Schatten des Imperiums
handelte.
»Ist das Material gründlich überprüft worden?«
»Wie Sie befohlen haben.«
»Sehr gut. Es ist wichtig, daß die Kopfgeldjäger die Höhe der auf Skywalker ausgesetzten Belohnung kennen. Die Hand der Schwarzen Sonne muß unsichtbar bleiben. Es darf keine Fehler geben.«
»Es wird keine geben, mein Prinz.«
»Oh, ich würde gern mit Jabba dem Hutt sprechen.«
»Sie können ihn über Holo-Net erreichen, wenn Sie vom Mittagessen zurückkommen.«
»Nein. Schaff ihn mit dem schnellsten Schiff hierher; ich möchte mit ihm persönlich sprechen.«
»Wie Sie wünschen.«
Guri wartete schweigend, während Xizor seinen Plan überdachte.
Vader wollte Skywalker haben, und zwar lebend, um ihn an den Imperator auszuliefern. Aus dem Gespräch, das Xizor vor einigen Monaten abgehört hatte, war klar hervorgegangen, wieviel Wert der Imperator darauf legte, den jungen Mann lebend in die Hände zu bekommen, um ihn seinem Willen zu unterwerfen.
Die Schwarze Sonne hatte einen langen Arm, und alle verfügbaren Informationen über Vaders Gegner befanden sich jetzt in Xizors persönlichem Computersystem. Der Dunkle Lord der Sith hatte nicht nur versprochen, Skywalker lebend zu übergeben, sondern ihn auch vorher zu brechen und zu einem willigen Werkzeug des Imperators zu machen.
Wenn es Vader nicht gelang, sein Versprechen zu halten, wenn man den Eindruck erwecken konnte, daß er nie beabsichtigt hatte, diesen jungen Möchtegern-Jedi an den Imperator auszuliefern, wenn man es so hinstellen konnte, als hätte er den Jungen getötet, statt das Risiko einzugehen, ihm gegenüberzutreten.
Nun ja. Der Imperator hielt viel von Vaders Fähigkeiten und vertraute ihm wahrscheinlich mehr als jedem anderen. Aber der Imperator verlangte totale Loyalität und totalen Gehorsam. Wenn man ihn glauben machen konnte, daß Vader illoyal oder ungehorsam war oder bei seinem Auftrag schlicht versagt hatte, würde es nicht gut für Vader aussehen.
Der Imperator war unberechenbar. Es war allgemein bekannt, daß er ganze Städte zerstört hatte, nur weil sich ein lokaler Beamter seinen Anweisungen widersetzt hatte. Einmal hatte er eine wohlhabende und einflußreiche Familie aus den Kernsystemen verbannt, weil einer der Söhne ein Schiff in eins der Lieblingshäuser des Imperators gesteuert und den verantwortlichen Piloten nicht sofort getötet hatte.
Wenn der Imperator glaubte, daß seine getreue rechte Hand, Darth Vader, seine eigene Schöpfung, eine Bedrohung darstellte, dann würde nicht einmal der Dunkle Lord der Sith dem im-perialen Zorn entgehen können.
Ja, es war ein guter Plan. Ein wenig kompliziert, aber alle möglichen Folgen waren untersucht und bedacht und abgesichert worden.
Er wußte, daß er endlich die perfekte Waffe gefunden hatte, um Darth Vader zu vernichten.
Den Tod von Luke Skywalker.
5
Darth Vader saß nackt in seiner hyperbarischen medizinischen Kammer. Die Innenbeleuchtung war gelöscht, und er war von dem Panzer befreit, den er in der Öffentlichkeit tragen mußte, um zu überleben. Die Macht war stark; Vader hielt die dunkle Seite für noch viel stärker, aber er hatte es nie geschafft, mit ihrer Hilfe seinen verbrannten Körper so zu heilen, wie er es wünschte. Daß er überhaupt noch am Leben war, stellte schon ein Wunder dar, aber aus irgendwelchen Gründen war es ihm noch nicht gelungen, die Energien zu meistern, die eine vollständige Regeneration erforderte. Er glaubte, daß es möglich war; daß er mit der entsprechenden Meditationstechnik und hartem Training eines Tages in der Lage sein würde, wieder zu dem Mann zu werden, der er einst gewesen war. Zumindest körperlich.
Er würde nie zu seinem früheren geistigen Zustand zurückkehren. Schwach, töricht, idealistisch. Anakin war Luke Sky-walker sehr ähnlich gewesen. Allerdings nur. potentiell. Ja, die Macht war stark in Luke, vielleicht sogar stärker als in dem jungen Anakin. Aber der Junge mußte sich der dunklen Seite hingeben, um zu lernen, wo die wahre Macht lag, um sein wirkliches Potential zu nutzen. Tat er dies nicht, würde der Imperator Luke vernichten. Vader wollte nicht, daß es dazu kam. Bei ihrem Zweikampf hatte er versucht, den Jungen niederzustrecken, aber dies war nur eine Prüfung gewesen. Hätte er Luke mühelos töten können, hätte es sich nicht gelohnt, Luke zu rek- rutieren. Aber obwohl er ernsthaft versucht hatte, Luke zu besiegen, hatte ihm der Junge widerstanden. Trotz Vaders überlegenen Fähigkeiten, trotz seiner
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