Scheibenwelt 02 - Narren Diebe und Vampire
ihm über einen angeblichen Angriff auf einen gewissen Tapsig Seittwärts, 76, sprechen, angeblich Verkäufer von Labskaus und Suppe in der Affenstraße. Die angebliche Aggression wurde von mehreren angeblichen Zeugen beobachtet.
3. Es ist allgemein bekannt, dass Schlummis religiöses Interesse allein darin besteht, Blei von Tempeldächern zu stehlen.
4. Es stimmt, dass ich Schlummi sanft gegen das angebliche Taufbecken gestoßen habe.
5. Damit wollte ich ihn davon abbringen, mir auch weiterhin in den Arm zu beißen und mich an besonders empfindliche Stellen zu treten.
6. Ich glaube, dass er drei Zähne verlor, und einer davon wurde mir später aus dem Arm geschnitten.
7. Das sind zwei Zähne mehr, als Tapsig Seittwärts, dem Opfer der Aggression, geblieben sind.
8. Es dürfte den Hohepriester interessieren, Folgendes zu erfahren: Während Schlummi eine Tasse Tee in seiner Zelle trank, gab er spontan und aus freiem Willen Auskunft über den Verbleib des Messers mit dem silbernen Griff und der silbernen Fangscheibe, die in der vergangenen Woche aus dem Tempel verschwanden. Ich persönlich glaube, dass ihm der Gott Offler Erleuchtung brachte.
9. Schlummi ist ein ziemlich übler Bursche, und heute Nachmittag wird man ihn dir vorführen.
Auf der Grundlage dieser Erklärung wurden keine Maßnahmen eingeleitet, aber die Wache erhielt ein Dankesschreiben vom Offler-Tempel. Und wenn Wächter in kalten Nächten im Bereich der Affenstraße unterwegs sind, so bietet man ihnen einen Teller heiße Suppe mit besonders vielen gelben Schwabbeldingen drin an.
Memo an: alle Zwergenwächter
Von: Korporal Kleinpo, Kommunikationsoffizier
Hört mal, die Schmiere am Turm unter dem Taubenschlag soll Wasserspeier daran hindern, hochzuklettern und die Tauben zu fressen, alles klar? Ich möchte darauf hinweisen, dass die Wache mit jener Schmiere einen ganz bestimmten Zweck verfolgt. Wenn ich noch einmal einen Zwerg dabei erwische, wie er das Zeug abkratzt und isst – ich nenne keine Namen, aber ich behalte den einen oder anderen von euch im Auge –, so kann der Betreffende mit ernsten Schwierigkeiten rechnen. Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr plötzlich Hilfe braucht und eine Taube schickt, auf die dann ein Wasserspeier wartet? Ihr wisst, wie wichtig dies ist.
Das Wichtigste aus dem Jahr 2000
JANUAR / OFFEL
G ESETZE VON ANKH-MORPORK : Das seit kurzer Zeit geltende »Gesetz der kompetenten Kunst« (ein Erlass des Patriziers) verlangt von allen Bürgern und Besuchern, die in Ankh-Morpork Bilder malen und verkaufen möchten, dass sie vor dem Patrizier erscheinen und beweisen, eine Hand zeichnen zu können, die ihn zufriedenstellt. Wer sich darüber mit dem Hinweis beschwert, das sei eine Einschränkung der künstlerischen Freiheit, bekommt vom Patrizier folgende Antwort: Die künstlerische Freiheit ist auch eingeschränkt, wenn man in einem Verlies voller Ratten steckt, und er möchte nicht zwischen diesen beiden Möglichkeiten wählen müssen.
4. Januar
Sonderurlaub:
Korporal Nobbs möchte diesen Nachmittag frei bekommen, um bei der Bestattung seiner Großmutter zugegen zu sein.
LISTE DER VERGEHEN IN ANKH-MORPORK , Nummer 23: Betrunken und schreiend auf Leute zustürmen und versuchen, ihnen das Knie abzuhacken.
ERUPTIV: Diesem Troll gehört eine die ganze Nacht geöffnete Töpferei in der Paradiesstraße. Er gilt als ehrlich, was bedeutet, dass andere Verbrecher nicht befürchten müssen, von ihm betrogen zu werden. Auch viele Dinge, die nicht aus Ton bestehen, wechseln bei ihm den Besitzer. Eruptiv leitet das größte Hehlerei- und Schmuggelunternehmen seit dem Zusammenbruch der »Hohle Puppen Importgesellschaft«. Man erlaubt ihm deshalb, im Geschäft zu bleiben, weil er singt, wenn man ihn unter Druck setzt.
LISTE DER VERGEHEN IN ANKH-MORPORK, Nummer 15: Verkehrsbehinderung durch einen zwanzig Meter großen Drachen, der mitten auf der Straße gelandet ist.
20. Januar
Sonderurlaub:
Korporal Nobbs möchte diesen Nachmittag frei bekommen, um bei der Bestattung seiner anderen Großmutter zugegen sein.
PALM, ROSEMARY, FRAU: Präsidentin der Näherinnengilde. Eine füllige und kultivierte (auf eine häusliche Art und Weise) Frau, die das zweitälteste Gewerbe in der Stadt mit sanfter und gleichzeitig sehr entschlossener Hand leitet. Hält viel von Recht und Ordnung. Befürwortet die Wache. Duldet keine Dummheiten. Man sollte vermeiden, sie mit »Rosie« anzusprechen. Wenn Frau Palm alles sagen würde, was sie weiß,
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