverstanden erklärt? Warum passte er nicht besser auf? Doch bevor er ihr eine Absage erteilen konnte, skatete sie auf ihn zu, schlang ihre Arme um ihn und schockierte ihn so, dass er schwieg.
    »Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen.«
    »Oh. Äh. Gern geschehen.« Wo war seine Willensstärke? Wo war seine Konzentration? Wann hatte er sich in einen solchen Schwächling verwandelt, verdammt noch mal?
    »Ich werde so was von bereit sein für die Meisterschaft.« Sie grinste zu ihm hinauf. »Und das hab ich alles nur dir zu verdanken. Meinem Helden.«
    Ach, Willensstärke wurde ohnehin überbewertet.
    »Weißt du, wie spät es ist?«
    Natürlich wusste er das, aber das war nicht der Punkt. »Wie ich sehe, trägst du immer noch deine falsche Prada.«
    Sie löste sich aus seiner Umarmung, um mit einem Lächeln auf ihre Uhr zu schauen. »Um genau zu sein, ist das meine Cha-Chanel. Und sie funktioniert!« Sie schaute genauer hin. »Fast jedenfalls. Aber ist sie nicht schön?«
    »Schön nutzlos.«
    Sie verdrehte die Augen, schien aber nicht beleidigt zu sein. »Fang nicht schon wieder damit an. Und, wie spät ist es denn jetzt? Ich habe um acht Uhr dreißig einen Termin.«
    Bo sah auf seine Uhr und starrte wie gebannt darauf. Er hatte nur eine Stunde mit Blayne eingeplant. Eine Stunde. Nicht mehr, nicht weniger. Aber … aber …
    »Es … es ist acht Uhr zwanzig«, stotterte er.
    Blayne lächelte. »Oh, okay. Danke.«
    »Acht Uhr zwanzig«, wiederholte er.
    »Ja, ich hab’s gehört. Warte. Steckt da noch eine

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