Schatten des Imperiums
gegen den Turm prallte und in einem Feuerball verging.
Der Falke drehte sich wieder und flog parallel zum Boden, aber nach wenigen Sekunden ließ Lando ihn fast senkrecht in die Höhe steigen.
Leia sah, daß ihre Verfolger zurückfielen. Sie löste die Sicherheitsgurte ihres Kanoniersitzes und eilte zum Kontrollcockpit.
3PO folgte ihr und plapperte irgend etwas, das sie nicht verstehen konnte.
Lando schwitzte, als Leia das Cockpit betrat.
»Was machst du?«
»Ich rette unser Leben«, erklärte er. »Ich habe alle Tricks aus dem Lehrbuch und ein paar eigene ausprobiert, aber ich kam an diesen Jägern nicht vorbei. Es waren einfach zu viele. Früher oder später hätten sie uns abgeschossen.«
»Was ist mit Boba Fett?«
»Ich habe seine Spur verloren.«
»Wahrscheinlich will er in den Hyperraum fliehen. Luke und das Sondergeschwader.« Sie brach ab, als sie das Problem erkannte.
»Genau«, nickte Lando. »Unser Kom ist tot. Wir können Luke nicht auffordern, Boba Fett zu verfolgen.«
»Vielleicht können wir die imperialen Jäger umfliegen«, sagte sie.
Er schüttelte den Kopf. »Bis dahin ist er längst weg.« Chewie kam herein und fragte etwas. »Nein«, erwiderte Lando. »Tut mir leid, Alter.« Chewie grollte wütend.
»Ja, ich auch«, sagte Lando. »Aber wir helfen Han nicht, wenn unsere Überreste über ein paar Quadratkilometer verteilt sind.«
Leia spürte, wie sich eine schwere Last auf ihre Schultern legte. Wie eine Decke aus weichem Blei drückte sie sie nieder; sie konnte kaum noch aufrecht sitzen.
Han, es tut mir so leid...
»Hört zu«, sagte Lando. »Ich will nicht Raketentreibstoff auf ein brennendes Gebäude schütten, aber wir wissen nicht einmal mit Sicherheit, ob sich Han auf diesem Schiff befindet. Boba Fett hat ihn vielleicht irgendwo versteckt.«
Leia konnte nicht sprechen. Es war zu anstrengend.
Chewie heulte etwas.
»Chewbacca hat recht«, warf 3PO ein. »Früher oder später wird Master Han an Jabba ausgeliefert. Wir können immer noch nach Tatooine zurückkehren und dort auf ihn warten. Ich denke, das ist eine ausgezeichnete Idee.«
Für einen Moment sagte niemand ein Wort.
»Nun«, fügte 3PO hinzu, »zumindest sind wir am Leben.«
Luke hätte Dash am liebsten einen Kinnhaken verpaßt; er konnte sich nur mit Mühe beherrschen.
Wedge bemerkte es und sagte: »Ruhig, Luke.«
Wenn Dash beunruhigt war, so zeigte er es nicht. Er stand gelassen da und zuckte die Schultern.
»Sie haben sie einfach im Stich gelassen?«
»He, Kleiner, ich bin bezahlt worden, sie zur Sklave I zu bringen. Ich habe sie hingebracht. Mein Job war erledigt. Wenn sie mehr gewollt hätten, hätten sie es vorher mit mir aushandeln müssen.«
»Wenn ihnen irgend etwas zustößt.«
»Was dann, Kleiner? Erschießen Sie mich dann? Ich habe sie nicht gezwungen, dorthin zu fliegen. Ich wurde als Führer angeheuert und habe sie hingeführt, Ende der Geschichte.« Er wandte sich ab und schlenderte davon.
Wedge griff nach Lukes Schulter. »Nicht, Luke. Es wird ihnen nicht helfen.«
»Vielleicht nicht, aber ich würde mich danach viel besser fühlen!«
Noch während der Zorn in ihm hochkochte, spürte Luke eine Kälte, eine Art von... Schläue, die ihn begleitete. Er wußte, was es war.
Obi-Wan hatte ihn gewarnt. Er durfte seinem Zorn nicht nachgeben. Wenn er es tat, würde die dunkle Seite Anspruch auf ihn erheben. Er konnte spüren, daß sie nur darauf wartete, ihn mit ihren eisigen und unsauberen Energien zu überfluten. Er konnte spüren, daß sie ihm, wenn er nachgab, Fähigkeiten verleihen würde, die er nicht hatte, eine Macht, der Normalsterbliche nicht widerstehen konnten. Er würde Dash Rendar mit einer Handbewegung in die Knie zwingen können. Nein. Du darfst nicht einmal daran denken. Der dunklen Seite nachzugeben würde bedeuten, daß er wie Vader wurde, wie der Imperator, daß er zu dem wurde, was er bekämpfte.
Er holte tief Luft, und als er sie wieder ausstieß, atmete er mit ihr auch einen Großteil seines Zorns aus. Dash hatte sogar recht gehabt: Er hatte niemanden zu irgend etwas gezwungen.
Ein Mitglied der Sensorcrew stürzte auf sie zu. »Ein Schiff nähert sich«, meldete er. »Wir haben keine Komverbindung, aber nach den Ortungsdaten ist es ein corellianischer Frachter.«
Der Millennium Falke! Sie waren noch am Leben!
»Sie werden in rund fünfzehn Minuten eintreffen«, fügte der Mann hinzu.
Luke war zutiefst erleichtert. Leia. Ihr war nichts passiert. Obwohl er glaubte, daß
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