Schatten des Imperiums
vorbei.
Wäre er nicht ausgewichen, hätte er ihn verbrannt.
Aber hinter ihm waren keine TIE-Jäger! Nur Sonder-Sechs. Er sah, wie Wes' X-Flügler den Kurs änderte und ihm folgte. Warum...?
»Wes! Was machst du?«
Wes gab eine Serie von Flüchen von sich und schrie dann: »Luke! Etwas stimmt nicht mit meiner R2-Einheit! Sie hat die Kontrolle über mein Schiff übernommen! Mein Steuerknüppel ist tot!«
Ja, dachte Luke. Er wird auch bald tot sein, wenn ich nicht sofort etwas unternehme!
Um die Dinge noch zu komplizieren, kam einer der TIE-Jäger, die sich inzwischen doch zur Verfolgung entschlossen hatten, in Schußweite. Der TIE feuerte eine Salve ab und verfehlte Luke nur um Haaresbreite.
Luke zog den Steuerknüppel bis an den Bauch und gab Vollschub. Der X-Flügler reagierte; die Beschleunigung drückte ihn tief in den Sitz; sein Gesicht verzerrte sich, als würde eine Riesenhand mit Stahlfingern gegen seine Haut und Muskeln pressen.
»Sondergeschwader, verschwindet von hier!« stieß Luke mühsam hervor. Was war passiert? Einer seiner eigenen Leute hätte ihn fast abgeschossen! Er hätte sterben können. Ohne die Macht wäre er auch gestorben. All seine Träume hätten beinahe ein abruptes Ende genommen.
Hinter ihm ahmte Wes' X-Flügler Lukes Manöver nach und folgte ihm wie ein Schatten.
Der TIE-Jäger feuerte weiter.
Verflucht!
Dies war schlecht, dies war sogar sehr schlecht. Was sollte er nur tun? Er konnte nicht gegen einen seiner eigenen Männer kämpfen! Und wenn er nur sein Heil in der Flucht suchte, würde ihn der außer Kontrolle geratene X-Flügler früher oder später erwischen.
Aber eins nach dem anderen. Zuerst mußte er sich um den TIE-Jäger kümmern.
Luke machte einen Looping, um Wes abzuschütteln und gleichzeitig den TIE anzugreifen.
Beides ging schief. Der TIE-Jäger raste davon, und Wes feuerte weiter auf Luke.
Luke spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach und seine Flug-montur durchweichte. Auf so etwas war er nicht vorbereitet; ihm war nie der Gedanke gekommen, daß so etwas passieren konnte.
Wes mußte seinen Jäger verlassen; nur so ließ sich das Problem lösen. Aber er konnte den Schleudersitz nicht aktivieren; wie die anderen trug er nur eine leichte Flugmontur, die ihn vor dem Vakuum des Tiefraums nicht schützen würde.
Der verfolgende X-Flügler gab eine weitere Lasersalve auf ihn ab.
Knapp vorbei!
Der TIE-Jäger schwang herum. Wahrscheinlich hatte er keine Ahnung, was vor sich ging, aber er versuchte natürlich, den Vorteil zu nutzen.
Luke wurde von Furcht gepackt, ein eisiges Gefühl, das ihm kalten Schweiß auf die Stirn trieb. Was sollte er nur tun? Er mußte sich etwas einfallen lassen, und er mußte sich schnell etwas einfallen lassen!
Er hatte eine Idee. Es war riskant, aber er hatte ohnehin kaum eine andere Wahl.
Also los...
Am Ende seines Steigflugs deaktivierte Luke die Triebwerke und drückte den Steuerknüppel nach vorn. Die Trägheit ließ den Jäger weiterfliegen, aber seine relative Geschwindigkeit lag im Vergleich zu Wes' außer Kontrolle geratenem X-Flügler bei Null, so daß Sonder-Sechs an ihm vorbeiraste, ehe die defekte R2-Einheit reagieren konnte.
Der TIE-Jäger hatte beigedreht, kam aus Wes' Richtung herangeschossen und griff Luke an.
Luke gab wieder Vollschub, riß den Steuerknüppel nach backbord und trudelte spiralförmig nach links ab. Er belastete das kleine Schiff - und sich selbst - bis an die Grenze.
Der TIE-Jäger flog direkt in Wes' Feuer hinein und explodierte.
Immerhin etwas.
Luke fühlte sich besser, aber es war noch nicht vorbei.
Er riß den X-Flügler herum. Wes ahmte sein Manöver nach und feuerte.
Luke holte alles aus dem X-Flügler heraus.
R2 schrillte, und Luke schaltete ihn ab. Er mußte jetzt der Macht vertrauen; auf normalem Wege würde er hier nicht herauskommen.
Er wich zur Seite aus.
Ein weiterer Laserstrahl sengte durch das Vakuum.
Luke überzog seine Maschine und setzte zum Sturzflug an.
Die Laserkanone von Wes' Jäger hämmerte auf ihn ein. Ein Energiestrahl traf die Heckschilde und zerfaserte.
Er mußte ihn abschütteln!
Komm schon, komm schon...
Er wußte, wie stark die Macht war, aber er war nicht sicher, ob er sie ausreichend beherrschte. Ein Fehler, und ein guter Mann würde sterben.
Ein Fehler, und sie würden vielleicht beide sterben.
Er konzentrierte sich. Scherte abrupt nach backbord aus, dann nach steuerbord, gab Vollschub, zog den Jäger hoch und zwang ihn in einen engen Looping, der
Weitere Kostenlose Bücher