Scheibenwelt 02 - Narren Diebe und Vampire
geschäftlichen Herausforderungen schtellen. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass mir nichts daran liegt, alte Wunden aufzureißen. Viele harte Worte sind gefallen. Während der langen Disckussion haben wir viele neue Froinde verloren. Einige unserer einsitzenden Mitglieder bekamen so oft Hafturlaub wegen dringender Familienangelegenheiten, dass es für sie kaum lohnte, in den Knast zurückzukehren. Außerdem ist es so problematisch geworden, die richtigen schwarzen Pferde mit den Federbüschen und so zu mieten, dass Bestattungen manchmal Monate im Voraus geplant werden mussten ha ha was teuer werden kann, wenn sich der vorgesehene Verstorbene in der Zwischenzeit aus dem Schtaub macht streich das besser Harry.
Lasst mich hier darauf hinweisen, wie sehr ich mich darüber geärgert habe, dass Herbert »Düster« Hurtig und seine Freunde am letzten Seelenkuchendienstag bei Hobsons Mietstall verdroschen wurden. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass Herbert und ich gelegentlich geteilter Meinung waren, und ich weiß auch, dass er mich in aller Öffentlichkeit »ein blöder alter Trottel, der meint, Diebe sollten gestreifte Hosen tragen« nannte, aber ich habe das nur für eine jugendliche Torheit gehalten. Ich persönlich finde, dass seine Ideen durchaus etwas für sich hatten zum Beispiel die Sache mit der schwarzen Kleidung, die man immer trägt und auch die Sonnenbrille aber dies ist Nicht Der Geeignete Zeitpunkt. Wie alle wissen, haben meine Frau Vi und ich den größten Krants geschickt, und ich habe stundenlang geweint. Loite wie Herbert werden wir so schnell nicht wieder sehen, und das gilt auch für einige seiner Finger wie ich gehört habe lass das weg Harry.
Die Zeit der Versöhnung ist gekommen und ich hoffe, dieses Buch beweist erneut, dass wir Gildenmitglieder trotz unserer Differentsen eine große, glückliche Familie sind.
J. H. Boggis (Herr)
dem Gildensekretär Harry »Erinnert sich nicht an seinen Spitznamen« Jones diktiert
Grußwort vom Lord Vetinari
Es freut mich sehr, diese Zeilen zum Anlass des 21. Jahrestags der Gründung der Diebesgilde schreiben zu können. Welch eine Zeit liegt hinter uns. Ich kann ganz ehrlich sagen, dass Herr Boggis und die anderen Gildenoberhäupter allen meinen Erwartungen gerecht geworden sind.
Neuankömmlinge in Ankh-Morpork fragen oft: »Sind Verbrechen hier wirklich legal?« Und die Antwort lautet: Ja, aber es kommt auf die Verbrechen an. Ohne den Austausch von Dingen oder Geld sind Verbrechen gegen die Person natürlich nicht legal. Es fehlt ihnen an Logik. Vandalismus halte ich für ein sehr schweres Verbrechen. Diebstahl ist nichts weiter als eine Meinungsverschiedenheit in Eigentumsfragen. Vandalismus hingegen leugnet das Prinzip des Eigentums. Zum Glück dreht sich der größte Teil der Kriminalität um die Bewegung von Sachen, daher kann sie reguliert werden.
Als ich nach dem plötzlichen Tod meines Vorgängers Lord Schnappüber zum Patrizier von Ankh-Morpork wurde, gab es noch unkontrollierte Banden, die sich für verschiedene Bereiche des Verbrechens zuständig fühlten. Ihre Methoden waren oft gewalttätig und unberechenbar. Die Kriminalität blieb dem Zufall überlassen und somit unfair. Mit anderen Worten: Sie war nicht organisiert. Ich hielt es für besser, die größten Banden zu ermutigen, sich zu den heutigen Gilden zusammenzuschließen.
Ein Ende des Verbrechens? Unmöglich. Steuern zu erheben bedeutete einst, mit vielen Soldaten irgendwo zu erscheinen und die Bürger an den Füßen zu halten und zu schütteln, bis man genug Geld oder Zähne erhielt. Heute wird Steuern zu zahlen als Preis dafür akzeptiert, in der Stadt leben zu dürfen – ohne von Soldaten geschlagen zu werden. Aus der richtigen Perspektive betrachtet, ist Kriminalität nichts weiter als eine Art von Steuer. Und die Steuer wiederum ist nur eine moderne Version von »mit Drohungen Geld fordern«.
Die Bürger fürchten vor allem Zufälligkeit und Chaos. Die Diebesgilde repräsentiert Ordnung. Eigentlich gereicht sie allen zum Vorteil. Es wird weiterhin gestohlen, ja, aber unter strikter Kontrolle und oft nach Vereinbarung Es gibt keine Furcht mehr. Außerdem befreit die Gilde unsere stark belastete Stadtwache von der Notwendigkeit, bei Eigentumsdelikten zu ermitteln. Die Gilde hält sich rigoros an ein jährliches Budget und geht streng gegen Mitglieder und Nichtmitglieder vor, die es überschreiten. Sogar sehr streng, wie ich mit Zufriedenheit feststellen kann.
Und so
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