Schattenblume
etwas in den Computer. Brad stand immer noch bei der Kaffeemaschine, seine
Hand ruhte auf dem Pfefferspray in seinem Gürtel. Sara
zählte fünf weitere Cops, die mit Berichten und dem Ein‐
geben von Daten beschäftigt waren. Ein Gefühl von Ge‐
fahr durchfuhr sie wie ein Stromstoß. Alles, was sie sah, war viel zu scharf umrissen.
Die Eingangstür machte ein schmatzendes Geräusch,
als sie sich öffnete und Matt Hogan hereinkam. Maria
sagte: «Da sind Sie ja. Wir haben schon auf Sie gewartet.»
Der junge Mann am Tresen griff in seine Jacke und Sara
schrie: «Jeffrey!»
Alle drehten sich nach ihr um, doch Sara starrte Smith
an. In einer fließenden Bewegung zog er eine abgesägte
Schrotflinte heraus, zielte auf Matts Kopf und drückte
beide Abzüge.
Blut und Gehirn spritzten gegen die Eingangstür.
Matt fiel rückwärts gegen das Glas, Risse durchzogen die
Scheibe, aber sie zersprang nicht, von Matts Gesicht war
nichts mehr übrig. Die Kinder kreischten, und Brad warf
sich auf die ganze Gruppe und riss sie zu Boden. Eine
wilde Schießerei war ausgebrochen, und einer der Strei‐
fenpolizisten brach vor Sara zusammen, ein großes Loch
in der Brust. Seine Pistole ging los, als sie auf den Boden fiel, und schlitterte quer über den Fußboden. Glassplit-ter flogen durch die Luft, als Familienfotos, Tassen, Glä‐
ser von den Schreibtischen gefegt wurden. Computer
explodierten, es roch nach verbranntem Plastik. Papier
schneite durcheinander, und der Lärm der feuernden Waf‐
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fen war so laut, dass Sara das Gefühl hatte, ihre Ohren bluteten.
«Raus hier! », schrie Jeffrey, im gleichen Moment spürte
Sara ein scharfes Brennen im Gesicht. Sie berührte ihre
Wange, wo ein Querschläger sie gestreift hatte. Plötzlich
kniete sie auf dem Boden, doch sie erinnerte sich nicht, wie
sie dort hingekommen war. Sie rutschte hinter einen Ak‐
tenschrank, ihre Kehle fühlte sich an, als hätte sie Säure verschluckt.
«Geh!» Jeffrey kauerte hinter einem Schreibtisch, die
Mündung seiner Pistole loderte immer wieder weiß auf,
während er versuchte, ihr Deckung zu geben. Ein lauter
Knall erschütterte den vorderen Teil des Gebäudes, dann
knallte es noch einmal.
Hinter der Tür schrie Frank: «Hier lang!» Er streckte
die Pistole um den Pfosten herum und schoss blind in
Richtung Anmeldung. Ein Streifenpolizist riss die Tür auf
und setzte Frank dem Feuer aus, während er um sein Le‐
ben rannte. Am anderen Ende des Raums wurde ein Poli‐
zist niedergeschossen, als er versuchte, die Kinder zu erreichen, mit schmerzverzerrtem Gesicht krachte er gegen
einen Aktenschrank. Rauch und der Geruch von Schieß‐
pulver erfüllten die Luft, und immer noch wurde von der
Anmeldung geschossen. Todesangst ergriff Sara, als sie das
Trommelfeuer eines Automatikgewehrs erkannte. Die Kil‐
ler hatten sich auf eine längere Schießerei vorbereitet.
«Dr. Linton!», schrie jemand. Sekunden später wurde
Sara von zwei kleinen Händen umklammert. Maggie Bur‐
gess hatte es geschafft, sich von der Gruppe zu lösen, und
instinktiv deckte Sara das Mädchen mit ihrem Körper. Als
Jeffrey sie sah, griff er nach seinem Wadenholster und gab
ihr ein Zeichen loszurennen, sobald er zu schießen anfing.
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Sie glitt aus den Stöckelschuhen und wartete eine halbe
Ewigkeit, bis Jeffrey den Kopf über den Tisch hob, hinter dem er sich versteckte, und mit beiden Waffen zu schießen
begann. Sara rannte auf die Brandschutztür zu und warf
Frank das Mädchen zu. Fliesen splitterten und barsten vor ihren Füßen, während die Kugeln flogen, und dann kroch
sie auf Händen und Füßen rückwärts, bis sie wieder sicher hinter ihrem Aktenschrank war.
Zittrig suchte Sara ihren Körper nach Wunden ab. Über‐
all war Blut, doch es war nicht ihr eigenes. Frank öffnete die Tür wieder einen Spalt. Die Kugeln prallten an der dicken Stahltür ab, und er schoss zurück, indem er die Waffe
durch den Spalt schob.
«Raus hier! », wiederholte Jeffrey und wollte ihr wieder
Deckung geben, doch Sara sah eins der Kinder hinter einer
Reihe von umgefallenen Stühlen kauern. Ron Carver war
zu Tode verängstigt, und Sara versuchte, ihm klar zu ma‐
chen, dass er sich nicht bewegen durfte, bevor Jeffrey das
Zeichen gab. Doch der Junge rannte ohne Vorwarnung los,
das Kinn gegen die Brust gedrückt, mit um sich schlagen‐
den Armen, während die Luft um ihn herum explodierte.
Jeffrey ging auf Schnellfeuer, um
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