Schattenkommando: Thriller (German Edition)

den häufigen bewundernden Blicken einmal abgesehen, fühlte sie sich, als wäre sie nichts weiter als ein Teil der Kulisse. » Und wo ist Playgirl jetzt? «
    » Im privaten Pokerzimmer, hinten durch « , antwortete Morna. Sie holte eine mächtige und offenbar mit Rubinen besetzte Brosche hervor und steckte sie Barbeau ans Kleid. » Das genügt als Eintrittskarte. «
    » Gott, wie abscheulich. Muss ich dieses Ding wirklich tragen? «
    » Unbedingt. Es ist ein Erkennungs- und Ortungstransponder, ein FFID oder Funkfrequenz- ID -Anstecker « , sagte Morna. » Die haben uns die ganze Zeit geortet, seit ich ihn vor einer halben Stunde, während Sie sich angekleidet habe, abgeholt habe. Sie verfolgen jede Ihrer Bewegungen. Das Ding schickt seine Informationen an alle Kassierer, Croupiers, Oberkellner, Sicherheitsbedienstete und sonstige Hotelangestellte und selbst an die Spielautomaten – darüber, wer Sie sind, was Sie spielen oder tun und – was denen ganz sicher wichtiger sein wird – wie viel von Ihrem Kredit noch übrig ist. Das Sicherheitspersonal beobachtet Sie mittels Kameras und gleicht Ihre Beschreibung automatisch mit seiner Datenbank ab, um während Ihres Aufenthalts auf dem Gelände ein Auge auf Sie zu halten. Meines Wissens müssen Sie hier auf dem Gelände nur ein-, zweimal falsch abbiegen, und schon schickt man Ihnen ein paar Gästebetreuer, die Sie wieder auf den richtigen Weg zurückbringen. «
    » Gästebetreuer – das hat einen angenehmen Klang, finde ich « , gurrte Barbeau. » Weniger gut gefällt mir allerdings, dass man hier markiert wird wie ein Braunbär in freier Wildbahn … «
    » Verlegen Sie ihn nur nicht, denn er ist gleichzeitig Ihr Zimmerschlüssel, der Zugang zu Ihrem Dispokredit sowie zu allen Shows und VIP -Bereichen. Noch mal: Sie müssen hier überhaupt nichts wissen, weil diese Burschen Sie überallhin geleiten werden – überallhin. «
    » Aber sie wissen nicht, wer ich bin, oder? «
    » Ich würde davon ausgehen, dass sie das ganz genau wissen, Senatorin « , sagte Morna. » Andererseits ist das hier Vegas. Hier sind Sie, wer immer Sie sein wollen. Und heute Abend sind Sie Robin Gillian aus Montgomery, die ihr Geld in der IT -Branche und mit Öl gemacht hat, verheiratet, aber solo unterwegs. «
    » Och, muss ich unbedingt aus Alabama sein? « , scherzte Barbeau trocken.
    Morna verdrehte die Augen.
    » Vergessen Sie’s. Also, wie werde ich noch mal in dieses private Pokerzimmer hineinkommen? «
    » Ihr Fünfzigtausend-Dollar-Dispo dürfte die beste Einladung sein « , antwortete Morna.
    » Sie haben die Rechnungscodes des Weißen Hauses für diesen Trip dazu benutzt, mir einen Dispo einzurichten? Cleveres Mädchen. «
    » Nur als Türöffner, Senatorin. Bitte verwenden Sie nicht wirklich etwas davon, sonst reißt Ihnen der Protokollchef den Kopf ab. «
    » Ach, zum Teufel mit dem alten Kauz. «
    Wieder verdrehte Morna die Augen und hoffte, dass Barbeau wirklich nur scherzte. Washingtoner Karrieren waren schon aus weit geringfügigerem Anlass beendet worden. » Es ist alles vorbereitet. Das Management hier ist ebenso aufmerksam wie diskret. Man wird bestens auf Sie aufpassen. Wenn Sie mich brauchen, ich bin im Zimmer gleich nebenan, außerdem habe ich einen Angestellten des Kasinos dafür bezahlt, dass er mich ständig über Ihren Aufenthaltsort auf dem Laufenden hält. «
    » Danke, aber ich denke nicht, dass ich heute Abend einen Aufpasser brauchen werde, Schätzchen « , sagte Barbeau mit ihrer besten männermordenden Stimme. » Captain Hunter ›Boomer‹ Noble wird in die Knie gehen wie nichts. «
    » Wie genau gedenken Sie vorzugehen, Senatorin? «
    » Ich gedenke, Captain Noble zu zeigen, wie man in der U.S. Air Force am besten vorankommt, nämlich, indem man eine US -Senatorin ganz einfach nicht verärgert « , erklärte sie voller Selbstbewusstsein. Sie warf sich in die Brust. » Ich werde ihm beweisen, dass es deutlich vorteilhafter ist, mich zu beglücken, als sich mir zu widersetzen. Sind Sie überhaupt sicher, dass er hier ist? «
    » Er hat gestern Abend eingecheckt und den ganzen Tag Poker gespielt « , sagte Morna. » Er schlägt sich ziemlich bravourös; zurzeit steht es ganz gut für ihn. «
    » Oh, ich werde dafür sorgen, dass es ihm auch weiterhin steht « , sagte Barbeau. » Verlassen Sie sich ganz auf mich. «
    » Ich weiß, wo seine Suite liegt « , fuhr Morna fort. » Falls er Sie dorthin bringt, wird mein Spion mich davon unterrichten. «
    » Sonst