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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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hatte – ausgerechnet für den letzten Hugh-Vincent-Film – Sprinten gelernt. Er hatte David innerhalb einer halben Minute eingeholt und warf sich der Länge nach auf ihn.
    Beide wälzten sich im Gras. Ich sah David ausholen und Robert einen deftigen Kinnhaken verpassen. Roberts Kopf flog zur Seite, aber seine Hände ließen Davids Kragen keinen Augenblick los.
    „Was willst du von ihr? Was kannst du ihr schon bieten?“, keuchte David und ich sah seine Augen irre funkeln. Die Brille hatte er verloren.
    Robert antwortete nicht darauf und versuchte wieder, nach oben zu kommen.
    „Ich weiß alles über Lisa. Ich habe die Krankheit mit ihr durchgestanden. Alec hat sie im Stich gelassen. Ich war bei ihr.“
    David sprach abgehackt und kurzatmig, aber deutlich verständlich.
    Beider Beine waren verkeilt, David versuchte die Oberhand zu gewinnen, schaffte es, sich und Robert zu drehen, und holte zu einem zweiten Schlag aus. „Hat sie dir schon von ihrem größten Problem erzählt? Bestimmt nicht. Das wissen nur ihre engsten Vertrauten. Zu denen zählst du nicht.“
    Diesmal ging ich dazwischen. Das ging zu weit. Ich fing im letzten Moment Davids Hand ein und wurde auf die beiden gezogen.
    Das brachte David aus dem Gleichgewicht, doch er holte erneut aus. Sein Schlag rutschte ab, aber er erwischte mein Kinn.
    Sterne tanzten vor meinen Augen und ich wusste nicht mehr, ob ich lag oder mich vom Boden abstützte.
    Mit Schwung wurde ich hochgezogen und ich wusste sofort, ich brauchte keine Angst mehr zu haben. Ich roch Roberts Aftershave. Als ich meine Augen öffnete, lag David ein paar Meter von uns entfernt im Gras und Bruce und Guy saßen auf ihm.
    David hatte keine Chance mehr.
    Robert strich mir beruhigend über den Rücken, dann löste er sich aus unserer Umarmung.
    „Ich höre, die Polizei ist da. Alec wird jeden Augenblick wieder hier sein.“
    „Ich glaube, Lisa muss in ein Krankenhaus“, hörte ich Guy sagen. „Sie steht unter Schock und hat ein paar herbe Schläge einstecken müssen.“
    Jetzt, wo er es sagte, brach der Schmerz über mir ein. Ich knickte zusammen, fühlte noch Roberts Arme, die mich auffingen. Dann wurde mir wieder schwarz vor Augen.

Erwachen
    Als ich aufwachte, wusste ich einen Moment lang nicht, wo ich war. Das Licht war sehr gedämpft, ebenso die Geräusche im Hintergrund. Zuerst dachte ich, die Straßenlaterne vor meinem Haus sei wieder ausgefallen. Aber dann fiel mir ein, dass ich seit drei Monaten nicht mehr in Long Beach, sondern in Bel Air wohnte, wo es keine Straßenlaternen gab. Und dann erkannte ich endlich, dass ich im Krankenhaus lag.
    Die Ereignisse der letzten achtundvierzig Stunden fielen mir wieder ein.
    Eher gesagt, sie begruben mich fast unter sich. Das brachte mich zu ein paar bitteren Erkenntnissen.
    Ich hatte soeben das Krankenhausessen auf einem sterilen Tablett bekommen, als Robert hereinkam.
    „Hast du noch Schmerzen?“, fragte er mitfühlend und zog einen Stuhl neben mein Bett.
    Ich deutete auf die Flasche neben meinem Bett. „Dank der Dauerberieselung nicht. Und du?“
    Er hatte ein Veilchen unter seinem rechten Auge und eine geschwollene, aufgeschürfte Wange. Er schüttelte den Kopf.
    „Ist Melissa sehr sauer, weil ich dich in diese Situation gebracht habe?“, fragte ich vorsichtig und stellte das Tablett auf das Nachttischchen.
    „Du hast mich nicht in diese Situation gebracht.“ Er betonte das Wort diese abfällig. „Peggy hat Melissa angerufen und Melissa selber hat mich geschickt.“
    Ich sah ihn ungläubig an.
    Er nickte bestätigend.
    „Was geschieht mit David? Kommt er …“ Ich mochte das Wort Gefängnis nicht aussprechen.
    „David wird einen Mindestabstand und eine saftige Geldstrafe aufgebrummt bekommen. Für Haft wird es nicht reichen, dafür sind seine Anwälte zu gut. Aber du wirst vor ihm sicher sein.“
    Wir schwiegen eine Weile und in Gedanken ging wenigstens ich die Nacht noch so weit durch, wie ich mich erinnern konnte.
    Es dauerte etwas, ehe mir aufging, dass Robert noch nicht einmal versucht hatte, meine Hand zu halten.
    Robert saß zurückgelehnt in seinem Stuhl, die Arme vor der Brust gekreuzt und sah aus dem Fenster.
    Endlich sagte er: „Alec war die ganze Nacht hier. Er ist erst heimgefahren, als er kein Auge mehr offen halten konnte.“
    Oha. Langsam dämmerte mir was.
    „Er ist nett“, setzte Robert hinzu und jetzt sah er mich kurz an. „Er ist ein wirklich anständiger Kerl. Wir kamen gleichzeitig vor Davids Haus an und

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