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Schattennächte: Thriller (German Edition)

Schattennächte: Thriller (German Edition)

Titel: Schattennächte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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»Und das sind Haley und Antony.«
    Als er seinen Namen hörte, grinste der kleine Junge und winkte. Er hatte dichte schwarze Ringellocken.
    Leah presste ein schüchternes Hallo hervor.
    »Hallo, Leah«, sagte Anne. »Wendy hat erzählt, dass du neu hier in der Gegend bist.«
    »Meine Mutter und ich sind vor einem Monat hierhergezogen.«
    »Wo habt ihr denn vorher gewohnt?«
    »In Santa Barbara.«
    »Hast du schon viele Leute kennengelernt?«
    »Nein, nicht so richtig.«
    »Überhaupt keine«, mischte sich Wendy ein. »Du bist doch entweder zu Hause oder hier zum Arbeiten.«
    »Hast du Lust, heute Abend mit uns Pizza essen zu gehen?«, fragte Anne. »Mein Mann hat mich versetzt. Er ist zu einem Fall nach Phoenix gerufen worden.«
    »Vince hat früher für das FBI gearbeitet«, erklärte Wendy. »Jetzt ist er ein berühmter Fallanalytiker, fast so berühmt wie ein Rockstar. Er reist in der ganzen Welt herum.«
    »Wow«, sagte Leah, und im gleichen Moment fuhr der schwarze BMW ihrer Mutter auf den Hof.
    »Komm doch mit«, sagte Wendy.
    »Nur wir Frauen«, fügte Anne hinzu.
    »Und ich, Mommy!«, krähte der Kleine dazwischen.
    »Nur wir Frauen und Antony«, verbesserte sich Anne.
    »Ich bin nämlich ein Junge!«, verkündete er.
    Anne Leone lächelte ihn an und küsste seinen Lockenkopf. »Das kann man wohl sagen.«
    Der Kleine grinste. »Pizza! Pizza!«
    Haley, das Mädchen mit den dunklen Augen, sah zu Leah hoch. »Reitest du auch?«
    »Ja.«
    »Ich darf an meinem Geburtstag auf einem Pony reiten.«
    »Komm doch mit«, sagte Wendy noch einmal.
    Leah zuckte mit den Schultern. »Da ist meine Mutter, um mich abzuholen.«
    »Sie kann doch auch mitkommen.«
    Leah schwieg. Wendy kannte ihre Mutter nicht.
    Beim Näherkommen verlangsamte Lauren Lawton ihre Schritte. Argwöhnisch musterte sie die Fremden, die bei ihrer Tochter standen, als könnten sie sie in einen Hinterhalt locken oder so.
    Früher war sie anders gewesen. Leah erinnerte sich noch an die Zeit, als ihre Mutter fröhlich und gesellig gewesen war. Ihre Eltern hatten ständig Gäste empfangen oder gingen mit Freunden aus. Sie erinnerte sich, wie die beiden miteinander gelacht hatten, glücklich waren. Aber das war lange her, und manchmal glaubte sie fast, dass sie sich das Ganze nur ausgedacht hatte.
    »Hallo, Mom«, sagte Leah, als ihre Mutter endlich bei ihnen angelangt war. »Das ist Wendy. Sie hat dienstags und donnerstags Unterricht bei Maria.«
    Wendy hob kurz die Hand. »Hallo, Mrs. Lawton.«
    Anne lächelte freundlich und streckte Lauren die Hand hin. »Ich bin Anne Leone. Willkommen in Oak Knoll. Leah hat erzählt, dass Sie erst kürzlich hierhergezogen sind.«
    »Ja«, sagte Lauren und nahm für den Bruchteil einer Sekunde Anne Leonas Hand. »Lauren Lawton.«
    Sie drehte sich zu Leah. »Bist du fertig?«
    »Ich muss noch das Sattelzeug aufräumen«, sagte Leah.
    »Ich habe Leah gerade gefragt, ob sie uns nachher beim Pizzaessen Gesellschaft leisten will«, sagte Anne. »Mein Mann ist verreist. Wendy kommt auch mit. Vielleicht haben Sie ja ebenfalls Lust?«
    Leah beobachtete ihre Mutter aus dem Augenwinkel. Sie erwartete, dass sie dankend ablehnen würde, aber Lauren schien es die Sprache verschlagen zu haben.
    »Wenn Sie sonst nichts vorhaben, natürlich«, sagte Anne Leone, um kein unangenehmes Schweigen entstehen zu lassen. Sie stellte ihren zappeligen Sohn auf den Boden, der sofort hinter einer Stallkatze herjagte.
    »Bitte, Mom«, sagte Leah und legte sich Jump Ups Zaumzeug über die Schulter. »Dann wissen wir auch endlich, wo man hier gut Pizza essen kann.«
    »Marco macht die beste Pizza«, sagte Wendy. »Sie tun tausend Sachen drauf, getrocknete Tomaten und Artischocken und Broccoli …«
    »Broccoli ist eklig«, erklärte Haley Leone und verzog das Gesicht.
    »Komm schon, Mom, bitte«, bettelte Leah.
    Es war sonst nicht ihre Art, etwas durchsetzen zu wollen – und ihre Mutter war natürlich dagegen. Leah konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal etwas mit anderen Leuten unternommen hatten. Es kam ihr so vor, als sei es ihnen wegen Leslie verboten, zu lachen oder Freunde zu haben. Das war nicht gerecht.
    Ihre Mutter runzelte die Stirn. »Aber du musst dich doch waschen und umziehen und …«
    »Ich kann mich drinnen waschen«, sagte Leah und nahm den Sattel.
    »Ich hab zufällig ein zweites T-Shirt dabei«, beeilte sich Wendy zu sagen.
    Alle blickten Leahs Mutter erwartungsvoll an.
    »Na gut … Ich habe es heute sowieso nicht zum

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