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Scheiss dich nicht an - Lebe

Scheiss dich nicht an - Lebe

Titel: Scheiss dich nicht an - Lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Osterfest geworden, und ruck-zuck hat der Biermösel alles verputzt, bravo! Und der Besinnungsverslust sitzt dann auch schon neben ihm und lächelt ihn freundlich an, als die Roswitha sagt:
    „Ich geh schlafen.“
    „Ja, geh du schlafen!“, sagt der Biermösel und macht die Fensterläden zu.
    Die Frischluft hat wieder das Kommando im Tal übernommen nach all den Tagen des Leides, und statt der donnernden Glocken hört er jetzt die rollenden Donner, die durch den engen Taleingang hereinkommen, begleitet von den wilden Reitern, die mit ihren Blitzen den Gebirgskamm erleuchten, jetzt aber doch!
    Da werden sich die ganzen Betriebsausflügler, die noch in ihren Autobussen unterwegs sind, ein bisserl in die Hose scheißen, wenn sie nicht rechtzeitig aus dem Tal hinausgekommen sind, da werden ihm morgen wieder einige verängstigte Autobusinsassen über den Weg rennen wie die Wahnsinnigen und Elenden ein paar Tage zuvor, wenn das kleine Bächlein nämlich über die Ufer getreten sein wird und ganze Reisebusse mit sich gerissen hat, herrlich!
    Aber keine Sorge, Leute!
    Es wird wieder die Sonne scheinen, und dann wird im Kanal unten wieder genug Platz sein für alle, weil so ein Gewitterregen alles aus dem Kanal hinwegspült hinunter ins Rote oder ins Schwarze Meer oder weiß der Teufel wohin, jedenfalls weg! Und dann wird wieder genug Platz im Kanal unten sein für euch ganzen Depperten und Wahnsinnigen, die ihr hineinspringen wollt, wenn es nach dem Biermösel geht, soll die depperte Bundesregierung die ganzen verbliebenen Deckel endlich auch noch wegräumen, damit mehr Platz ist für alle, ihm kann ja wie gesagt der Schwund von der kleinen Gemeinde nicht groß genug sein!
    „Kommst du dann?“, hört der Biermösel auf einmal die Roswitha aus ihrer Kammer herunterschreien. „Kommst du dann und schmierst mir meine Wunde am Bauch ein?“
    „Ja!“, schreit der Biermösel zurück. „Ich komme dann und schmier dir deine Wunde am Bauch ein!“
    Er steht langsam auf und lässt ein paar von den überschüssigen Gasen entweichen, nach oben hin, sodass die Hirschgeweihe an der Wand ordentlich wackeln, und nach unten hinten, sodass der Dielenboden vibriert, so stark, dass man meinen könnte, draußen fahren die Amerikaner im Panzer vorbei und bringen ihm eine neue Unterhose.
    „Ich brauch aber keine neue Unterhose mehr von euch!“, schreit der Biermösel hinaus, „weder vom Superman noch vom Schweinchen Dick!“
    Den seltsamen Gast aber haben die Vibrationen auf seinem Holzsessel ein paar Meter zum Biermösel hergeschoben, sodass er ihn jetzt endlich sehen kann:
    Ganz schön breite Hosenträger!, denkt er sich. Und ein ganz schön weißes Hemd! Und eine ganz schön dicke Brille! Der ist sicher nicht von da, so viel steht fest!
    „Weißt du eigentlich, warum ich keine neue Unterhose mehr brauche?“, fragt ihn der Biermösel, als er sich die Hose hinaufzieht und das Hemd tief hineinsteckt.
    „Ich bin das kleine Ich-bin-Ich, verstehst? Nix Superman, nix Schweinchen Dick. Nur der Edgar Evenhoe Biermösel, der Meisterschütze und Heilsbringer.“
    „Great story!“, sagt der schon wieder, und jetzt geht er ihm dann wirklich auf die Nerven.
    Als der Biermösel endlich in die Kammer von der Roswitha eintritt, hat sie schon ein Nachthemd für ihn bereitgelegt, „danke herzlich!“, dann wäre diese Frage auch gelöst.
    Der Biermösel schlüpft hinein und setzt sich zu ihr ans Bett, wo sie schon wie aufgebahrt daliegt, mit dem Arsch nach unten diesmal und der Wampe nach oben, du meine Güte! Da ist er wieder ganz froh, dass er schlecht sieht in letzter Zeit, mit dem schwarzen Schleier vor seinen Augen.
    Unsicher greift er in den Hirschblutsalbentiegel hinein, den ihr der Doktor Krisper für die Wunde aufs Nachtkasterl gestellt hat, und fängt an, ihre Wunde zu suchen, da ist sie ja!
    Nach einer ersten Ad-hoc-Abtastung kommt ihm vor, dass der Doktor Krisper gute Arbeit geleistet hat, sogar ein bisserl Fett hat sie schon wieder angesetzt, bravo! Nur den einen Faden da hat er vergessen zum Herausziehen, der stört jetzt ein bisserl beim Einschmieren – und hoppala!
    „Sag einmal, bist du deppert!“, schreit ihn die Roswitha an, als der Biermösel sie wieder aufmacht und ihr Innerstes nach außen kehrt, „mach das sofort wieder zu, du Spinner! Und dann tu vielleicht endlich deine depperte Brille herunter, glaubst du vielleicht wirklich, du hast das Zeug zum Filmstar, nur weil du jetzt Edgar Evenhoe heißt? Ist ja kein Wunder,

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