Schattenkommando: Thriller (German Edition)

wahrscheinlich alt genug, um Ihr Vater zu sein, vorausgesetzt, ich hätte früh angefangen, also werde ich Ihnen eine kleine Warnung mit auf den Weg geben. «
    » Und die wäre? «
    » Ich weiß, wenn ich Ihnen sage, Sie sollen es langsam angehen lassen, immer auf der sicheren Seite bleiben und vielleicht nicht ganz so viele Einsätze fliegen, ist das ungefähr so, als würde ich meinen Golden Retriever bitten, nicht in den See zu springen. Aber ich möchte nicht mit ansehen müssen, wie der künftige Vizepräsident von R & D zu einem schnell verglühenden Shootingstar wird. Also – lassen Sie es ruhig angehen, okay? «
    » Vizepräsident? «
    » Oh, sollte ich mich da etwa verplappert haben? « , sagte Masters mit ausdrucksloser Stimme. » Das war nicht für Ihre Ohren bestimmt. Vergessen Sie, dass ich das gesagt habe. Der Aufsichtsrat spielt zwar mit dem Gedanken, aber man möchte nicht, dass ich darüber spreche. Aber jetzt mach ich Schluss, ehe ich Ihnen noch von dem anderen Punkt erzähle, mit dem sich der Aufsichtsrat herumschlägt … Hoppla, um ein Haar hätte ich es schon wieder getan. Bis später, Boomer. «
    BÜRO DES RUSSISCHEN PRÄSIDENTEN, KREML, MOSKAU, RUSSISCHE FÖDERATION
    KURZE ZEIT SPÄTER
    Mit einem lauten Ruf wurden die Anwesenden aufgefordert, Haltung anzunehmen, als der Präsident der Russischen Föderation, Leonid Zevitin, entschlossenen Schritts das Konferenzzimmer betrat, gefolgt von seinem Stabschef Peter Orlew, dem russischen Verteidigungsminister Anatoli Vlasow, der Außenministerin Alexandra Hedrow sowie dem Leiter der russischen Sicherheitsbehörde Igor Truznyew. » Nehmen Sie Platz « , kommandierte Zevitin, woraufhin sich die bereits im Raum anwesenden Offiziere – der Stabschef General Kuzma Furzyenko, General Nikolai Ostanko, Stabschef der Armee, und General Adrei Darzow, Stabschef der Luftwaffe – zu ihren Stühlen begaben. » Also. Ich habe unserem Kampfjet den Befehl erteilt, den unbemannten amerikanischen Bomber anzugreifen für den Fall, dass er eine Lenkwaffe abfeuert, und da wir hier so schnell zusammengekommen sind, nehme ich an, dass er dies getan hat und der Angriff erfolgt ist. Was ist passiert? «
    » Besagter amerikanischer B-1-Bomber hat über dem Kaspischen Meer erfolgreich eine Lenkwaffe abgefeuert, die Berichten zufolge einen Kampftrupp der Hisbollah vernichtet hat, der gerade im Begriff war, von einem Apartmentkomplex im Südosten Teherans eine Rakete abzufeuern « , antwortete General Darzow. » Die Lenkwaffe erzielte einen Volltreffer und tötete die gesamte Besatzung … « Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: » … darunter auch unseren Berater für die Spezialeinsatzkräfte. Anschließend flog der Bomber … «
    » Augenblick, General, warten Sie eine Sekunde « , unterbrach Zevitin ihn mit erhobener Hand. » Sie haben eine Lenkwaffe über dem Kaspischen Meer abgefeuert? Sie sprechen von einer Cruise Missile und nicht von einer lasergelenkten Bombe oder einer TV -gelenkten Rakete? « Viele der um den Tisch Sitzenden verkniffen die Augen zu Schlitzen, nicht etwa, weil ihnen die Frage oder Zevitins Tonfall missfiel, sondern weil sie es nicht gewohnt waren, dass jemand mit eindeutig westlichem Akzent einem geheimen Treffen im Kreml beiwohnte.
    Leonid Zevitin, einer der jüngsten russischen Führer seit dem Niedergang der Zaren, war in der Nähe von St. Petersburg geboren, hatte seine Ausbildungszeit und den größten Teil seines Lebens aber in Europa und den Vereinigten Staaten verbracht, weshalb er nahezu ohne russischen Akzent sprach, sofern er dies nicht wollte oder es ihm geboten schien, etwa wenn er auf einer politischen Kundgebung vor russischen Bürgern sprach. Zevitin, der weltweit häufig in Begleitung von Starlets und Mitgliedern irgendwelcher Königshäuser zu sehen war, stammte weder aus politischen noch militärischen Kreisen, sondern aus der Welt des internationalen Banken- und Finanzwesens. Nachdem jahrzehntelang alte Betonköpfe aus dem Politbüro oder Handlanger der Bürokratie den Präsidenten gestellt hatten, galt die Wahl Leonid Zevitins in den Augen der meisten als frischer Windhauch.
    Hinter den verschwiegenen Mauern des Kreml jedoch spielte er eine völlig andere Rolle als die des Mannes in den teuren Seidenanzügen, mit dem Eine-Million-Dollar-Lächeln und der makellosen Frisur – dort war er ganz der Strippenzieher alter russischer Tradition, ebenso kalt, berechnend und frei von jeglichen Zügen persönlicher Herzlichkeit wie seine