Schauspieler küssen anders (German Edition)
außergewöhnlichen Kräften fähig, wenn sie verlangt wurden. Ich schleppte mich zurück ins Schlafzimmer.
Die Haustür schlug zu. David hatte das Unmögliche geschafft: Er hatte Peggy in ein paar Minuten abgewimmelt. Warum konnte ich das nicht? Meine Finger begannen zu zittern. Jetzt kam es auf jede Sekunde an. Ich öffnete die Riegel, mein Fingernagel brach ab, das Fenster klemmte wie immer ein wenig und quietschte laut. Trotzdem schob ich es mit aller Kraft nach oben, schwang ein Bein über das Fensterbrett und hievte meinen Oberkörper hinaus. Ich glaubte es schon geschafft zu haben, als ich mit aller Gewalt wieder hineingezogen wurde. Mein Bauch wurde übel gequetscht und ich schrie auf. Sofort legte sich eine Hand über meinen Mund und unterdrückte den Schrei. Während ich mich trotz allem wehrte, konnte David mit einer Hand das Fenster wieder schließen. Ich versuchte ihn zu treten, ich wand mich unter seinem Griff, schlug nach ihm.
Ein brutaler Schlag gegen meine Schläfe warf mich gegen die Wand. Ehe ich mich aufrichten konnte, zog David mich an den Haaren hoch und presste mich gegen die kalten Glasbausteine die das Bad vom Schlafzimmer trennten.
„Ich werde dir zeigen, dass wir zusammengehören. Du gehörst zu mir und zu niemandem sonst. So viele Jahre, bis ich Alec vertrieben hatte, und jetzt soll ein anderer ernten, was ich mühevoll gesät habe? Niemals!“
Er presste seinen Körper der Länge nach an meinen, drückte seinen feuchten Mund auf meine Lippen. Ich fühlte seine schlechtrasierte Gesichtshaut, roch sein versagendes Deo und schmeckte seinen Kaffeeatem. Ich versuchte, ihn von mir wegzuschieben. Genauso gut hätte ich versuchen können, die Glasbausteine hinter mir einzureißen. Davids Arme umfassten meine Taille und er drückte sie schmerzhaft. Ich tat das einzige, das mir noch blieb: Ich ohrfeigte ihn mit aller Kraft zu der ich fähig war.
Das überraschte ihn und er taumelte einen Schritt zurück. Ich nutzte seine Verwirrung und hob ruckartig das Knie, um ihn zwischen die Beine zu treten. Leider war ich noch zu schwach, um wirklich Schaden anrichten zu können, und David fing mein angewinkeltes Bein mit einer Hand ab. Mit der zweiten hielt er meine rechte Hand fest.
„Das ist noch besser“, raunte er und ich sah sein Gesicht einen gierigen Ausdruck annehmen. Jetzt hatte er ungehinderten Zugang und die völlige Gewalt über mich. Ich kratzte ihm mit den Fingernägeln meiner verblieben freien Hand die Wange auf. Seine Brille flog zu Boden.
Wir rangen noch ein wenig, bis er endlich meine beiden Hände über meinem Kopf an der Wand festhielt. Ich hatte nie einen Verteidigungskurs besucht und gegen seine Kräfte war ich im normalen Zustand schon machtlos. Aber in dem geschwächten Zustand, in dem ich mich noch befand, war ich ihm völlig ausgeliefert. Er konnte nun tun und lassen, was er wollte. Niemand würde ihn aufhalten können. Ich wusste nicht, was schlimmer war: Das Kommende oder meine Hilflosigkeit.
David biss mich in den Hals. Nicht unbedingt fest, aber so, dass sein Biss Spuren hinterlassen würde. Ich schauderte.
„Ah, Lisa, du ahnst nicht, was du in mir auslöst.“
Er löste definitiv Übelkeit in mir aus.
Vor allem mit diesem Mundgeruch.
Mein Magen gab endgültig nach und ich übergab mich. Angewidert sprang er zurück. Einen Moment, einen winzigen Moment lang, fühlte ich Triumph. Aber dann sah ich ihn die Hand erheben und im nächsten Moment wurde mir schwarz vor Augen.
Ich sah verschwommen eine Lampe. Aber nur einen kurzen Moment, dann fielen mir die Lider wieder zu. Als ich sie das nächste Mal öffnete, sah ich verschwommen Lichter. Es war furchtbar schwer, meine Augen offen zu halten. Ich fühlte eine unbequeme, schräge Liege unter mir, ein sanftes Schaukeln und als ich versuchte, die Augen zu öffnen, erhellten orangefarbene Blitze die Schatten. Dann wurde wieder alles dunkel. Als ich das nächste Mal einigermaßen klare Gedanken fassen konnte, überlegte ich, dass diese orangefarbenen Blitze Straßenlaternen sein konnten, und die unbequeme Liege die Rückbank eines Autos. Meine Lider waren schwer. So schwer. Ich wollte sie nicht öffnen, aber etwas sagte mir, ich musste wieder zu mir kommen. Irgendetwas war nicht, wie es sein sollte. Was? Schlagartig war das Ziehen in meinem Unterleib zurück. Nicht mehr ganz so mächtig und schmerzvoll wie zuvor, aber noch immer unangenehm genug, um zu wünschen, ich könnte mit einer Wärmflasche und zwei Tabletten im
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