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Schattenwelten

Schattenwelten

Titel: Schattenwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Henz
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„Natürlich, das ist die Lösung. Sophie soll nach Wien gehen. Sie hat viel bessere Manieren als ich“, behauptete Luise ohne mit der Wimper zu zucken. „Blond ist ohnehin außer Mode. Der Kaiserin wird sie bestimmt besser gefallen. Von dem hoffnungsvollen Bräutigam ganz zu schweigen.“
    Die Baronin maß Sophie mit einem Blick, der so kalt war, dass ihr eine Gänsehaut über den Rücken huschte. „Nein, das kommt nicht in Frage.“
    „ Anettchen, vielleicht ist die Idee gar nicht so schlecht“, wagte der Baron einzuwenden und wurde ebenfalls mit einem Blick bedacht, der ihn in einen Eiszapfen verwandeln konnte.
    „ Habt ihr denn alle den Verstand verloren? Die Kaiserin will meine Erstgeborene, ihr Patenkind und niemanden sonst.“ Zornig sah die Baronin in die Runde. „Sieht denn keiner außer mir diese einzigartige Chance? Luise , was ...“
    Die Tür fiel krachend hinter der Baroness ins Schloss und Sophie fühlte, wie sich ihre Haare sträubten, als ihre Mutter sie anklagend anblickte: „Was ist los mit ihr?“
    Sophie versuchte unschuldig zu antworten. „Nichts, Mama. Sie will nur nicht nach Wien.“
    „ Papperlapapp. Da stimmt etwas nicht. Sie benimmt sich, als hätte sie jemanden kennengelernt. Einen Mann.“ Die blauen Augen der Baronin verengten sich. „Und deshalb will sie hier nicht weg. Was weißt du, Sophie?“
    „ I...ich?“, stammelte Sophie. „Ich weiß gar nichts. Wo sollte Luise denn jemanden kennengelernt haben, wir waren doch schon seit Monaten bei keiner Einladung“, fügte sie hinzu und war erleichtert über diesen Geistesblitz im richtigen Augenblick.
    . . .

 
    Liebe sieht mit dem Herzen
     
    Marie Andrevsky
     
    Aus einer finanziellen Notlage heraus wurde Amelie die Geliebte des Grafen Benno von Arnstein. Nachdem der Graf durch einen Unfall zu Tode kommt, wendet sie sich an seinen Bruder Klaus, um ein Empfehlungsschreiben zu erhalten, mit dem sie als Gouvernante oder Gesellschafterin arbeiten kann. Klaus von Arnstein glaubt nicht an den Unfalltod. Da er bei einer Schlacht auf der Krim erblindet ist, sagt er Amelie die Empfehlung zu, wenn sie ihm hilft, den Tod seines Bruders aufzuklären .
    Erhältlich als E-Book & Kindle Edition
    Leseprobe:
    Nachdem sie Hut und Mantel übergestreift hatte, machte sie sich auf den Weg zum Haus der Familie Arnstein. Aus Rücksicht auf ihr Portemonnaie verzichtete sie darauf, einen Fiaker anzuhalten, sondern ging zu Fuß in die Innenstadt.
    Sie kannte das trutzige Gebäude nahe der Schottenbastei vom Vorbeifahren. Benno hatte sie nie mithineingenommen und das war ihr auch ganz recht gewesen. Er lebte in seiner Welt und sie ihrer. Die Stunden, die sie miteinander verbrachten, lagen außerhalb beider Welten.
    Ihr Herz schlug bis zum Hals, als sie den Messingtürklopfer betätigte. Ein livrierter Diener öffnete die Tür und sah sie von oben herab an. Die erste Hürde.
    Amelie schob ihr Kinn vor und setzte ihre unnahbarste Miene auf. „Ich habe um elf Uhr eine Verabredung mit dem Grafen Arnstein“, sagte sie aufs Geradewohl.
    Der Lakai bedeutete ihr, ihm zu folgen und brachte sie in einen kleinen Salon. „Wie war Ihr Name?“, fragte er.
    „ Mein Name ist Amelie Schrödinger und ich bin eine Bekannte des verstorben Grafen. Es ist sehr wichtig, dass ich mit dem neuen Grafen spreche.“ Zu ihrer Erleichterung klang ihre Stimme kühl und fest.
    Zwei Minuten später kam der Mann zurück. „Graf Arnstein bedauert, er hat keine Verabredung mit Ihnen, und Ihr Name ist ihm völlig unbekannt.“
    „ Da muss ein Fehler vorliegen. Mein Mädchen hat gestern meine Karte vorbeigebracht“, log Amelie unverfroren.
    „ Bedauere.“
    „ Hören Sie, es ist wichtig, ich muss mit dem Grafen sprechen.“ Jetzt war ihre Verzweiflung deutlich hörbar.
    Der Lakai ging zur Haustür und sagte ungerührt: „Ich darf Sie bitten, zu gehen.“
    „ Nein, ich muss mit dem Grafen sprechen und ich werde dieses Haus nicht verlassen, ohne mit ihm gesprochen zu haben.“ Sie merkte nicht, dass sie schrie.
    Der Diener stand bei der Tür und blickte ihr entgegen. Seine Miene drückte unnahbare Entschlossenheit aus und Amelies Mut sank.
    „ Sie soll hereinkommen, in Gottes Namen“, hörte Amelie eine Stimme hinter sich und drehte sich um. Erst jetzt sah sie die angelehnte Tapetentür.
    Mit einem gedehnten Seufzen ging der Lakai an Amelie vorbei und riss ungnädig die Tapetentür auf. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, rauschte Amelie an ihm vorbei und kam im

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