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Scheibenwelt 01 - Das Meer und kleine Fische

Scheibenwelt 01 - Das Meer und kleine Fische

Titel: Scheibenwelt 01 - Das Meer und kleine Fische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Nannys Hand. Und Nanny sah ihre Hand an, als wäre etwas Grässliches damit geschehen.
    »Es ist nur... alle sind nun mal daran gewöhnt, dass du... streng bist«, sagte sie.
    »Ich dachte mir, ich könnte etwas Marmelade und Kuchen für den Verkaufsstand machen«, sagte Oma.
    »Oh... gut.«
    »Gibt es irgendwelche Kranke, die eine Visite wollen?«
    Nanny sah zwischen die Bäume. Es wurde immer schlimmer. Sie durchforstete ihre Erinnerung nach jemand in der Umgegend, dem es elend genug ging, dass er sich einen Krankenbesuch wünschte, aber noch gut genug, dass er den Schock eines Krankenbesuchs durch Oma Wetterwachs überlebte. Wenn es um angewandte Psychologie und die kernigere Variante von Physiotherapie ging, war Oma unerreicht; tatsächlich konnte sie physiotherapeutisch sogar aus der Ferne wirken, denn viele schmerzgeplagte Seelen waren aus den Betten aufgestanden und gegangen, nun ja, gerannt, wenn sie nur hörten, dass Oma auf dem Weg zu ihnen war.
    »Im Augenblick geht es allen recht gut«, sagte Nanny diplomatisch.
    »Irgendwelche alten Leute, die aufgemuntert werden wollen?«
    Beide Frauen gingen übereinstimmend davon aus, dass alte Leute nicht auf sie zutraf. Eine siebenundneunzigjährige Hexe hätte sich nicht angesprochen gefühlt. Alt wurden andere Leute.
    »Alle derzeit recht munter«, sagte Nanny.
    »Vielleicht könnte ich den Kinderchen Märchen erzählen?«
    Nanny nickte. Das hatte Oma schon einmal versucht, als sie kurz die Stimmung dazu überkommen hatte. Soweit es die Kinder betraf, hatte es ziemlich gut funktioniert. Sie hatten gebannt und mit offenen Mündern und offensichtlichem Vergnügen traditionellen Volkslegenden gelauscht.
    Die Probleme hatten erst angefangen, als sie nach Hause gegangen waren und ihre Eltern-gefragt hatten, was Wörter wie >ausweiden< bedeuteten.
    »Ich könnte in einem Schaukelstuhl sitzen, während ich erzähle«, fügte Oma hinzu. »So macht man das, soweit ich mich erinnere. Und ich könnte ihnen meine speziellen süßen Karamelläpfel zubereiten. Wäre das nicht hübsch?«
    Nanny nickte wieder, in einem grässlichen Tagtraum versunken.
    Ihr wurde klar, dass nur sie allein einem großen Ausverkauf der
    Nettigkeit im Weg stand.
    »Karamel«, sagte sie. »Von der Art, die wie Glas zerbricht, oder mehr die, nach deren Verzehr sich unser junger Pewsey den Mund mit einem Löffel aufstemmen lassen musste?«
    »Ich denke, ich weiß, was ich letztesmal falsch gemacht habe.«
    »Du weißt, dass du und Zucker euch nicht vertragt, Esme. Erinnerst du dich noch an die Dauerlutscher, die du gemacht hast?«
    »Die waren dauerhaft, Gytha.«
    »Aber nur, weil unser Pewsey seinen erst aus dem Mund bekam, als wir ihm zwei Zähne mit herausgezogen haben. Du solltest dich an Eingemachtes halten. Du und Eingemachtes, ihr kommt klar miteinander.«
    »Ich muss etwas machen, Gytha. Ich kann nicht die ganze Zeit ein alter Miesepeter sein. Das weiß ich! Ich helfe beim Wettbewerb. Ich wette, da muss eine Menge getan werden, oder?«
    Nanny grinste innerlich. Also das war es. »Aber ja«, sagte sie. »Ich bin sicher, Frau Ohrwurm wird dir mit Vergnügen sagen, was zu tun ist«, sagte sie. Und sie wäre eine schöne Närrin, wenn sie es tut, dachte sie, weil ich sehe, dass du etwas im Schilde führst.
    »Ich werde mit ihr reden«, sagte Oma. »Ich bin sicher, ich könnte bei einer Million Sachen helfen, wenn ich mich darauf konzentriere.«
    »Ich bin sicher, das wirst du«, sagte Nanny voll Inbrunst. »Ich habe das Gefühl, du wirst einen entscheidenden Beitrag liefern.«
    Oma kramte wieder in ihrem Sack. »Du wirst doch auch dabeisein, Gytha, oder nicht?«
    »Ich?« sagte Nanny. »Um nichts auf der Welt würde ich das verpassen.«
    Nanny stand besonders früh auf. Wenn es zu unangenehmen Zwischenfällen kommen sollte, wollte sie einen Logenplatz haben.
    Zuerst fielen ihr die Wimpel auf. Als Nanny zum Wettstreit ging, sah sie sie in schrecklich bunten Girlanden von Baum zu Baum hängen.
    Und sie hatten etwas seltsam Vertrautes. Man sollte meinen, für jemanden mit einer Schere wäre es rein technisch unmöglich, kein einziges Dreieck ausschneiden zu können, aber jemand hatte es geschafft. Und es war auch deutlich zu sehen dass die Wimpel aus alten, fein säuberlich zerschnittenen Kleidungsstücken gemacht waren. Nanny wusste das, weil nicht viele normale Wimpel einen Kragen haben.
    Auf dem Feld, wo der Wettstreit stattfand, stellten Leute Stände auf und fielen über Kinder. Die Mitglieder des

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