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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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die Messerspitze gegen den Rand der kleinen Scheibe mit den Erhebungen in ihrer Hüfte. Ihr Körper erschauerte, und der Schweiß brach ihr aus, als das Messer ihre Haut durchbohrte. Sie stieß es tiefer in sich und versuchte die Dimensionen des Fremdkörpers zu ertasten. Sie begann zu zittern. Schmerz durchzuckte sie und setzte ihrem Magen zu, aber sie war entschlossen, das Ding herauszuschneiden. Sowie sie sich eine klare Vorstellung von der Größe gemacht hatte, ließ sie das Messer sorgsam über ihre Haut gleiten und schnitt die Haut zu einer Klappe auf. Sie maß nur knapp zwei Zentimeter, aber der Schmerz strahlte so stark in ihr Bein und in ihren Rücken aus, dass es schien, als schnitte sie ihre halbe Hüfte auf. Sogar ihre Bauchdecke wurde hart. Sowie sie den Schnitt angebracht hatte, legte sie das Messer hin und benutzte die Pinzette, um den Gegenstand herauszuziehen, wobei sie ständig tröstliche Worte flüsterte, da sie fürchtete, die Babys könnten wahrnehmen, was sie tat.
    Sie musste sich einen Moment ausruhen und tief durchatmen, um zu verhindern, dass ihr wieder schlecht wurde. Es war eine knifflige Stelle zum Nähen, und das Blut, das ungehindert floss, machte alles glitschig. Die Sanitätstasche enthielt etliche Nadeln und Fäden, die – zum
Glück – schon eingefädelt waren. Sie hatte schon vorher Vernähen unter Kampfbedingungen geübt, aber irgendwie schien es weitaus schmerzhafter und schwieriger zu sein, als sie es in Erinnerung hatte.
    Ihre Hände zitterten, was auch nicht gerade hilfreich war, aber sie biss sich fest auf die Unterlippe und stach die Nadel gewaltsam durch ihre Haut. Sie bemühte sich, den Hautlappen mit kleinen Stichen anzunähen. Als sie damit fertig war, fühlte sich Briony elend, und ihr war übel. Sie lehnte sich zurück, um kurz die Augen zu schließen. In der Enge des Stollens war der Geruch ihres eigenen Bluts überwältigend. Sie schloss die Augen, weil sie sich darauf konzentrieren wollte, ihren aufgewühlten Magen zu beruhigen.
    Ein leises Geräusch, das Knacken eines kleinen Zweigs, ließ sie aufhorchen. Sie riss die Augen auf, griff nach der nächstbesten Waffe, einem Stein, und schleuderte ihn mit aller Kraft zum Eingang des Bergwerks. Ihre Hand war noch blutig, und der Stein entglitt ihr beim Werfen. Luthers Gesicht verfinsterte sich vor Wut, als er den Stein, der ihm gegen die Brust geprallt war, fing. Er trat in den Höhleneingang und ragte über Briony auf.
    »Wenn das nicht die kleine Hure ist, die wieder zu ihrem Kerl gelaufen ist. Das ist sein Balg in deinem Bauch, stimmt’s? Nicht das des Raubkatzenbändigers, du miese kleine Lügnerin.« Luther trat nach ihr.
    Sie rollte sich im letzten Moment herum, als seine Stiefelspitze direkt auf ihren Bauch zukam. Sie wälzte sich weiter von ihm fort, bis ihr der Platz ausging, und versuchte dann, auf die Füße zu kommen. Luther war zu schnell. Er folgte ihr und hielt sie mit seinem stämmigen Körper an der Tunnelwand gefangen. Sie zog die Knie an, um die
Babys zu schützen, und wartete auf den nächsten Angriff. Luther atmete schwer, und die Wut in seinen Augen war fürchterlich.
    Jack! Keine Spur von Ruhe mehr. Keine Spur von stoischer Gelassenheit. Jack, Luther hat mich gefunden!
    Er antwortete augenblicklich, und sie hätte weinen können. Seine Stimme war vollkommen ruhig – vollkommen zuversichtlich. Wir machen uns sofort auf den Weg. Halte ihn hin, wenn du es schaffst. Wenn nicht, dann zeige dich kooperativ, Kleines. Gib ihm bloß keinen Grund, sich über dich zu ärgern.
    Eine gute Idee, aber sie kommt etwas zu spät. Ich fürchte wirklich, er wird versuchen, den Babys etwas anzutun. Ich weiß nicht, was für ihn dabei herausspringt, aber er scheint zu glauben, ich hätte ihn auf irgendeine Weise betrogen. Ich habe das Messer, aber ich weiß nicht, ob ich eine Chance gegen ihn habe.
    Hat er deine Waffe gesehen? Weiß er, dass du sie hast?
    Nein.
    Heb dir das für den äußersten Notfall auf. Und noch etwas, Kleines, verschließe dich mir innerlich nicht. Es könnte sein, dass ich dich sogar über diese Entfernung gegen Gefühle abschirmen kann. Und falls er dich fortbringt, bevor ich es schaffe, an deiner Seite zu sein, werde ich dich finden.
    »Allmählich habe ich die Nase wirklich voll von dir, Briony«, sagte Luther. Er beugte sich herunter und sah ihr fest in die Augen. Er wollte, dass sie sich vor ihm fürchtete; sie konnte es ihm deutlich am Gesicht ansehen. »Du hast gelogen und mir nicht

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