Schatten des Imperiums
auf Tatooine gelebt.«
»Wo ist er jetzt?«
»Wer weiß? Er hat vor kurzem mit seinem X-Flügler den Planeten verlassen.«
Xizor lehnte sich zurück. »Hmm. Wahrscheinlich hat es nichts zu bedeuten, aber vielleicht können mir diese Dinge weiterhelfen. Falls eine dieser Personen nach Tatooine zurückkehrt, wäre ich für eine entsprechende Mitteilung außerordentlich dankbar.«
»Gewiß, Prinz Xizor.«
Xizor nickte. Er war eigentlich fertig, aber er setzte seine Unterhaltung mit dem Hutt fort, als würde er großen Wert auf Jabbas Meinung legen. Zehn Minuten lang stellte er Fragen über imperiale Truppenbewegungen und Flottenverlegungen, um in Jabba den Eindruck zu erwecken, er hätte ihn deshalb zu sich bestellt. Als er glaubte, daß es genug war, lächelte Xizor. »Alter Freund, diese Information ist absolut vertraulich«, erklärte er. »Sie muß unter uns bleiben. Ihre Kooperation wird entsprechend. belohnt werden.«
Der Hutt erwiderte Xizors Lächeln. Manchmal war ein sanftes Wort wirkungsvoller als ein Schlagstock. Jabba war nicht dumm, und er wußte, was mit jenen passierte, die den Dunklen Prinzen hintergingen. Aber es war besser, wenn Jabba glaubte, in eine wichtige Geschäftsoperation, einen hochkomplizierten Plan eingeweiht und ein geschätzter Vertrauter zu sein. Es konnte dem Ruf des Hutts nicht schaden, wenn seine Unterge- benen und Feinde annahmen, daß er das Ohr des Führers der Schwarzen Sonne hatte. Furcht war gut; Furcht und Gier waren besser.
Xizor nickte und verabschiedete sich.
Seine Spione hatten herausgefunden, daß Darth Vader einen kleinen Schmuggler und Gelegenheitspiloten der Allianz namens Solo auf Bespin an den berüchtigten Kopfgeldjäger Boba Fett übergeben hatte. Früher oder später würde Fett auf Tatooi-ne auftauchen, um Solo abzuliefern und seine Kredits zu kassieren. Aber Xizors Spione hatten festgestellt, daß sich Fetts Schiff, die Sklave I, nicht auf Tatooine befand. Und bis jetzt war es diesen Spionen noch nicht gelungen, den Kopfgeldjäger zu lokalisieren.
Nun, die Galaxis war groß, und eine derartige Suche kostete Zeit.
Aber er würde jede Wette eingehen, daß Skywalker von dem auf seinen Freund ausgesetzten Kopfgeld wußte und nach Ta-tooine zurückgekehrt war, um auf Fett zu warten. Daß er den Planeten wieder verlassen hatte, konnte vieles bedeuten. Vielleicht war er des Wartens überdrüssig geworden, obwohl Xizor dies nicht für wahrscheinlich hielt. Oder vielleicht hatte er dringende Geschäfte zu erledigen, die nichts mit Solo zu tun hatten. Oder vielleicht hatte er, mit Hilfe der Allianz, herausgefunden, wo sich sein Freund befand. Das war möglich, wenn man bedachte, wie weit die Kontakte der Allianz reichten und daß auch das berühmte Bothan-Spionagenetz dazu zählte.
Nun ja. Wenn dies der Fall war, konnte er nichts dagegen tun. Aber er konnte die Chancen seiner Agenten vergrößern, Sky-walker zu finden.
Er erreichte sein Privatquartier und rief Guri zu sich. Sie glitt lautlos herein.
»Informiere alle, die sich die Belohnung für Skywalker verdienen wollen, daß sie den Kopfgeldjäger Boba Fett lokalisieren sollen. Früher oder später wird Skywalker Fett aufsuchen, und für diesen Fall müssen die entsprechenden Vorkehrungen getroffen werden.«
Guri nickte schweigend.
Xizor lächelte.
Leia saß in der Messe des Millennium Falken und sah zu, wie sich Chewie und 3PO am Holospielbrett vergnügten. Lando war in der Kombüse und kochte etwas Übelriechendes zum Abendessen. Luke saß neben Leia und putzte die Linsen von R2s Elektrofotorezeptoren. Lukes X-Flügler war magnetisch an die Hülle des Falken gekoppelt - er hätte auch mit dem Jäger fliegen können, aber die Reise war zu lang, um sie ohne Schlaf und Essen und Erfrischungseinheit durchstehen zu können.
Vom Autopiloten gesteuert, raste der Falke durch den Hyperraum und funktionierte viel besser, als man eigentlich erwarten konnte, wenn man bedachte, wie er aussah. Leia hätte fast gelacht, als sie den corellianischen Frachter zum ersten Mal gesehen hatte. Das Schiff schien geradewegs vom nächsten Schrottplatz zu stammen. Aber obwohl es ein paar Mängel hatte, war nicht zu übersehen, daß es gründlich modifiziert worden war und nun über eine höhere Geschwindigkeit und mehr Feuerkraft verfügte, als die corellianischen Konstrukteure beabsichtigt hatten. Früher hatte das Schiff Lando gehört, bis er es in einem Sabaccspiel an Han verloren hatte.
Han...
Nein, du darfst jetzt nicht
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