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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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stinkendem Schwefel.
    Das Schrillen der Sirenen verklang. Rote und blaue Blinklichter blitzten. Ein Einsatzfahrzeug der Polizei kam heran, gefolgt von einem Krankenwagen.
    »Rachael?«
    Sie drehte sich um und sah Herbert Tuleman, Erics persönlichen Anwalt, dem sie gerade erst einen Besuch abgestattet hatten. Rachael mochte Herb, und er erwiderte ihre Sympathie. Er war ein großväterlicher Mann mit buschigen, grauen Augenbrauen.
    »Einer meiner Mitarbeiter, der gerade ins Büro zurückkehrte, sah den Unfall«, sagte Herbert. »Er gab mir sofort Be scheid. Mein Gott...«
    »Ja«, erwiderte Rachael tonlos.
»Mein Gott, Rachael.«
»Ja.«
»Es ist... verrückt.«
»Ja.«
»Aber...«
»Ja«, sagte sie nur.
Und sie wußte, was Herbert dachte. Während der vergan-
    genen Stunde hatte sie ihm erklärt, sie beanspruche keinen großen Teil von Erics Vermögen, begnüge sich mit einer Summe, die man vergleichsweise für ein Almosen halten konnte. Jetzt aber... Eric hatte keine Kinder aus erster Ehe, und das bedeutete, daß sie nicht nur die gesamten dreißig Millionen Dollar erbte, sondern auch seinen Anteil des Unternehmens.

2. Kapitel -  Gespenstisch
    Das Knistern und Knacken aus den Lautsprechern der Polizeifunkgeräte erfüllte die heiße und trockene Luft, und Rachael nahm den Geruch des in der sommerlichen Hitze weich gewordenen Asphalts wahr.
    Die Ärzte aus dem Krankenwagen konnten Eric Leben nur noch ins städtische Leichenschauhaus bringen, wo sein Körper in einer Kühlbox liegen würde, bis der Gerichtsmediziner Zeit zu einer Untersuchung fand. Da Eric durch einen Unfall ums Leben gekommen war, mußte eine Autopsie durchgeführt werden.
    »In vierundzwanzig Stunden wird der Leichnam freigegeben«, wandte sich einer der Polizisten an Rachael.
    Sie hatte im Fond des Streifenwagens gesessen, während die Beamten ein Berichtsformular ausfüllten. Jetzt stand sie wieder im Sonnenschein.
    Sie fühlte sich nicht mehr elend. Nur noch benommen.
    Einige in weiße Kittel gekleidete Männer hoben die Bahre mit dem Toten an. Rote Flecken hatten sich auf dem Tuch gebildet.
    Herbert Tuleman versuchte, Rachael zu trösten und schlug ihr mehrmals vor, mit ihm ins Büro zurückzukehren. »Sie haben einen Schock erlitten und brauchen Zeit und Ruhe, um wieder zu sich zu finden«, sagte er freundlich und legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Ich bin in Ordnung, Herb. Glauben Sie mir.« »Ein Brandy könnte nicht schaden. Ich habe eine Flasche in meiner Bürobar.«
    »Nein, danke. Ich schätze, ich muß mich um die Formalitäten der Beerdigung kümmern.«
    Die beiden Ärzte aus dem Krankenwagen schlössen die Heckklappe und stiegen ruhig ein. Keine Sirenen, keine Blinklichter. Für Eric kam jede Hilfe zu spät.
    »Wenn Sie keinen Brandy möchten...« sagte Herb. »Wie war's mit einem Kaffee? Und überhaupt: Kommen Sie einfach mit mir und ruhen Sie sich ein wenig aus. Sie sollten sich jetzt nicht sofort ans Steuer setzen.«
    Rachael berührte kurz seine ledrige Wange. Herbert Tuleman segelte am Wochenende, und nicht etwa das Alter hatte seine Haut rauh werden lassen, sondern die vielen Stunden auf dem Meer. »Machen Sie sich keine Sorgen um mich, Herb. Mir fehlt nichts. Lieber Himmel, es beschämt mich fast, wie gut ich damit fertigwerde... Ich spüre überhaupt keinen Kummer.«
    Herb hielt ihre Hand. »Ich weiß, wie Sie jetzt empfinden. Eric war mein Klient, Rachael, und daher ist mir klar, daß er... sehr schwierig war.«
    »Ja.«
    »Er gab Ihnen keinen Anlaß, ihn zu betrauern.«
    »Trotzdem erscheint es mir seltsam, so... wenig zu fühlen. Fast gar nichts.«
    »Nun, Eric war nicht nur schwierig, Rachael. Er stellte sich auch als Narr heraus, denn er begriff nicht, was für einen Schatz er in Ihnen hatte, und unternahm nicht den geringsten Versuch, Sie zurückzugewinnen.«
    »Das ist sehr lieb von Ihnen.«
    Der Krankenwagen mit der Leiche fuhr los und ließ die Unfallstelle hinter sich zurück. Rachael glaubte, eine eigentümliche Kühle wahrzunehmen, so als wehe plötzlich ein eisiger Wind heran.
    Herb führte sie durch den dichten Kordon der Schaulustigen, vorbei am Bürogebäude zum roten Mercedes. »Ich könnte Erics Wagen von jemandem nach Hause fahren und in der Garage abstellen lassen«, bot sich Herb an.
    »Das wäre sehr nett«, erwiderte Rachael.
    Als sie am Steuer saß und sich angeschnallt hatte, beugte sich Herb zum Seitenfenster herab. »Wir sollten bald über die Vermögenswerte sprechen.«
    »In ein paar

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