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Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones
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war es für Lauren sowieso unerträglich, einen Termin nicht einhalten zu können. Das fand sie fast genauso schlimm wie die Unpünktlichkeit anderer Leute. Das war eben eine ihrer … na ja, Macken eben. Und jeder hatte doch das Recht auf eine kleine Macke, oder?
    Lauren atmete tief durch und machte sich bereit dafür, in ihr Reich der tiefen inneren Stille einzutauchen … da riss sie ein ohrenbetäubender Krach abrupt in die Gegenwart zurück. Glasscherben verteilten sich auf dem Orientteppich und dem Beistelltischchen ihrer Großmutter. Laurens Herz machte einen Riesensatz, und sie schrie auf. Dann erst wurde ihr klar, wie still es auf einmal geworden war. Das Kreischen und Lachen auf dem Nachbargrundstück war schlagartig verstummt.
    Als sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte, stand sie auf und ging vorsichtig über die Scherben in Richtung Fenster. Immerhin war sie heute nicht barfuß, wie sonst oft in diesem heißen Sommer! Ein paar Meter von der zersplitterten Scheibe lag die Wurzel allen Übels: ein Baseball. Der kleine, dreckige Ball thronte zwischen den ehemals makellosen, ordentlich sortierten Manuskriptseiten ihres Buches, die jetzt mit den Änderungsvorschlägen ihrer Lektorin versehen waren. Von „makellos“ und „ordentlich sortiert“ konnte allerdings keine Rede mehr sein: Die obersten Seiten waren verschmiert, und der gesamte Stapel hatte sich über den Boden verteilt.
    Immer wieder hatte Lauren die Beschreibung gehört, dass jemand „vor Wut kochte“. In diesem Augenblick hatte sie erstmalig eine Vorstellung davon, wie sich so etwas anfühlte. Sie blickte vom dreckigen Baseball zu ihren ruinierten Manuskriptseiten und schließlich zur zerbrochenen Fensterscheibe. Mir langt’s, dachte sie. Ich kann nicht mehr.
    Entschlossen griff sie nach dem Ball, ging mit energischen Schritten zur Hintertür und sah sich draußen auf dem steinernen Treppenabsatz um. Nicht zum ersten Mal fiel ihr Blick auf ihre zertretenen Blumen und die abgeknickte Tomatenstaude. Außerdem lag seit heute ein leerer Getränkekarton auf dem zertrampelten Rasen. Bin ich etwa der städtische Müllabladeplatz? dachte Lauren. Bis vor Kurzem hatte sie noch einen wunderschönen, perfekt gepflegten Hintergarten gehabt. Und ein schönes, ordentliches Arbeitszimmer. Aber dann waren ihre neuen Nachbarn eingezogen und hatten alles kaputtgemacht. Auch das Trampolin und das Fußballtor, das sie aufgestellt hatten, störten das einheitliche Gesamtbild in dieser gepflegten Wohngegend enorm.
    Die Kinder waren nirgends zu sehen, nur das Zischen des Rasensprengers durchbrach die Stille. Lauren ging zwischen den beiden Häusern hindurch nach vorn zur Straßenseite.
    Mit aller Kraft wummerte Lauren gegen die Haustür ihrer neuen Nachbarn – so fest, dass ihr die Fingerknöchel wehtaten. Sie hätte zwar auch klingeln können, aber das hätte ihre derzeitige Stimmung nicht angemessen zum Ausdruck gebracht.
    Dann schüttelte sie ihre schmerzende Hand und wartete. Dabei ließ sie den Blick über das Chaos auf der Veranda schweifen: ein Baseballhandschuh, mehrere Frisbees, dazu eine einbeinige Barbiepuppe mit sehr individuellem Haarschnitt … und ein Skateboard. Wahrscheinlich sah es im Hausinneren nicht besser aus.
    Schade, dachte Lauren. Man könnte es sich hier so hübsch machen: ein paar weiße Korbstühle aufstellen und ein paar Blumenampeln aufhängen zum Beispiel.
    Als niemand auf ihr Klopfen reagierte, drückte sie doch auf den Klingelknopf. Und dann noch einmal. Sie hörte, dass im Haus geflüstert wurde. Offenbar ignorierten diese Vandalen sie einfach. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Die Kinder waren doch bestimmt nicht völlig allein zu Hause!
    Jetzt war es wieder still, Lauren hörte nicht mal jemanden flüstern. Also drückte sie zum dritten Mal auf den Klingelknopf. Als auch dann niemand reagierte, beschloss sie, noch ein weiteres Mal anzuklopfen. Gerade hatte sie die Hand gehoben, da schwang die Tür auf. Vor ihr stand ein großer, breitschultriger Mann, der sich ein Handy ans Ohr hielt. Irritiert wirkte er, und nicht gerade gut gelaunt. Er hob einen Finger, um ihr zu bedeuten, dass er noch eine Minute Zeit brauchte.
    Aha, das war also der Vater dieser drei Vandalen. Dem müsste auch mal jemand anständiges Benehmen beibringen, genau wie seinen Kindern. Am liebsten hätte sie ihm jetzt das Mobiltelefon aus der Hand gerissen. Dann hätte sie bestimmt sofort seine volle Aufmerksamkeit gehabt.
    Aber so etwas würde sie

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