Schattenkommando: Thriller (German Edition)
mich kümmert dieser Mohtaz oder sonst irgendjemand in diesem gottverdammten Land, Frau Ministerin? « , fragte Zevitin aufgebracht. » Im Augenblick ist es für Russland günstiger, dass Mohtaz am Leben ist und dass er die Islamisten aufstachelt und sie auffordert, in den Iran zu gehen und zu kämpfen. Ich hoffe, dieses Land zerbricht darüber, was nahezu sicher sein dürfte, wenn der Aufstand weiter anwächst. «
» Ich wünschte, Buzhazi hätte sich statt an die Amerikaner an uns gewandt, als er Unterstützung für seinen Aufstand wollte. Dann wären Mohtaz und dieses monarchistische Miststück Qagev mittlerweile tot, und Buzhazi hätte das Ruder fest in der Hand – mit uns an seiner Seite « , sagte Hedrow mit einem missbilligenden Seitenblick auf Truznyew, den Chef des FSB . » Wir hätten ihn gleich nach seinem Auftauchen in der iranischen Volksmiliz auf unsere Seite ziehen sollen. «
» Buzhazi hatten wir überhaupt nicht im Visier, Frau Ministerin « , erwiderte Truznyew herablassend. » Er war in Ungnade gefallen und praktisch zum Tode verurteilt, und der Iran war in den Einflussbereich Chinas abgedriftet … «
» Wir haben ihnen jede Menge Waffen verkauft. «
» Nach dem Anstieg des Ölpreises, richtig – den chinesischen Dreck haben sie gekauft, weil er billiger war « , erwiderte Truznyew. » Und kurze Zeit später fanden wir plötzlich viele dieser Waffen in den Händen von tschetschenischen Separatisten und Drogenkurieren wieder – innerhalb unserer eigenen Grenzen. China hatte seine Unterstützung für den Iran längst eingestellt, weil die Leute dort Islamisten in Xinjang und Ost-Turkestan unterstützen. Chinesisch-islamische Aufständische bekämpften die Regierungstruppen mit deren eigenen gottverdammten Waffen! Diese Theokraten im Iran sind völlig durchgeknallt; sie verdienen unsere Unterstützung nicht. «
» Schon gut, schon gut « , warf Zevitin mit einem Kopfschütteln ein, das seinen Beratern galt. » Diese Diskussionen bringen uns nicht weiter. « An Truznyew gewandt sagte er: » Igor, beschaffen Sie mir das gesamte Datenmaterial über diese überschallschnelle amerikanische Rakete, die sie in die Finger bekommen, und zwar schnell. Im Augenblick muss ich noch nicht wissen, was ich ihr entgegenzusetzen habe, aber ich brauche ausreichende Informationen, um Gardner glauben zu lassen, ich wäre umfassend über sie informiert. Ich werde argumentieren, dass sie eine Bedrohung des Weltfriedens sowie der regionalen Stabilität und des Gleichgewichts der Kräfte darstellt und so weiter. Das gilt auch für diese verdammte Armstrong-Raumstation. Außerdem möchte ich über die gesamte amerikanische Militärtechnologie neueren Datums informiert werden. Ich bin es leid, erst dann etwas darüber zu erfahren, nachdem wir vor Ort damit konfrontiert worden sind. «
» Argumentieren – gegenüber den Amerikanern, Herr Präsident? « , wandte Generalstabschef Furzyenko sarkastisch ein. » Vielleicht können wir ja vor den Sicherheitsrat ziehen und uns dort beschweren, dass das von den Radarstrahlen ihrer Station zurückgeworfene Licht uns nachts den Schlaf raubt. «
» Im Augenblick kann ich keine spitzen Bemerkungen Ihrerseits gebrauchen, General – ich brauche Ergebnisse « , erwiderte Zevitin ätzend. » Die Amerikaner haben sich im Irak festgesetzt, und wenn es Buzhazi und dieser Qagev gelingt, eine gegenüber dem Westen freundliche Regierung zu bilden, bekommen sie dadurch womöglich im Iran einen Fuß in die Tür. Der Iran würde dadurch – neben den amerikanischen Stützpunkten in Asien, im Baltikum und Osteuropa – zu einem weiteren Abschnitt jenes Zauns, mit dem sie uns einpferchen. Und jetzt haben sie auch noch diese gottverdammte Raumstation, die Russland jeden Tag zehnmal überfliegt! Russland ist praktisch eingekreist … « , er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, » … und das ist absolut inakzeptabel ! « Er sah jedem seiner Berater in die Augen – auf Truznyew und Darzow verweilte sein Blick sogar einen Moment länger, dann ließ er sich auf seinem Stuhl zurücksinken und fuhr sich gereizt mit der Hand über die Stirn.
» Diese überschallschnelle Lenkwaffe hat uns alle überrascht, Herr Präsident « , sagte Truznyew.
» Blödsinn « , entgegnete Zevitin scharf. » Sie müssen dieses Ding erproben, oder etwa nicht? Und das können sie nicht in einem unterirdischen Labor. Wieso schaffen wir es nicht, ihre Raketentests zu beobachten? Wir wissen doch genau, wo sich ihre
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