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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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hatte Claire geheiratet, weil sie meine Unterwäsche trug? Das war … besorgniserregend. Vor allem, wo er sich jetzt unerlaubt Zutritt zu meinem Haus verschafft hatte. Ich fühlte zu meinen Schmerzen Übelkeit aufsteigen.
    „Und während unserer Zusammenarbeit, vor allem am Anfang bei den Vorbesprechungen, dachte ich, du würdest meine Gefühle allmählich erwidern. Ich habe dich angerufen. Aber an manchen Tagen hatte ich nicht den Mut zu sprechen.“
    Oh Gott. Die Anrufe mit dem Gestöhne waren von ihm gewesen?
    Jetzt wurde mir richtig schlecht.
    „Und dann kam dieses Video. Ich habe es schon vor einigen Tagen bekommen, aber ich wollte erst nicht glauben, dass du es bist.“
    Er nahm sein Handy aus der Tasche, tippte darauf herum und hielt es mir hin.
    Sehr unscharf erkannte ich Tracys Fortsetzungsvideo.
    „Ich wollte nicht glauben, was ich sah“, sagte David durch zusammengebissene Zähne. „Ich dachte immer, du wärst so loyal. So schüchtern. Ich dachte, ich müsse mich langsam herantasten. Aber das hier sieht alles andere als langsam aus.“
    Tracy. Ich hätte mir denken können, dass sie nicht so leicht aufgeben würde.
    Mir ging auf, dass David noch immer redete.
    „… so tiefsinnig … Gefühl … Alec und du … in dich verliebt.“
    Verliebt? Wer in wen? Ich bekam nicht mehr alles mit, was er sagte. War Alec noch in mich verliebt? Oder sprach er von sich selber?
    Ich musste ins Bad.
    Sofort.
    Ansonsten würde ich mich hier auf dem Teppich übergeben. Und ich brauchte dringend – dringend! – meine Tabletten. Ich glaubte, im Medizinschränkchen im Bad noch ein paar zu haben.
    „David“, stammelte ich und fühlte den kalten Schweiß auf Stirn und im Nacken ausbrechen. „David … ich muss …“
    Er stand auf, steckte meinen BH in seine Hosentasche und kam auf mich zu.
    „Hast du Angst? Vor mir? Du solltest mich besser kennen. Ich könnte dir nie wehtun. Das war ein Unfall.“ Er nahm meine Hand in seine und strich über die Stelle am Handgelenk, wo sich die Sonne vom Armband in die Haut gedrückt hatte. Ich entzog ihm meine Hand und ging auf alle viere, um umständlich aufzustehen. „Ich muss ins Bad.“ Dann torkelte ich auf die Badezimmertür zu. David wollte mich aufhalten, aber in diesem Moment klingelte die Haustür.
    Er erstarrte. Aber nur für fünf Sekunden, dann packte er meinen Oberarm.
    Ich keuchte erschrocken auf.
    Es klingelte erneut. Dieses Mal länger und stürmischer. „Lisa?“
    Ich hörte Peggys Stimme.
    „Denk nicht einmal dran“, raunte David in mein Ohr. Er hatte geraucht und getrunken und schon lange nichts mehr gegessen. Eine widerliche Mischung von Mundgeruch, die meine Übelkeit noch verstärkte.
    „Lisa, ich weiß, dass du da bist. Mach bitte auf. Ich muss dringend mit dir reden.“ Sie klopfte energisch.
    „David, ich muss ihr antworten“, japste ich. „Und außerdem muss ich meine Tabletten holen. Ich habe Bauchschmerzen. Du weißt, warum.“
    Dr. Jekyll legte für einen Moment sein zweites Ich ab; David nickte verständnisvoll. Aber seine Hand wanderte in meine Hosentasche.
    Ich versteifte mich und wollte ihn davon abhalten. Sein Griff wurde stärker und belehrte mich eines Besseren.
    „Ich will nur dein Handy. Du sollst nicht auf die Idee kommen, jemanden anzurufen. Dein Haustelefon ist ja bereits abgemeldet.“ Er zog mein Handy aus der Tasche und gab mir einen Schubs in Richtung Bad.
    „Nimm deine Tabletten, ich kümmere mich um Peggy. Keine Tricks. Wenn du schreist, hängt Peggy mit drin.“
    Ich stolperte ins Bad und suchte im Schrank nach der Medizin, während ich gleichzeitig versuchte zu hören, was er zu Peggy sagte.
    „… kann nicht … Besprechung … Film.“
    Und dann Peggy. „Oh, kommt Robert Faulkner auch noch? Ich habe es kürzlich in der Morning Show gesehen. Unglaublich! Meine Nachbarin ist mit Robert Faulkner liiert.“
    Peggys Stimme war laut und deutlich zu vernehmen, so aufgeregt war sie. Aber ausgerechnet jetzt wäre ich froh, sie würde ihre Klappe halten. Ihr Gerede über Robert würde David noch weiter aufbringen. Wer weiß, was dann gleich geschähe. Dummerweise hatte mein Bad nur ein winziges Fenster – und das war vergittert.
    Ich schluckte die Tabletten schnell pur. Erlösung käme frühestens in fünfzehn Minuten. Aber so lange konnte ich nicht warten. Ich musste vorher entkommen. Unter normalen Umständen hätte ich mich jetzt eine halbe Stunde aufs Bett gelegt und abgewartet. Aber es stimmte: Der Mensch war zu

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