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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Ashwarawu zu einer aufrüttelnden Rede an seine Kämpfer ansetzte.
    Der Ordensbruder schüttelte den Kopf, ohne seine Augen auch nur einen Moment von der Siedlung abzuwenden. »Yatol Grysh schickt seine Garnisonstruppe fort, so kurz nachdem die Soldaten aus Jacintha aus Dharyan abgerückt sind?«
    »Nach Ansicht Ya Ya Dengs will er vermeiden, dass ein Dorf, das seinen Namen trägt, in Ashwarawus Hände fällt. Vielleicht ermutigt das unseren Anführer, unverzüglich anzugreifen.«
    Ihr Sarkasmus war dem Ordensbruder nicht entgangen, trotzdem war er noch immer zu verblüfft und unentschieden, um ihn zu kommentieren. Da Pagonel nach wie vor zu der Siedlung hinunterblickte, richtete Brynn ihr Augenmerk wieder auf Ashwarawu.
    »Dass Yatol Grysh seine Truppen hierher, ins offene Gelände verlegt, ist eine Herausforderung an uns und an ganz To-gai«, erklärte Ashwarawu. »Offenbar glaubt er, seine erbärmlichen Truppen könnten uns besiegen!«
    »Niemals!«, erklangen zahlreiche Rufe aus der Rebellenschar.
    »Nehmen wir diese Herausforderung an?«, rief Ashwarawu in die Menge.
    »Tod den Turbanen!«, rief ein Krieger, woraufhin ihm sofort zahlreiche andere lautstark zustimmten.
    Ashwarawu setzte ein boshaftes Grinsen auf. »Tod Yatol Grysh«, sagte er. »In seiner Arroganz und Verzweiflung ist ihm ein schwerer Fehler unterlaufen, denn seine Truppen werden nicht mit uns Schritt halten können, wenn wir nach Osten reiten!«
    »Ich glaube, er hat gesagt, dass wir in Kürze Dharyan angreifen werden«, meinte Brynn trocken zu Pagonel.
    Damit hatte sie seine Aufmerksamkeit zurückgewonnen, und er sah kurz zu ihr herüber, bevor er sich Ashwarawu zuwandte.
    »Lasst uns den Krieg in Gryshs Heimat tragen, dann werden wir ja sehen, wie groß seine Entschlossenheit ist«, rief Ashwarawu. »Unser Gegner hat eine so geringe Meinung von uns, dass er seine Stadt verlässt, um uns zu jagen! Er beleidigt und verspottet uns. Wie laut wird sein Hohn wohl klingen, wenn erst Dharyan in Flammen steht?«
    Die letzte Frage trug ihm einen wahren Beifallssturm seitens der versammelten Krieger ein; es war ein so wilder Schlachtruf, wie Brynn ihn noch nie gehört hatte; sie stimmte sofort mit ein.
    Nicht aber Pagonel. Sein Blick wanderte hinüber zur Siedlung; für seinen Geschmack sah das alles viel zu einfach aus. Sicher, es war nicht das erste Mal, dass die Rebellen über einen Angriff auf die Stadt Dharyan diskutierten; man hatte sogar bereits, über Ya Ya Deng, die ersten Vorbereitungen getroffen und sich Unterstützung in der Stadt selbst besorgt, für den Fall, dass es tatsächlich zum Kampf kommen sollte.
    Aber auf einmal schien Dharyan so reif, als brauchten sie nur noch zuzugreifen.
    Zumindest hatte es den Anschein.
    Die Rebellen setzten sich fast augenblicklich in Bewegung; sie brachen ihr Lager ab und ritten in scharfem Tempo Richtung Osten. Dharyan war fünf Tagereisen entfernt, aber Ashwarawu hoffte, einen ganzen Tag einzusparen, um die Stadt angreifen und vielleicht sogar schon plündern zu können, bevor die derzeit noch in der Vorpostensiedlung gebundene Garnison darauf hoffen konnte, umzukehren und ihr zu Hilfe zu eilen.
    Das Rebellenheer war mehr als bereit, das von Ashwarawu geforderte Tempo zu akzeptieren, und legte sogar noch etwas zu, sodass die weißen Mauern Dharyans und des Großen Tempels bereits in Sichtweite waren, als sie am Abend des dritten Tages ihr Lager aufschlugen.
    »Der morgige Tag wird entweder Sieg oder Untergang bringen«, sagte Brynn an Pagonel gewandt.
    »Eine so schicksalsergebene Einstellung geziemt sich nicht für einen Krieger«, erwiderte er. »Wovor fürchtet Ihr Euch?«
    Es dauerte eine Weile, bis Brynn sich über ihre Gefühle im Klaren war, dann antwortete sie ruhig: »Auf den ersten Blick scheint unser Feind Grysh sich in der wahren Stärke unserer Truppen getäuscht zu haben. Ist es wirklich denkbar, dass er so töricht ist, all die gut ausgebildeten Soldaten von seinen Mauern abzuziehen?«
    »Oder?« Sein Nachhaken verriet Brynn, dass er genau wusste, was sie dachte, dass er vermutlich längst selbst versucht hatte, die verwirrenden Details zu einem einheitlichen Bild zusammenzufügen.
    »Oder aber er wollte, dass wir hierher kommen«, erklärte Brynn. Sie seufzte hörbar. »Aber würde nicht jeder Befehlshaber, dem sich eine so scheinbar phantastische Gelegenheit bietet, diese in Zweifel ziehen? Und sind grobe Schnitzer, wie sie Yatol Grysh ganz offensichtlich unterlaufen sind, nicht oft der

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