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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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die Attacken des Chezhou-Lei so langsam wurden, dass er dessen Klinge weit genug zur Seite schlagen konnte, um sich auf ihn zu stürzen.
    Wieder stieß das Schwert in seine Richtung, um gleich darauf blitzschnell angehoben und mit einer wirbelnden Bewegung um den Kopf gerissen zu werden.
    Pagonel wich aber nicht zurück, sondern machte einen Ausfallschritt nach vorn und sprang, als sich die tödliche Waffe auf ihn herabzusenken begann, mit einer Vorwärtsrolle auf der schmalen Mauerbrüstung an Wan Atenn vorbei.
    Der fuhr mit einem wütenden Aufschrei herum und hatte sich von seiner Überraschung so schnell erholt, dass Pagonel kaum Zeit fand, sich umzudrehen und selbst anzugreifen, ehe ihm die Klinge abermals den Weg versperrte.
    »Was hast du hier verloren, Jhesta Tu?«, herrschte der Chezhou-Lei ihn an. »Wollen die Jhesta Tu etwa mit den To-gai-ru gemeinsame Sache machen?«
    Pagonel verzichtete auf eine Antwort, zumal er nicht wusste, was er hätte darauf erwidern sollen.
    Plötzlich war mitten in der Stadt ein Feuerschein zu sehen nicht das Leuchten der kleinen, vom Hagel der to-gai-ruschen Pfeile verursachten Brände, sondern ein einziger, offenbar geplanter Feuerschweif, der an der Spitze eines gewaltigen Armbrustbolzens am nächtlichen Himmel seine Bahnen zog.
    Er schien weder auf die gegnerischen Streitkräfte der To-gai-ru noch auf irgendetwas sonst zu zielen, sondern segelte ganz langsam, vom böigen Wind nach Osten getragen, über die Stadt hinweg.
    Entsetzt folgte Pagonel ihm mit den Augen, denn er wusste, um was es sich handelte, noch bevor Wan Atenn ihm feixend erklärte: »Das kann uns nicht überraschen. Wenn die Jhesta Tu tatsächlich beschlossen haben, sich auf die Seite der To-gai-ru zu schlagen, dann haben sie eben einen Fehler gemacht. Sieh zu, wie sich der Schlund der Hölle über Ashwarawu und seiner Mörderbande schließt – vorausgesetzt, du erlebst es noch.«
    Pagonel begriff nicht recht, worum es im Einzelnen ging, aber das schien im Augenblick auch kaum von Interesse. Der Zweck des Signalfeuers jedenfalls offenbarte sich ihm augenblicklich, weshalb ihn das Schmettern der Berghörner nördlich und südlich der Stadt auch nicht mehr überraschen konnte.
    Noch bevor er dazu kam, sich einen Reim auf das alles zu machen, stürzte sich der Chezhou-Lei abermals auf ihn; Pagonel sprang in die Luft und rollte sich ab, tauchte weg und drehte sich, nur um letztendlich doch zurückgedrängt zu werden.
    Als ihm schließlich dämmerte, dass es für ihn eng zu werden begann, vernahm er die Schreie zweier behrenesischer Soldaten hinter seinem Rücken, die sehr schnell näher kamen.
     
    Ihre Rufe verhallten ungehört im Tumult, als Brynn ihr Pferd an Dharyans westlicher Stadtmauer vorbeigaloppieren ließ und dabei einen Pfeil nach dem anderen abschoss, manche brennend – wann immer sie in die Nähe der Fackelträger gelangte –, die anderen, um die in hektische Aktivität verfallenen Posten von der Mauerkuppe herunterzuholen. Jeder Ritt brachte sie dem eigentlichen Zentrum des Geschehens näher, dem Haus der Torwache, wo Ashwarawu sein kräftiges schwarz-weiß geschecktes Pony bis unmittelbar vor die brennenden Stadttore gelenkt hatte und es dazu anhielt, mit den Hinterläufen gegen das nachgebende Holz der Tore zu treten. Die Krieger in seiner unmittelbaren Umgebung schossen mit ihren Bogen auf jeden, der ihren Anführer aufs Korn zu nehmen versuchte, während die übrigen To-gai-ru die Mauer erklommen und sich mitten unter ihre Feinde warfen.
    Allein die schiere Wucht des Angriffs und die durch nichts zu beeinträchtigende Tapferkeit und Hingabe Ashwarawus schienen den Erfolg zu garantieren; es schien, als könnten sie hier einen überwältigenden Sieg erringen. Zwar gab Brynn sich nicht der Illusion hin, mit einer so begrenzten Anzahl von Kriegern eine Stadt von der Größe Dharyans halten zu können, trotzdem hatte sie das sichere Gefühl, dass sie Behren hier einen empfindlichen Schlag versetzen und als Helden in die Steppe zurückkehren konnten.
    Die Zähne in wilder Entschlossenheit zusammengebissen, beobachtete Brynn, wie zwei ihrer Kampfgefährten, einen riesigen mit Öl gefüllten Schlauch in den Händen, unmittelbar neben dem Wachhaus auf das Fundament der Mauer zuhielten. Dort holten sie Schwung und schleuderten ihn über den Mauerrand, wo ein Bogenschütze ihn genau in der Mitte traf; sein Pfeil zerriss die Haut und erzeugte einen gewaltigen Feuerball.
    Doch dann bemerkte Brynn eine

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