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Schattenkommando: Thriller (German Edition)

Schattenkommando: Thriller (German Edition)

Titel: Schattenkommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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sogenannten monarchistischen Todesschwadronen gefordert – was im Rest der Welt eine Menge neugieriger Fragen aufwarf. Dass Moskau ein Verbündeter des Iran war, war allgemein bekannt, aber würde man dort so weit gehen, das alte Regime zu schützen? Was wäre, wenn eine Wahl stattfand und man die Theokraten abwählte? Würden die Geistlichen und Islamisten dann zu einer Bürde für Russland werden?
    Als Zugeständnis an den Rest der Welt zwang Zevitin Mohtaz, die Botschaft zu verlassen, garantierte mit der Stationierung von Einheiten des FSB in und um das iranische Gelände jedoch insgeheim seine Sicherheit. Anfangs glaubte er, der Islamist würde sich weigern, die Botschaft zu verlassen oder – schlimmer noch – damit drohen, Russlands Interventionen im Iran offenzulegen, falls man ihn unter Zwang auswies. Doch glücklicherweise kam es nicht dazu. Allerdings wusste er, dass Mohtaz diese Karte stets ausspielen konnte, weshalb er auf diesen Fall vorbereitet sein musste.
    Zevitin griff zum Hörer. » Präsident Mohtaz, hier spricht Leonid Zevitin. «
    » Bitte bleiben Sie für Seine Exzellenz am Apparat « , sagte eine Stimme auf Russisch mit starkem persischem Akzent. Zevitin verdrehte ungeduldig die Augen. Es war stets das gleiche Spiel mit schwachen Männern wie Mohtaz – sie glaubten sich einen Vorteil zu verschaffen, indem sie den anderen warten ließen, selbst bei etwas so Unbedeutendem wie einem Telefongespräch.
    Einige Augenblicke später sagte die Stimme eines jungen Übersetzers: » Der Imam Mohtaz ist in der Leitung. Bitte identifizieren Sie sich. «
    » Herr Präsident, hier spricht Leonid Zevitin. Ich hoffe, Sie sind wohlauf. «
    » Gelobt sei Gott für seine Gnade – dem ist so. «
    Kein Versuch, die Höflichkeiten zu erwidern, bemerkte Zevitin. Auch das war typisch für Mohtaz. » Ich möchte über den jüngsten Luftangriff der Amerikaner gegen eine mutmaßliche Raketenabschussrampe der Hisbollah in Teheran sprechen. «
    » Davon ist mir nichts bekannt. «
    » Herr Präsident, ich hatte Ihnen dringend davon abgeraten, den Aufständischen die Erlaubnis zu geben, die Raketen mit Massenvernichtungswaffen auszurüsten « , sagte Zevitin. » Wir haben die Hornet-Raketen eigens ausgewählt, weil sie weltweit Verwendung finden und deshalb schwieriger nach Russland zurückzuverfolgen sind. Die einzige Raketenstreitmacht, die bekanntermaßen über die Technologie verfügt, sie mit chemischen Gefechtsköpfen zu bestücken, ist Russland. «
    » Mir sind keine Einzelheiten über das Vorgehen der Friedenskämpfer bei ihrem Kampf gegen die Kreuzzügler, Ungläubigen und Zionisten bekannt « , sagte der Übersetzer. » Ich weiß nur, dass Gott all jene belohnen wird, die dem Ruf nach heiliger Vergeltung folgen. Sie werden einen Platz an Seiner Rechten erlangen. «
    » Herr Präsident, ich muss Sie dringend bitten, Ihre Streitkräfte im Zaum zu halten « , sagte Zevitin. » Der bewaffnete Widerstand gegen ausländische Besatzer – selbst mithilfe ungelenkter Raketen gegen mutmaßliche Sympathisanten – wird von allen Nationen akzeptiert, nicht aber der Einsatz von Giftgas. Ihr Aufstand riskiert eine Gegenreaktion in der Bevölkerung, wenn … «
    Zevitin konnte Mohtaz im Hintergrund herumbrüllen hören, noch bevor der Übersetzer zu Ende gesprochen hatte. Und gleich darauf musste sich der in Verlegenheit gebrachte junge Mann sputen, um mit dem plötzlichen Wortschwall des iranischen Geistlichen mitzukommen. » Dies ist kein Aufstand, verflucht seien Ihre Augen « , erwiderte der Übersetzer mit weitaus ruhigerer Stimme als Mohtaz. » Stolze Iraner und deren Brüder erobern den Staat zurück, der uns auf unmoralische und illegitime Weise genommen wurde. Dies ist kein Aufstand, es ist ein heiliger Krieg gegen die Unterdrückung. Und bei einem solchen Kampf sind in den Augen Gottes alle Waffen und Mittel gerechtfertigt. « Dann wurde die Verbindung unterbrochen.
    » Verdammter Bastard « , fluchte Zevitin – zu spät merkte er, dass er es auf Englisch getan hatte – und knallte den Hörer auf.
    » Wieso geben Sie sich überhaupt mit diesem Geistesgestörten ab, Herr Präsident? « , fragte Außenministerin Hedrow. » Der Mann ist verrückt. Er interessiert sich für nichts anderes als die Rückerlangung seiner Macht – wie viele Unschuldige er dafür umbringen muss, schert ihn nicht. Er holt ausländische Dschihadis aus aller Welt ins Land, von denen die meisten noch verrückter sind als er. «
    » Meinen Sie,

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