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Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Titel: Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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brachte ihn mit einem harten Tritt gegen das Schienbein aus dem Gleichgewicht.
    Die eisige Kälte war wieder da, füllte Sahif aus, leitete ihn, ließ ihn schnell und kühl bis ins Mark handeln, so schnell, dass es ihm vorkam, als würde er sich selbst zusehen, als würde ein anderer diese Bewegungen ausführen, das Ausweichen, Zuschlagen und Kämpfen, und er sah und hörte alles in kristallener Klarheit: den stoßweisen Atem der Männer, ihr Stöhnen, das Knirschen ihrer Schritte im Schnee und das Klirren der Waffen. Es war erschreckend und faszinierend zugleich, ein machtvolles Gefühl, und der kalte Rausch steigerte sich mit jeder Sekunde des Kampfes. Er konnte nicht genug davon bekommen. Der Krieger mit den Äxten schwang sein zweites Wurfbeil und sprang mit einem durchdringenden Schrei auf ihn los. Sahif, der noch mit dem Schwertkämpfer rang, riss den Arm seines Gegners hart nach unten und kugelte ihm die Schulter aus. Der Mann schrie, ließ sein Schwert aber nicht los. Sahif wirbelte herum, riss den Gegner mit und ließ den Krieger mit der Axt genau in die stählerne Spitze des Schwertes laufen. Er registrierte mit durchdringender Klarheit, wie die Spitze durch das lederne Wams in den Leib fuhr, Fleisch und eine Rippe spaltete und sich in die Lunge des Angreifers bohrte. Das Angriffsgebrüll des Mannes erstarb in einem Röcheln.
    Sahif rammte das Schwert mit kaltem Zorn tiefer in den Bergkrieger hinein und war erst zufrieden, als er hörte, dass es am Rücken wieder austrat. Der Schwertkämpfer konnte die Waffe nicht länger festhalten und stürzte in den Schnee. Aber der Mann, den das Schwert durchbohrt hatte, griff nach Sahifs Arm und hielt ihn fest, obwohl ein Blick in seine Augen verriet, dass er seinen nahen Tod bereits begriffen hatte. Der andere, der sich stöhnend zu ihren Füßen im Schnee wälzte, umklammerte mit dem linken Arm eines von Sahifs Beinen. Der Speerträger! Er hatte den Speerträger aus den Augen verloren! Jetzt hörte er seinen Atem. Er versuchte, sich aus der doppelten Umklammerung loszureißen. Dann fuhr ihm heißer Schmerz in die Seite, etwas durchbohrte sein Fleisch. Er stöhnte auf, fuhr herum und schüttelte den sterbenden Bergkrieger ab. Der dritte Angreifer riss den Speer zurück und holte zum erneuten Stoß aus. Sahif sah, dass der Mann auf dem glatten Untergrund keinen festen Stand hatte, was ihm einen Augenblick Zeit verschaffte. Er trat nach dem Mann, der seine Beine umklammerte. Als das nicht half, stieß er ihm seinen Knüppel hart ins Gesicht, mehrfach, bis der Mann Zähne spuckte und endlich losließ.
    Sahif kam frei, strauchelte und blickte in das grimmige Gesicht des dritten Kriegers, der wild zustieß. Rot troff es vom langen Schaft des Speers, und mit beunruhigender Klarheit sah Sahif sein eigenes Blut in den Schnee tropfen. Im Augenwinkel bemerkte er einen weiteren Feind, den, der den Jagdspieß nach ihm geworfen hatte und der nun über das Schneefeld eilte, einen weiteren Spieß in der Hand. Er musste hinter einem Felsen auf der Lauer gelegen haben, und etwas in Sahif bewunderte ihn für seine Geduld, denn diesen Felsen hatte er von der Höhle aus im Blick gehabt, und in all den Stunden, die er hinübergestarrt hatte, hatte sich dort nichts gerührt. Er wunderte sich, dass er Zeit für solch seltsame Gedanken hatte, denn gleichzeitig beobachtete er die Spitze des Speeres, der mit tödlicher Geschwindigkeit auf ihn zusauste.
    Halb wich er aus, halb stolperte er, was ihn rettete. Er fiel zu Boden, wälzte sich zur Seite und war schneller auf den Beinen, als er es für möglich gehalten hätte. Er hörte einen Schrei und begriff, dass er selbst ihn ausgestoßen hatte. Der Schmerz in der Flanke raubte ihm den Atem, und seine Knie zitterten. Er fühlte das warme Blut, das aus der Wunde floss. War dieser Kampf verloren? Ein Teil von ihm verlangte nach dem Blut des Speerträgers, wollte ihm das Genick brechen für die Unverschämtheit, ihn verwundet zu haben, und Sahif war drauf und dran, diesem Verlangen nachzugeben, aber er hatte einen weiteren Schrei gehört, in seinem Rücken, als der Kampf begonnen hatte. Da ist noch einer, dachte er und fuhr herum – das hieß, er wollte herumwirbeln, doch die Wunde riss dabei weiter auf. Er stöhnte, und seine schnelle Bewegung endete in einem Taumeln.
    Dem Speerträger war seine Schwäche nicht entgangen. Er griff wieder brüllend an, und nur mit knapper Not brachte Sahif den Knüppel zwischen sich und die Speerspitze und lenkte

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