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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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mit dem Inventar der Bibliothek von Pruda ein. Zu diesem Zeitpunkt waren Handwerker bereits mit der Errichtung eines neuen und noch großzügigeren Bibliotheksgebäudes beschäftigt. Und obwohl die Gelehrten aus der Stadt Pruda sich in einem offiziellen Schreiben beschwerten und ihren Widerstand ankündigten, kamen bereits die ersten von ihnen in die Stadt, um die alten Bände einzusehen.
    Als Brynn zur selben Zeit Berichte über zahllose Schlachten im Osten des Landes hörte, wusste sie, dass Pagonels Einschätzung der Krise, die das Land Behren heimsuchen würde, nicht übertrieben gewesen war. Sie beschloss, sich wie ein guter Nachbar zu verhalten und keinen Vorteil aus der Not der Behreneser zu ziehen. Sie hatte ohnehin bereits genug Probleme damit, ihr eigenes, erstmals geeintes Königreich To-gai zusammenzuhalten, denn in der Steppe standen die Dinge nicht gerade zum Besten, da es noch immer zahlreiche Vorposten-Siedler gab und allseits große Verbitterung herrschte.
    Trotzdem war Brynn der festen Überzeugung, dass sie damit fertig werden würden. Nach dem, was sie und ihre Freunde erreicht hatten, schien kein Hindernis unüberwindbar.
    Der Frühling brachte auch zwei Trennungen mit sich, die eine erwartet und nicht ganz unwillkommen, die andere für Brynn jedoch vollkommen überraschend.
    »Pherol hat sich bereit erklärt, mich nach Hause zurückzufliegen, bevor er selbst in sein Heim zurückkehrt«, kündigte Pagonel ihr eines Tages an. Der Drache stand bereits hinter ihm und wartete.
    »Meine Verletzungen sind so weit verheilt, dass ich wieder fliegen kann«, fügte Pherol hinzu. »Welch ein herrliches Gefühl wird es sein, endlich wieder den Wind im Gesicht zu spüren!«
    »Du willst in die Wolkenfeste zurückkehren?«
    »Ich muss«, erwiderte Pagonel und nahm sie in die Arme. »Für wie lange, weiß ich noch nicht. Aber es ist meine Pflicht, zu Meister Cheyes und Meisterin Dasa zurückzugehen, damit wir drei gemeinsam entscheiden können, welchen Platz die Jhesta Tu in dieser neuen Ordnung zwischen Behren und To-gai einnehmen sollen. Jetzt, nach dem Tod des Chezru-Häuptlings und des Kaliit der Chezhou-Lei, könnten sich für unsere beiden Orden möglicherweise Vorteile ergeben. Das muss genau untersucht werden.«
    Am liebsten hätte Brynn gegen all dies irgendwelche Einwände vorgebracht und Pagonel gebeten, ihr bei der Bewältigung dieser verwirrenden und gefahrvollen Zeiten beizustehen. Aber ebenso wie sie Juraviel und Cazzira hatte ziehen lassen, so musste sie auch Pagonel zugestehen, seine Prioritäten selbst zu setzen.
    »Eines Tages werde auch ich dorthin zurückkehren«, versprach sie.
    »Und ich werde dort sein, um dich mit offenen Armen willkommen zu heißen«, erwiderte der Mystiker. »Es sei denn, natürlich, ich bin schon vorher zu dir zurückgekehrt. In diesem Fall würde ich dich die fünftausend Stufen zu einem Ort höherer Erkenntnis hinaufbegleiten.«
    Brynn hatte Mühe, ihre Tränen zu unterdrücken, und Pagonel erging es ähnlich. Es war eine schmerzliche Trennung, die die beiden jedoch in aufrichtigem Einvernehmen und der festen Überzeugung vollzogen, dass sie sich bestimmt wiedersehen würden.
    »Und du, mein guter Pherol«, sagte Brynn plötzlich und wandte sich von Pagonel ab. »Wirst du in dein Heim in den Bergen zurückkehren?«
    »Ich werde eine Höhle für die Schatzträger und die Geschichtenerzähler vorbereiten«, erinnerte sie der Drache an ihr Versprechen.
    »Versprich mir, sie nicht aufzufressen.«
    »Du verlangst eine Menge.«
    »Pherol …«
    »Dann versprich du mir, dass die Geschichten etwas taugen!«, dröhnte der Drache, worauf sie alle herzlich lachten.
    »Sollte ich dich jemals wieder brauchen, würdest du deine Höhle für mich noch einmal verlassen?«, wollte Brynn wissen.
    Pherol setzte das ihm eigene, schaurige Grinsen auf, so dass es ihr und Pagonel trotz der gelösten Stimmung eiskalt über den Rücken lief, und erwiderte: »Aber mit Vergnügen.«
     
    Jeder Tag brachte neue Herausforderungen, neue Erfolge und Enttäuschungen mit sich, und trotz ihrer unermüdlichen Plackerei hatte Brynn das Gefühl, all dem einfach nicht mehr gewachsen zu sein. Sie forderte Solidarität unter den To-gai-ru, alle Beteiligten sollten an einem Strang ziehen, auch wenn sie keine Einwände erhob, als die Führer ihres Volkes darauf bestanden, wieder zu ihren alten Stämmen zurückzukehren.
    An die Behreneser stellte sie keine großen Forderungen und diese noch weniger an sie,

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