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Scheibenwelt 01 - Das Meer und kleine Fische

Scheibenwelt 01 - Das Meer und kleine Fische

Titel: Scheibenwelt 01 - Das Meer und kleine Fische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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allerdings hatten einige der gewissenhafteren Jüngeren mit verschiedenen knusprigen Brotsorten experimentiert.
    Nicht einmal Kinder, die es verdient hätten, wurden in ihre Öfen geschubst. Im großen und ganzen machten sie, was sie immer gemacht hatten - sie ebneten ihren Nachbarn den Weg in die Welt hinein und aus ihr heraus und halfen ihnen über einige der hässlicheren Hindernisse hinweg, die dazwischen lagen.
    Man musste eine besondere Person sein, um das zu tun. Man brauchte ein besonderes Ohr, weil man den Leuten in Situationen begegnete, in denen sie geneigt waren, einem Dinge zu sagen wie: wo das Geld vergraben war, wer der Vater war oder warum sie schon wieder ein blaues Auge hatten. Und man brauchte einen besonderen Mund, von der Art nämlich, die geschlossen bleibt. Es machte einen mächtig, Geheimnisse zu bewahren. Mächtig zu sein, brachte einem Respekt ein.
    Respekt war eine harte Währung.
    Und innerhalb dieser Schwesternschaft - nur war es keine Schwesternschaft, es war eine lockere Gemeinschaft chronischer Einzelgänger; eine Gruppe Hexen bildete keine Hexenversammlung, sondern einen kleinen Krieg - war man sich stets seiner Position bewusst. Das hatte nichts mit dem zu tun, was der Rest der Welt als Status betrachtete. Nichts wurde je gesagt. Aber wenn eine alte Hexe starb, kamen die Hexen aus dem Umland zu ihrer Beerdigung, um ein paar letzte Worte zu sprechen, und danach gingen sie feierlich und allein nach Hause und hatten nur einen kleinen, beharrlichen Gedanken im Hinterkopf: Ich bin eine Stufe raufgerutscht.
    Und Neuankömmlinge wurden sehr, sehr genau beobachtet.
    »Morgen, Frau Ogg«, sagte eine Stimme hinter ihr. »Ich hoffe, Sie erfreuen sich bester Gesundheit?«
    »Wie geht es Ihnen, Frau Schimmy«, sagte Nanny und drehte sich um. Ihr geistiges Ablagesystem warf eine Karte aus: Klärchen Schimmy, lebt mit ihrer alten Mutter drüben bei Schattenschnitt, nimmt Schnupftabak, kann gut mit Tieren umgehen. »Wie geht's Ihrer Mutter?«
    »Wir haben sie letzten Monat begraben, Frau Ogg.«
    Nanny Ogg mochte Klärchen, weil sie sie nicht sehr oft sah.
    »Ach...«, sagte sie.
    »Aber ich werde ihr trotzdem sagen, dass Sie nach ihr gefragt haben«, sagte Klärchen. Sie sah kurz zum Ring.
    »Wer ist das dicke Mädchen, das gerade dran ist?« fragte sie. »Die hat ja einen Hintern wie eine Bowlingkugel auf einer kurzen Wippe.«
    »Das ist Agnes Nitt.«
    »Eine ausgezeichnete Fluchstimme hat sie. Bei so einer Stimme weiß man, dass man verflucht worden ist.«
    »O ja, sie ist mit einer guten Stimme zum Fluchen gesegnet«, sagte Nanny höflich. »Esme Wetterwachs und ich haben ihr ein paar Tipps gegeben«, fügte sie hinzu.
    Klärchen drehte den Kopf.
    Am anderen Ende des Felds saß eine kleine rosa Gestalt allein hinter der Glückswanne. Sie schien kein großes Publikum anzuziehen.
    Klärchen beugte sich näher.
    »Was... ähem... macht sie?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Nanny. »Ich glaube, sie hat beschlossen, es mit Fassung zu tragen und nett zu sein.«
    »Esme? Nett?«
    »Ähem... ja«, sagte Nanny. Jetzt, wo sie es jemandem sagte, hörte es sich auch nicht überzeugender an.
    Klärchen starrte sie an. Nanny sah, wie sie mit der linken Hand ein kurzes Zeichen machte und sich entfernte.
    Die spitzen Hüte drängten sich mittlerweile umeinander. Sie standen in kleinen Dreier- und Vierergruppen beisammen. Man konnte sehen, wie sich die Spitzen zueinander neigten, wenn lebhafte Unterhaltungen gefühlt wurden, sich wieder öffneten wie Blüten und dem fernen rosa Klecks zuwandten. Danach scherte ein Hut aus der Gruppe aus und näherte sich zielstrebig einer anderen Gruppe, wo sich derselbe Vorgang wiederholte. Es war ein wenig, als würde man einer sehr langsamen Kernspaltung beiwohnen. Es herrschte große Aufregung, und bald würde es zu einer Explosion kommen.
    Ab und zu drehte sich jemand um und sah Nanny an, daher lief sie hastig zwischen den Jahrmarktsbuden hindurch, bis sie zur Bude des Zwergs Zakzak Starkimarm kam, der alle Arten von okkultem Schnickschnack anfertigte und an die dafür Empfänglicheren verkaufte. Er nickte ihr fröhlich über einer Auslage zu, wo geschrieben stand: HUFEISEN - GLÜCKSBRINGER, $ 2 DAS STÜCK.
    »Hallo, Frau Ogg«, sagte er.
    Nanny stellte fest, dass sie aufgeregt war.
    »Wieso bringen sie Glück?« fragte sie und hob ein Hufeisen hoch.
    »Nun, ich bekomme zwei Dollar für jedes«, sagte Kraftarm.
    »Und das bringt Glück?«
    »Mir schon«, sagte Starkimarm. »Ich

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